Trauungen in den eigenen vier Wänden

Minden. Eine Änderung im Personenstandsgesetz macht es möglich: Heiratswillige Paare in Minden können sich ab 2014 auch in den eigenen vier Wänden, in einem Festsaal oder anderen geschlossenen Räumlichkeiten ihrer Wahl trauen lassen. „Die Stadt Minden weitet damit das ohnehin schon vielfältige Angebot an Ambiente-Trauungen aus“, fasst Helmut Kruse, Leiter des Bereiches Bürgerdienste, zusammen.

 

Neben dem Kleinen Rathaussaal als offiziellem Trauzimmer stehen das Preußen-Museum, das Mindener Museum, das Heimathaus in Dankersen, die Museumseisenbahn und der Raddampfer „Wappen von Minden“ für Ambiente-Trauungen zur Verfügung.

 

„Trauungen außerhalb von Rathäusern sind bei Paaren sehr beliebt, Tendenz weiter steigend“, weiß Koordinatorin und Standesbeamtin Bettina Reinking. Das sei vor allem darin begründet, dass zunehmend auf kirchliche Trauungen verzichtet werde. In solchen Fällen wünschten sich die Paare für ihr Ja-Wort oft ein schönes Ambiente, so Reinking weiter.

 

Vor diesem Hintergrund soll nun das Angebot der standesamtlichen Eheschließungen ausgeweitet werden. Das Standesamt wird daher ab 2014 die Häufigkeit der fest angebotenen Ambiente-Trauungen an Samstagen um gewünschte Termine in den eigenen vier Wänden erweitern. Für das kommende Jahr sind 25 Termine (2013: 14 Termine) fest eingeplant „Ob das zusätzliche Angebot angenommen wird, bleibt abzuwarten“, so Reinking. „Wir beschreiten hier neue Wege, die sicherlich eine gewisse Anlaufzeit benötigen.“

 

Im vergangenen Jahr nutzten 83 Paare in Minden die Möglichkeit, sich an besonderen Orten außerhalb des Rathauses trauen zu lassen: 60 Brautpaare entschieden sich für eine Eheschließung im Preußen-Museum, 17 Paare sagten im Heimathaus Dankersen und fünf auf dem Mindener Raddampfer „Ja“. Auch die Mindener Museumseisenbahn wurde von einem Paar für den besonderen Tag gewählt. Die meisten Trauungen fanden dennoch im Kleinen Rathausaal statt: 218 Paare gaben sich hier das Ja-Wort.

 

„Mit der Überarbeitung des Personenstandsgesetzes ist die bisher vorgeschriebene Widmung der Trau-Räumlichkeiten entfallen“, erläutert Bettina Reinking. Das erweitere die Möglichkeiten auf ein Vielfaches. So könne das Mindener Standesamt ab Januar 2014 beispielsweise auch Trauungen direkt bei Hochzeitsfeierlichkeiten in Sälen, Festräumen, Hotels und Gaststätten oder eben auch im eigenen Haus anbieten. Voraussetzung ist, dass die Standesbeamtinnen und –beamten die Räume vorher in Augenschein genommen haben müssen, um über die Eignung der Räumlichkeiten entscheiden zu können.

 

Für den Mehraufwand fallen zusätzliche Kosten an. So würden für eine Trauung – beispielsweise in den eigenen vier Wänden – rund 850 Euro Extra-Gebühren berechnet. In diesem Betrag enthalten sind – neben der vorherigen Besichtigung der Räumlichkeiten – auch die Eheschließung an sich sowie die Gebühren für die Trauung außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses. Der Aufwand für eine Eheschließung in einem Festsaal oder im eigenen Haus ist deutlich höher als bei einer Ambiente-Trauung beispielsweise im Preußen-Museum. Die gewidmeten Räumlichkeiten sind eigens für Trauungen eingerichtet, das notwendige Equipment und Dekoration vorhanden. Für eine Trauung außerhalb des Rathauses fallen 180 Euro bis 260 Euro an extra Gebühren an.

 

Auf die Idee, Trauungen in den eigenen vier Wänden oder in Festsälen anzubieten, hat die Mindener Standesbeamten eine Meldung der Stadt Bielefeld gebracht. Diese bietet seit November 2011 solche Eheschließungen an. Zwölf Ehen wurden seitdem dort nach Auskunft von Pressesprecherin Gisela Bockermann in externen, nicht eigens gewidmeten Räumlichkeiten geschlossen.

 

Interessierte können sich an das Standesamt, Bettina Reinking, Telefon 0571/89-219, e-Mail: b.reinking@minden.de wenden.

 

 

Bildquellennachweis: Pressestelle Stadt Minden
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