Baustelle Bäckerstraße lässt tief blicken

Minden. „Betreten der Baustelle erwünscht“ steht auf zwei Bannern in der Bäckerstraße, die die laufenden Straßenbauarbeiten in der Fußgängerzone einrahmen. Hier können die Kunden der Einzelhandelsgeschäfte derzeit „tief blicken“. Bis zu zwei Meter unter der Oberfläche wurde Boden auf der Südseite der Straße ausgehoben. Der Grund: Der Straßenentwässerungskanal und Versorgungsleitungen müssen vor der eigentlichen Neugestaltung der Fußgängerzone neu verlegt werden. „Das kann zuweilen auch knifflig sein“, berichtet Bauleiter Dirk Becker von den Städtischen Betrieben Minden (SBM) bei einem Rundgang.

 

Im Kreuzungsbereich Bäckerstraße/Poststraße zeigt sich die derzeit größte Schwierigkeit der Ingenieure und der Baufirma am deutlichsten: Alte Kanalrohre, Kabel und Kabelschutzrohre in unterschiedlichen Höhenlagen treffen auf neu verlegte, die weitergeführt werden müssen. Eine Lösung ist schon gefunden, aber „eben nicht einfach“, so Becker.

 

Die Geschäfte auf der Südseite der Bäckerstraße können derzeit alle über Behelfsbrücken erreicht werden. Rote Teppiche sind über Schotter ausgelegt. „Das soll den Kundinnen und Kunden den Zugang zu den Geschäften während der Bauphase erleichtern“, so Sigrun Lohmeier, Mitarbeiterin im Zentralen Steuerungsdienst der Stadtverwaltung und Mitglied in der Kreativgruppe Baustellenmarketing. Diese hat sich für die Dauer der Baumaßnahme bereits einige Aktionen ausgedacht. So erhielt das Baustellenmännchen im Rahmen eines Ideenwettbewerbs einen Namen, Teppichstücke wurden ausgelegt und voraussichtlich Ende September wird es ein Abschnitts-Fest für den dann fertig gestellten Bauabschnitt geben, so Sigrun Lohmeier.

 

Als erstes ist der Bereich zwischen C&A und Poststraße fertig. Die Pflasterarbeiten sollen hier am Montag, 5. August, beginnen. Zunächst werden die Rinnen, danach die Pflastersteine verlegt. Schon Mitte September können Kunden und Bürger einen ersten Eindruck gewinnen, wie die Fußgängerzone künftig aussehen wird. Im jedem Fall soll sie eine „frauenschuhfreundliche Flaniermeile“ werden und Großstadtflair haben. Mit der Neugestaltung der Fußgängerzone will die Stadt Minden den Einzelhandelsstandort stärken und die Innenstadt zu einem Anziehungspunkt für Besucher/innen aus nah und fern machen.

 

Um die Erreichbarkeit mit Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen während der gesamten Bauphase zu gewährleisten, werde erst die Südseite der Bäckerstraße und dann die Nordseite gepflastert, erläutert Bauleiter Dirk Becker, der sein „Domizil“ im Baucontainer am Scharn/Poos hat. Hier können Anlieger, Inhaber/innen von Geschäften, aber auch Bürgerinnen und Bürger zu den Sprechzeiten am Dienstag von 9 Uhr bis 10:30 Uhr und Donnerstag in der Zeit von 8 Uhr bis 9:30 Uhr Fragen stellen und sich informieren. In der Zeit vom 5. bis 23. August finden aus Urlaubsgründen keine Sprechstunden statt.

Für den rund 300  Meter langen Bauabschnitt in der Bäckerstraße, der wiederum in drei Teilbauabschnitte eingeteilt ist, werden rund 2800 Kubikmeter Erde bewegt und 3200 Quadratmeter Pflaster verlegt. Bei der Auswahl des Belages wurden im Sommer 2012 auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Ihr Favorit – der Betonstein „Metten-Umbriano“ im Ton granit-beige – fand auch die Zustimmung des zuständigen Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr. „Die gemusterte Oberfläche kommt einem Naturstein sehr nahe und erinnert an Oberkirchner Sandstein“, heißt es in der Baubeschreibung.

 

Eine so genannte „tanzende Rinne“ (versetzt verlegt) übernimmt die notwendige Entwässerungsfunktion. Auf der Nordseite bietet das taktile Leitsystem blinden und sehbehinderten Menschen Orientierung in der Fußgängerzone. In den Seitenbereichen werden einige Sitzbänke und Mülleimer aufgestellt. Für Licht sorgen in engeren Bereichen künftig Seilpendelleuchten, die zwischen den Häuser befestigt werden. Auf dem Poos, in der Poststraße und am Großen Domhof werden Lichtstelen eingesetzt. Der Platz „Poos“, der den Übergang zwischen Bäckerstraße und Scharn bildet, wird als offener Raum mit einer Wasserfläche gestaltet. Hier findet die Skulptur „Weserspucker“ – derzeit eingelagert auf den Betriebshof der SBM – ihren neuen Standort.

 

 

Bildquellennachweis: Pressestelle Stadt Minden

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