Hannover. Das digitale Rathaus in Hannover gewinnt Konturen. Die Bürger*innen nehmen das neue, im Juni freigeschaltete Online-Service-Portal der Landeshauptstadt gut an. Bis Ende November registrierte die Stadt rund 200.000 Besuche. Das Portal bildet 381 Dienstleistungen ab, von denen bereits knapp 70 als Online-Dienste zur Verfügung stehen.
Ob Meldebescheinigungen, Hundesteueranmeldungen, Ehe-, Geburts-, Lebenspartnerschafts- und Sterbe-Urkunden, Gewerbeanmeldungen, Baumfällgenehmigungen oder neuerdings auch die Karteikartenabschrift für den Führerschein: Diese und zahlreiche weitere Dienstleistungen bietet die Stadt inzwischen digital an. Im Jahr 2022 wurden bisher rund 20 neue Online-Services realisiert. Für das kommende Jahr werden viele weitere Services folgen.
„Ziel ist es, dass Bürger*innen und Unternehmen mittelfristig alle wesentlichen Dienstleistungen direkt online erledigen können. Wir haben einen großen Schritt auf dem Weg zum digitalen Rathaus gemacht“, erklärte Prof Lars Baumann, Dezernent für Personal und Digitalisierung.
Im Smart-City-Ranking aufgestiegen
Mit dieser Bewertung bezieht sich Baumann auch auf eine Studie des Digitalverbandes Bitkom, der die Frage untersuchte, wie Städte bei der Digitalisierung vorankommen. Bitkom legte vor einigen Wochen zum vierten Mal den Smart-City-Index vor. Demnach gehört Hannover im Ranking der digitalen Städte zu den Aufsteigern des Jahres. Die niedersächsische Landeshauptstadt landete unter den untersuchten 81 Großstädten im vorderen Mittelfeld auf dem 24. Platz und verbesserte sich damit im Vorjahresvergleich um immerhin +21 Plätze. Dabei legte das Themenfeld Verwaltungsdigitalisierung mit +37 Plätzen am meisten zu.
Bitkom überprüfte die Fortschritte in Sachen Digitalisierung in fünf unterschiedlichen Themenbereichen: Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft. Die beiden vorderen Plätze im Smart-Citx-Index belegen Hamburg und München. „Die Bitkom-Erhebung zeigt, dass Hannover eine dynamische Entwicklung bei der Digitalisierung genommen hat“, so Prof Baumann. „Das ist Ansporn. Und klar ist: Wir wollen und werden uns weiter verbessern.“
Unter Top Ten im Themenfeld „Mobilität“
Hannover hat im Smart City Index 70,3 von 100 möglichen Punkten erreicht. Zum Vergleich: Hamburg als führende Stadt liegt bei 86, 1 Punkten, das zweitplatzierte München bei 85,3, das letztplatzierte Erfurt bei 31,9 Punkten. Im Themenfeld „Mobilität“ erreichte Hannover mit dem siebten Rang eine Top-10-Platzierung. Für den Smart City Index wurden in den 81 Städten insgesamt knapp 11.000 Datenpunkte erfasst, überprüft und qualifiziert. Die fünf Themenbereiche Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft waren aufgefächert in 36 Indikatoren , die wiederum aus insgesamt 133 Parametern bestanden – von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote und Umweltsensorik bis hin zur Breitbandverfügbarkeit. Bei der Datenerhebung wurden die Kommunen aktiv einbezogen.
Der Link zu den Ergebnissen der Bitkom-Erhebung: Deutschlands smarteste Städte: Hamburg gewinnt knapp vor München, Dresden erstmals auf dem Treppchen, Verfolger holen auf | Bitkom e.V.