Am Scharn muss es jetzt weitergehen

Minden. Für die am 19. Dezember von Bündnis 90/Die Grünen eingereichte Absichtserklärung, ein Bürgerbegehren zum Erhalt der Platanen auf dem Scharn durchführen zu wollen, erstellt die Stadt Minden derzeit die notwendige Kostenschätzung. Das teilt jetzt die Pressestelle der Stadtverwaltung mit. Die Kostenschätzung soll in der kommenden Woche vorliegen. Solange ist die dreimonatige Frist für die Sammlung von mindestens rund 4.000 Unterschriften ausgesetzt, die für einen Bürgerentscheid notwendig sind.

 

Das Begehren bezieht sich auf einen Beschluss des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr vom 20. November 2013, der sich gegen die ursprünglich geplante Entfernung und für ein Umsetzen der 25 Bäume ausgesprochen hat. Die alten Platanen sollen laut mehrheitlichem Beschluss des Fachausschusses auf einer Grünfläche in Bärenkämpen eine neue Umgebung erhalten. Auf Grundlage des Entwurfs des Planungsbüros Pesch & Partner werden 30 neue Bäume nach Abschluss der Bauarbeiten – voraussichtlich im Herbst 2014 – auf dem Scharn gepflanzt.

 

Derweil sind die Straßenbauarbeiten zur Neugestaltung der Fußgängerzone im Bereich Poos an der Ecke Bäckerstraße/Scharn wieder aufgenommen worden. Auch die bei den Städtischen Betrieben Minden liegende Ausführungsplanung wird fortgesetzt. „Die eingereichte Absichtserklärung für ein Bürgerbegehren hat für die Verwaltung keine aufschiebende Wirkung, so dass wir weiter nach unserem ambitionierten Zeitplan vorgehen und dieses zur Weiterentwicklung unserer Innenstadt auch müssen“, stellt Bürgermeister Michael Buhre heraus. Jede Verzögerung im Ablauf belaste den Einzelhandel durch Bautätigkeit länger und wirke sich auch auf die Kosten aus. „Deshalb muss es am Scharn jetzt weitergehen“, betont Buhre.

 

Die Kanal- und Straßenausbauarbeiten am Scharn sollen im April 2014 beginnen und bis zum 15. November 2014 beendet sein. Bei einer veränderten Entwurfsplanung – bezogen auf den Scharn – müsste neben den zu fassenden Beschlüssen, neuen Ausschreibungen etc. auch eine erneute Bürgerbeteiligung erfolgen.

 

Hintergrund: Neugestaltung verbessert Aufenthaltsqualität und optimiert die Nutzung
Ziel der Planungen, die ihren Anfang in einem Planungswettbewerb zur Gestaltung der Fußgängerzone hatten, ist: Die Fußgängerzone (Bäckerstraße, Scharn und Obermarktstraße) soll einheitlich gestaltet sein und das Einkaufen in Minden zu einem Erlebnis machen.

 

Insgesamt soll mit der Neugestaltung die Aufenthaltsqualität verbessert, eine optimierte Nutzung bei Veranstaltungen und für die Gastronomie erreicht (angepasst an jetzige Nutzung und Erstellung von Versorgungsanschlüssen) sowie Barrierefreiheit als eine Profilierung der Innenstadt umgesetzt werden. Durch das ruhige, schnörkellose Design der Straßenausstattung wird die Aufmerksamkeit der Betrachter/innen auf die eigentliche Qualität der Mindener Innenstadt gelenkt: die Fassaden der Gebäude aus den unterschiedlichen Phasen der Baukultur.

 

Für das Ziel einer hohen Attraktivität muss auch eine Neuordnung der Bäume erfolgen. Dadurch sollen einheitliche, gleichmäßig im Straßenraum angeordnete Plateaus geschaffen werden, die die Höhenunterschiede innerhalb des Scharns ausgleichen. Die Neugestaltung berücksichtigt die in Versammlungen erhobenen Bedarfe von Anliegern, Passanten und Bürgerinnen/Bürgern. Vorgesehen sind neben 30 neuen, schattenspendenden Bäumen auch sonnige Abschnitte, ein Brunnen sowie Spielbereiche.

 

Zudem wird mit der neuen Gestaltung auch die Sicherung der Rettungswege umgesetzt. So sind am Scharn Aufstellflächen für Drehleiterfahrzeuge mit eingeplant, um eine optimale Rettung aus den anliegenden Wohnungen in den Obergeschossen zu gewährleisten.

 

Bildquelle: Pressestelle Stadt Minden
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