Minden und Changzhou nehmen freundschaftliche Beziehungen auf

Minden. „Einmal sehen ist besser als hundert Mal hören“. Mit diesem chinesischen Sprichwort eröffnete Xu Dong, stellvertretender Direktor des Büros für ausländische Angelegenheiten in Changzhou/China, seine Ansprache im Kleinen Saal des Mindener Rathauses. Zuvor unterzeichneten er und der Erste Beigeordnete der Stadt, Peter Kienzle, im Rahmen eines Empfanges eine Absichtserklärung „über die Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen“. Xu und vier weitere Vertreter aus der Millionenstadt Changzhou – 160 Kilometer nordwestlich von Shanghai gelegen –  besuchten im Zuge einer Europareise am vergangenen Donnerstag (22. August) auch Minden.

 

Im Kleinen Rathaussaal wurden die Gäste aus China vom stellvertretenden Bürgermeister, Egon Stellbrink, begrüßt. „Unsere Stadt verbindet mit der Ihren, die mehr als 45 Mal so groß ist wie Minden , eine lange und bewegte Geschichte“, strich Stellbrink in seinem Grußwort heraus. In einer kurzen Zusammenfassung beleuchtete er die bewegte Geschichte der Stadt, stellte den Wirtschaftsstandort Minden und die Bildungslandschaft vor. Zu dem Empfang waren neben den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses auch die Mitglieder des im März dieses Jahres gegründeten Arbeitskreises Changzhou anwesend. Dieser setzt sich unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, des Bildungs- und des Gesundheitswesens und dem Städtepartnerschaftsverein zusammen.

 

Ausgangspunkt des Besuches in Minden war ein im Jahr 2012 hergestellter Kontakt zur der 3,5-Millionen-Stadt über den Einzelhändler Olrik Laufer und die Mindenerin Jiwen Kuhr, die in Changzhou geboren ist. Beide hatten im November 2012 Bürgermeister Michael Buhre ihren Vorschlag, eine Städtepartnerschaft mit Changzhou anzustreben, vorgestellt. Die Idee ist dann im November dem Ältestenrat präsentiert worden. Der Haupt- und Finanzausschuss hat schließlich am 24. Januar dieses Jahres die Verwaltung, beauftragt, Grundlagen für das Eingehen einer offiziellen Städtepartnerschaft zu erarbeiten. Diese soll, so der Vorschlag der Stadt, von einem Trägerkreis getragen und auch finanziell unterstützt werden.

„Städtepartnerschaften dürfen nicht ausschließlich Sache der Stadtverwaltung sein. Städtepartnerschaften müssen mit Leben und Aktivitäten gefüllt werden. Das ist nicht nur Aufgabe der Verwaltung, sondern das ist vorrangig Aufgabe der Akteure unserer Stadt aus den Bereichen Wirtschaft und Handel, Gesundheitswesen, Bildung und Tourismus“, erläuterte Peter Kienzle im Vorfeld der Unterzeichnung der Absichtserklärung. Auch Vereine und vielleicht sogar die Bürgerschaft können und sollten sich in mögliche städtepartnerschaftliche Aktivitäten mit Changzhou einbringen, so der Erste Beigeordnete weiter.

 

Der Leiter der chinesischen Delegation, Xu Dong, berichtete, dass Changzhou bereits 22 Städtepartnerschaften habe, aber noch keine mit der Bundesrepublik Deutschland. Die Partnerschaften hätten unterschiedliche Schwerpunkte und gründeten sich auf den Austausch wirtschaftlicher, kultureller, bildungsorientierter, medizinischer oder landwirtschaftlicher Basis. An Minden interessiere die Delegation vor allem die wirtschaftlichen Aspekte und die hier gefertigten Produkte. Er wünsche sich, so Xu, die Kontaktaufnahme zu Mindener Unternehmen. Mehr als 100 deutsche Unternehmen hätten bereits in Changzhou einen Firmensitz.

 

Dem Empfang im Rathaus ging eine kurze Rundreise durch den Kreis Minden-Lübbecke und eine Fahrt mit dem Raddampfer „Wappen von Minden“ voraus. Nach dem offiziellen Teil im Kleinen Rathaussaal folgte eine Stadtführung und ein Abendessen im Hotel „Holiday Inn“. Bereits Freitag früh (23. August) brach die Gruppe zu ihrem nächsten Ziel in die Hauptstadt Berlin auf.

 

 

Bildquellennachweis: Pressestelle Stadt Minden

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