Oldtimer Traktoren WM 2010

Oldtimer Traktoren Weltmeisterschaft in Österreich am Großglockner vom 17. – 19. September 2010.

Für alle Oldtimerfreunde, die mal richtig etwas erleben wollten, fand in diesem Jahr zum 9. Mal die Weltmeisterschaft auf den Großglockner in Österreich statt. Zum Erklimmen des höchsten Berges Österreichs (3798m) ist nicht nur Freude an den Traktoren, sondern vor allem Mut und Eifer Voraussetzung.

 

Bei dieser Veranstaltung war, wie jedes Jahr, der aus Zell am See in Österreich stammende und in Minden lebende Manfred Volgger dabei. Sein Gerät bei dieser Topveranstaltung war jedoch kein Traktor, sondern Laptop und Zeitnehmungsgerät.

 

Der EDV-Experte und Programmierer Manfred Volgger, der schon für viele Sportveranstaltungen wie Ski-, Auto- und Mountainbikerennen Zeitnehmungsprogramme geschrieben und Rennen in Österreich und Italien aktiv mitgestaltet hat, war wieder für alles rund um die Zeitnehmung verantwortlich. Dazu zählten neben der Zeitnehmung und der Auswertung der Daten auch das Erstellen der Anmeldungs-, Start und Ergebnislisten.

 

Um alle Vorbereitungen für die riesige Teilnehmerzahl von über 600 Traktoren pünktlich und zuverlässig erledigen zu können, bedurfte es auch in diesem Jahr wieder einige Wochen Vorbereitung.

 

Schon am 1. Tag des Rennwochenendes roch es in Bruck, dem Ausgangspunkt der Großglocknerstraße, nach Diesel und Motoröl und jeder ankommende Traktorfreund wusste, dass es wieder soweit ist. Mehr als 600 Oldtimer Traktoren aus Österreich, Italien, Slowenien, Holland, Belgien, Liechtenstein und Deutschland tummelten sich im Zentrum vom Bruck. Auch aus dem Kreis Minden-Lübbecke waren einige Traktoren Freunde mit ihren Oldtimern vertreten.

Am Freitag Mittag war es dann soweit, alle Teilnehmer platzierten ihre Traktoren nach Startnummern geordnet und waren bereit zur gemeinsamen Eröffnungsfahrt in den Nachbarort Fusch. Die Teilnehmer mit ihren auf Hochglanz polierten Traktoren wurden von der Organisatorin den vielen hundert staunenden Zuschauern vorgestellt. In Fusch angekommen, wurden die Teilnehmer von begeisterten Zuschauern begrüßt und es galt die erste Aufgabe eines Geschicklichkeitsbewerbes  zu bewältigen. Nach einem gemütlichen Beisammensein bei Musik und angenehmen Ambiente war es dann schließlich Zeit für die Nachtruhe, da der Samstag doch schon sehr früh begann.

 

Am eigentlichen Renntag herrschte schon vor sieben Uhr reges Treiben im Startbereich in Fusch. Es wurden die Traktoren noch kontrolliert und vorgeheizt und so mancher Traktor brauchte schon in aller Früh eine Starthilfe für den bevor stehenden anstrengenden Tag. Gang und Gebe war dabei aber die Wasserflasche am hinteren Ende des Traktors, die zumindest von jedem zweiten Traktor auf den Großglockner mitgeführt wurde und den „Oldi“ vor Wassermangel und Durst schützten.

Auf Grund des über Nacht hereingebrochenen Schlechtwetters konnte nicht die ganze Strecke befahren werden. Wegen Neuschnee am Großglockner musste die Strecke verkürzt werden. Dies tat jedoch der guten Laune und dem Ehrgeiz aller Traktorfreunde keinen Abbruch. Die Großglockner Hochalpenstraße war für die Auffahrt der Traktoren für den allgemeinen Verkehr gesperrt. So konnten manche unglaublich schnell, die anderen wieder gemütlich „tuckernd“ und rauchend, den Berg bis zum verkürzten Ziel gefahrlos bewältigen. Nach Ankunft des letzten Traktors im Ziel, wurde die Straße wieder frei gegeben und alle kehrten  gemütlich zum Ausgangspunkt Bruck zurück, wo es mit Geschicklichkeitsfahren und anderen Veranstaltungen weiter ging.

 

Wer nun glaubt es geht bei dieser Weltmeisterschaft nur um Schnelligkeit, der hat sich geirrt. Auch Gleichmäßigkeit und Geschicklichkeit waren gefragt. Am Abend waren die Computerzeiten von Manfred Volgger und seinem Team ausgewertet und der Weltmeister sowie die jeweiligen Klassensieger standen fest. In diesem Jahr darf sich der Deutsche Kästner Gerold mit einem Klöckner-H-Deutz vom Team Bulldog Freunde aus dem Erzgebirge Oldtimer Traktoren Weltmeister nennen. An ihm liegt es im nächsten Jahr, den Weltmeistertitel zu verteidigen und sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Der Mannschaftstitel ging ebenfalls nach Deutschland. Das Team des Weltmeisters, die Bulldog Freunde aus dem Erzgebirge, holten sich die Krone in der Mannschaftwertung. Natürlich gehörte diese Weltmeisterschaft gehörig gefeiert, auch wenn man nicht den Titel errungen hat, denn jeder der mit seinem Oldtimer die Großglocknerstraße bezwingen kann, darf sich Sieger nennen und vor allem stolz auf sich und seinen Traktor sein.

Am Sonntag ging das Wochenende dann schön langsam zu Ende. Zur gemeinsamen Abschlussfahrt trafen sich die Oldtimer Traktoren und ihre Begleiter um 9.00 Uhr. Nach dem Corso ging es dann weiter zum Frühschoppen in Bruck zum gemütlichen Ausklang.

Am Abend hieß es dann Abschied nehmen von der Weltmeisterschaft 2010. Die Oldies wurden wieder auf ihre Lastkraftwagen geladen oder starteten zu ihrer Heimreise auf Achse. Die Teilnehmer blickten ein wenig wehmütig auf das Wochenende zurück, freuen sich aber schon auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Der Berg ruft!“

 

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