Fußballweltmeisterschaft 2010

Südafrika: Wenn Ausländer die Deutsche Meisterschaft entscheiden, kann dann Deutschland überhaupt Weltmeister werden?

 

Der Franzose Franck Ribery und Holländer Arjen Robben waren im Team von Bayern München entscheidend, um letztendlich Deutscher Meister zu werden. Selbst der Trainer ist Holländer und schaffte mit der Deutschen Meisterschaft und dem Pokalsieg das was seinem deutschen Kollegen und Vorgänger nicht gelang.

Nun werden diese Weltklassespieler aber gegen die Deutschen spielen und es wird sich zeigen, inwieweit genug eigene Substanz da ist, um das Halbfinale zu erreichen und vielleicht wieder Fußballweltmeister zu werden.

 

Dabei war der Anfang alles andere als reibungslos, denn mehrere Verletzungen führten zu Ausfällen von Spielern, bevor es überhaupt los ging. Selbst der Kapitän und Führungsperson Michael Ballack musste aufgrund einer Fußverletzung absagen.

 

Der Auftakt gegen Australien zeigte jedenfalls, dass der Ausfall von Ballack dem Spiel eher gut getan hat, denn nun lief das Spiel nicht nur immer über eine Person. Befreit von der hierarchischen Dominanz eines Ballack entwickelten sich viele Initiativen und somit spielerische Alternativen, die letztendlich eine variable und spielfreudige Mannschaft zeigten, die so zu Recht deutlich und überzeugend mit 4:0 gewonnen hat. Hinzu kommt, dass es sich hier um eine der jüngsten Mannschaften handelt, was für den Erfolg eine sehr gute Voraussetzung ist. Untersuchungen haben belegt, dass meistens die Mannschaften erfolgreich sind, die die jüngsten und damit vitalsten Spieler aufweisen. Stets lässt dann der Erfolg nach, wenn es nicht gelingt, den Umbruch von verdienten älteren auf neue junge Spieler zu wagen.

 

Aber das beeindruckende 4:0 gegen Australien sagt nur wenig über den weiteren Turnierverlauf aus. Die Australische Mannschaft im Moses-Mabhida-Stadion zu Durban erwies sich letztlich nur als ein biederes Allerweltsteam, dass immer dann in Schwierigkeiten geriet, wenn die Deutschen ihr schnelles und gutes Kombinationsspiel aufzogen. Diesen spritzigen und schnellen Spielern hatten sie mit ihrer eckigen und harten Spielweise nichts entgegen zu setzen. Man muss sehen, wie die deutsche Mannschaft mit solchen Gegnern zurecht kommt, die ebenfalls über junge, schnelle dribbelstarke und vor allem erfahrene Spieler verfügen. Das Spiel gegen Australien war so gesehen eher ein Testspiel als eine ernsthafte Herausforderung.

 

Die anfangs gefürchteten Australier waren weder überhart, sieht man von der einen roten Karte ab, noch waren sie besonders gefährlich bis ausschließlich in der 4. Minute, als Lahm im Strafraum klärte. Ihre Verteidigung funktionierte gerade eine Viertelstunde. An der Mittellinie  erwartete das komplette Team dicht gestaffelt die deutschenAngriffe. Nach dem 0:1 durch  Podolski war das Abwehrkonzept hinfällig. Jetzt wurde schon in der gegnerischen Hälfte angegriffen. Die dadurch entstehenden Lücken konnte das Deutsche Team spielerisch hervorragend nutzen. Lahm auf Klose, 2:0. Podolski auf Müller, 3:0. Özil auf Cacau, 4:0. Klose und Podolski beendeten ihre Krisen, Müller setzte seine Erfolgsserie fort und Cacau erreichte seinen dritten Pflichtspieltreffer in Folge.

 

Nun geht es gegen Serbien, die unbedingt nach ihrer Niederlage gegen Ghana gewinnen müssen. Da kann es schon beinhart zur Sache gehen und danach weiß man erst, ob der erste Sieg nicht nur ein Strohfeuer war.

 

Die Bevölkerung jedenfalls geht erst einmal davon aus, dass Deutschland Weltmeister wird. Die mit der Deutschen Fahne beflaggten Autos und Fahnenmasten sowie die schwarz rot goldenen Bemalungen und Dekorationen , zeigen die Begeisterung in der Bevölkerung und lassen eigentlich keine andere Möglichkeit zu.

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