Ozonwerte steigen

Bielefeld. Die hohen Temperaturen mit viel Sonne und schwachem Wind sorgen auch in Bielefeld und Umland für hohe Ozonkonzentrationen in der Luft. Darüber informiert das Umweltamt vorsorglich. Aktuell wird zwar der Zielwert für den Gesundheitsschutz von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) Luft als Acht-Stunden-Mittelwert noch nicht überschritten, nach den Prognosen ist dies jedoch in den nächsten Tagen wahrscheinlich. Ob auch der Schwellenwert von 180 µg/m³ Luft als Ein-Stunden-Mittelwert überschritten wird, der zu einer Information der Bevölkerung verpflichtet, hängt wohl von den Niederschlägen der nächsten Tage ab.

 

Eine zu hohe Belastung mit Ozon zeigt sich beim Menschen oftmals in Kopfschmerzen, Reizungen der Schleimhäute im Rachen und Hals und an den Augen, Erschöpfung und Abnahme der Leistungsfähigkeit. Beim Ozon gibt es keine genau eingrenzbare Risikogruppe. Die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Ozon ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Es ist davon auszugehen, dass etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung besonders empfindlich auf Ozon reagieren.

 

Aus Vorsorgegründen werden insbesondere Säuglinge und Kleinkinder als sensible Gruppen eingestuft, da sie in Bezug auf ihre Körpergröße ein relativ hohes Atemvolumen haben. Zudem ist ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet. Zu nennen sind auch bereits anderweitig gesundheitlich beeinträchtigte Menschen beispielsweise Herz-Kreislauf-Kranke, Personen mit chronischen und akuten Atemwegserkrankungen sowie Asthmatiker.

 

Da die höchsten Ozonkonzentrationen in den Nachmittags- und frühen Abendstunden auftreten, gelten folgende Verhaltensregeln besonders für diese Tageszeiten:

 

  • Längere körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden!
  • Ausdauersport nur in den Vormittagsstunden treiben!
  • Das eigene Befinden und körperliche Reaktionen beobachten!
  • Innenräume in den Morgen- und späten Abendstunden durchlüften!

Die zahlreichen Parks und Wälder der Stadt sorgen für kühlere Temperaturen, etwas Wind und Schatten. Hier ist am eigenen Körper zu erleben, wie wichtig diese „Grüne Qualität“ Bielefelds für die Gesundheit und das Wohlbefinden ist.

 

Für die Bildung von Ozon sind bestimmte Vorläufersubstanzen von Bedeutung. Dies sind Stickoxide (NOx), Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoffe oder andere flüchtige organische Verbindungen (VOC). Diese Stoffe gehen hauptsächlich auf den Kfz-Verkehr und die Industrie zurück. Die Vorläufersubstanzen werden unter Einwirkung der Sonnenstrahlung bodennah zu Ozon umgewandelt. In Bielefeld wird Ozon an der Landes-Messstation Ost (Nähe Bleichstraße) kontinuierlich gemessen. Das Umweltamt wertet derzeit die Ergebnisse täglich aus.

 

Die Werte können auf der Internetseite des Landesumweltamtes eingesehen werden unter www.lanuv.nrw.de/luft/immissionen/aktluftqual/eu_luft_akt.htm.

 

Das Landesamt erteilt auch telefonische Auskünfte ab 16 Uhr nachmittags bis 8 Uhr am nächsten Morgen unter der Rufnummer 0201 / 7995-1300.

 

Für die Außenbereiche der Stadt gelten übrigens mindestens gleich hohe oder sogar noch höhere Werte als in der Innenstadt. Als vorsorgende Maßnahme gegen hohe Ozonwerte ist die Einschränkung der PKW-Nutzung das beste Mittel. Der ÖPNV und das Fahrrad sollten wo immer möglich zum Einsatz kommen.

 

Bildquellennachweis: Oliver Mohr  / pixelio.de

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