Kultur pur

Minden: Wie man nur auf eine so tolle Idee kommen kann. 

 

Die Zuhörer saßen im Keilstück am Martiniplatz und lauschten den Texten der Mitglieder der Tucholsky-Bühne. Immerhin 13 Leute fanden darin Platz und davor stauten sich weitere Interessierte, die ebenfalls den Vortragenden zuhörten. Wie vielseitig so ein Keil doch sein kann.

 

In Zeitabschnitten von ca. 20 – 30 Minuten wechselten die Programmpunkte der einzelnen Bühnen und Vorführstätten wovon es 14 an der Zahl gab. Ein einmaliger Eintritt von 5 Euro und ausgestattet mit einer Banderole ermöglichte den Zutritt zu allen Veranstaltungen, die in einem sehr übersichtlichen und gut gemachten Katalog mit Zeitplan aufgelistet waren.

 

Beteiligte

Beteiligt waren das Hansehaus, die offene Ratskirche St. Martini, das Keilstück, das Weserkolleg, die St. Marienkirche, das Ratsgymnasium, der Jazzclub Minden e.V., das Kleine Theater am Weingarten, die Stadtbibliothek, die Alte Zigarrenfabrik, das Eine-Welt-Dorf, die offenen Kirche St. Simeonis, die Petrikirche und das Kulturzentrum BÜZ.

 

Katalog zur Programmgestaltung

Der Katalog war das Herzstück der Veranstaltung, ermöglichte er nämlich, sich die näheren Informationen zu den einzelnen Vorführungen anzulesen und dann das persönliche Programm zusammen zu stellen, was aufgrund der Fülle und der Zeitenabfolge nicht immer so einfach war.

 

Gleich mir ging es anderen Kulturbeflissenen, die hin und her eilten, plötzlich aufstanden und weiter eilten, in den Katalog schauten und Blicke auf ihre Uhr warfen. Aber das war gewollt, ging es doch nicht darum, möglichst viel Masse mitzunehmen, sondern alle möglichen Richtungen zu präsentieren mit vielen Möglichkeiten der Auswahl und Einblicke in andere Kunstgattungen

 

Ein Programmablauf

Also blieb es nicht aus, dass man einige Vorführungen, die man auch noch gern mitgenommen hätte, nicht sehen und hören konnte. Das lag nicht am Programm sondern an der Fülle der Angebote. So fing ich beim Keilstück an und lauschte den Vorträgen der Tucholsky Bühne, von außerhalb, denn innen war alles besetzt. Weiter ging es in die Offene Ratskirche St. Martini, wo das Concerto Ludovico auf historischen Instrumenten die Zuhörer in die Musikwelt des 17. Jahrhunderts mit Sonaten, Canzonen und Diminutionen aus Italien und anderen Europäischen Zentren versetzten. Dann folgte schon das Kontrastprogramm in dem Eine-Welt-Dorf mit Trommelklängen und Gesang der Gruppe African Culture Club, das die Zuhörer in Schwingungen versetzte. Kaum war der Rhythmus richtig im Blut angekommen, musste ich schon wieder los, wollte ich doch noch in den Jazz Club, wo mich Antonia und Felix Lakomek mit Klavier und Bass begeisterten. Dicht gedrängt und rappelvoll präsentierte sich der Jazz Club mit gewohnt anspruchsvoller Musik, und da wünschte man sich schon wieder etwas mehr Standplatzfreiheit. So ließ ich die Kultur ausklingen mit stimmungsvollen Geschichten, die von den Vorleserinnen im Hansehaus vorgetragen wurden.

 

Da hat Minden mal wieder gezeigt, das es mehr hat als nur die Debatte um ein Einkaufszentrum und voller Kultur steckt.

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