Kirschblütenfest zum Hören ist online – Aufruf zur „Friedensarbeit“

Kirschblüte
© Pixabay

Hannover. In Japan markiert die Kirschblüte den Beginn des Frühlings, sie steht als Zeichen für Vergänglichkeit und Aufbruch. Und das feiert auch die Stadt Hannover mit ihrem ersten Kirschblütenfest zum Hören. Dafür hat das Kulturbüro der Stadt gemeinsam mit allen Menschen, die das Kirschblütenfest seit vielen Jahren mit großem Engagement mitgestalten, einen informativen und stimmungsvollen Hörspaziergang entlang zehn Hörstationen durch den Hiroshima-Hain erarbeitet, der per QR-Codes oder unter www.tonspur-stadtlandschaft.de/das-kirschbluetenfest-zum-hoeren/ dauerhaft abrufbar ist und über Smartphone oder mp3-Player angehört werden kann.

Der Hörspaziergang

Oberbürgermeister Belit Onay und Kazumi Matsui, Bürgermeister der Stadt Hiroshima, begrüßen die Hörer*innen. Das hannoversche Stadtoberhaupt setzt in seinem Beitrag nicht nur ein „Zeichen unserer tiefen Verbundenheit mit der Stadt Hiroshima“, sondern ruft auch dazu auf: „Friedensarbeit im Kleinen zu beginnen – durch Jugendbegegnungen, Reisen, aber auch durch Feste wie das Kirschblütenfest.“

Gemeinsam mit Kazumi Matsui, Bürgermeister der Stadt Hiroshima, stellt er die Arbeit für atomare Abrüstung im Städtenetzwerk Mayors for Peace vor. Oberbürgermeister Onay: „Niemals dürfen Atomwaffen wieder zum Einsatz kommen!“ Warum diese Arbeit so wichtig ist, verdeutlicht der Zeitzeugenbericht eines Atombombenüberlebenden aus Hiroshima, mit dem das Kirschblütenfest zum Hören auf eindrückliche Weise an die schrecklichen Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima am 6. August 1945 erinnert. An den weiteren Hörstationen kommen die unterschiedlichen Aktivist*innen der Städtepartnerschaft mit Hiroshima zur Wort: Sie vermitteln persönliche Einblicke in die besondere Entstehungsgeschichte des Hiroshima Hains und des Kirschblütenfestes in Hannover und berichten über ihre Verbundenheit mit der japanischen Kultur und ihren Einsatz für die Friedensarbeit.

Die zehn Hörstationen werden akustisch von der Musikerin Mikayo Watanabe auf dem japanischen Instrument Biwa und dem World Choir for Peace begleitet.

Die Gedenkstätte am Hiroshima-Hain ist ein sichtbares Zeichen der Städtepartnerschaft Hannover Hiroshima. Deshalb ist die Gestaltung und der Erhalt des Hiroshima-Gedenkhains wichtig und ein zentraler Ort für Aktivitäten, die sich für den Frieden in der Welt und für atomare Abrüstung einsetzen.

 

Die einzelnen Stationen

  • Station 1 (an der Granitplatte mit der Abbildung der Göttin Kannon)

Begrüßung und Einführung von Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover

  • Station 2 (an der Hände-Installation von Klaus-Dieter Kappenberg)

Augenzeugenbericht des Atombombenüberlebenden Tetsushi Yonezawa, Einführung von Riho Taguchi, Bericht gelesen von ihrem Sohn Philipp Akira

  • Station 3 (an der Balken-Installation von Klaus-Dieter Kappenberg)

Die Installationen von Klaus-Dieter Kappenberg im Hiroshima-Hain, von Barbara Gschwendtner und Günther Mundil vom Hiroshima Bündnis

  • Station 4 (im Hain, dort wo beim Kirschblütenfest der Stand des Hiroshima Bündnis steht)

Das Hiroshima-Bündnis, der Hiroshima-Gedenkhain und das Kirschblütenfest, von Ekkehard Meese, stellvertretender Bezirksbürgermeister Südstadt-Bult und Heidemarie Dann vom Hiroshima-Bündnis

  • Station 5 (im Hain, dort wo beim Kirschblütenfest der Stand der DJG steht)

Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Hannover Chado-Kai e.V., die Städtepartnerschaft mit Hiroshima und das Kirschblütenfest, von Dr. Susanne Schieble, Vorstandsvorsitzende

  • Station 6 (im Hain, dort wo beim Kirschblütenfest der Stand des Freundschaftskreises steht)

Der Deutsch-Japanische Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima Yukokai e.V. und das Kirschblütenfest, von Georg-Günther Thürnau, Vorstandsvorsitzender

  • Station 7 (im Hain, dort wo beim Kirschblütenfest die Teezeremonie stattfindet)

Die Teezeremonie und das Kirschblütenfest in Japan, von Hiroyo Nakamoto, Kulturbotschafterin der Stadt Hiroshima

  • Station 8 (links neben dem Hain auf der Wiese, hinterer Teil)

Traditionelle Kampfkünste und ihre Bedeutung für Körper und Geist, von Helmut Fuchs, Judo Club Sakura und Franz Renz, Aikido Lehrer

  • Station 9 (links neben dem Hain auf der Wiese, vorderer Teil)

Der Kinderchor der Südstadtschule singt das Kirschblütenlied Sakura, von Kirsi Zimmermann, Chorleiterin und Christian Reichens-torfer, Schulleiter

  • Station 10 (am Weg)

Grußwort aus Hiroshima: Die Städtepartnerschaft Hannover Hiroshima, von Kazumi Matsui, Bürgermeister der Stadt Hiroshima

  • Abschluss:

World Choir for Peace unter der Leitung von Nicol Matt mit dem neu arrangierten Stück DREAM 1 von Max Richter. Aus dem Album „Peaceful Choir“ mit freundlicher Genehmig

 

Die Mitwirkenden

  • Das Hiroshima-Bündnis Hannover als Mitglied der Kampagne „Büchel ist überall!atomwaffenfrei.jetzt.“ unterstützt von Beginn an mit ihrer Arbeit die Mayors for Peace in ihrem Ziel, eine atomwaffenfreie Welt zu erreichen.
  • Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Hannover-Chadokai e.V. wurde gegründet, um das Teehaus, das Hannover von ihrer japanischen Partnerstadt Hiroshima geschenkt wurde, mit Leben zu füllen und durch Reisen und Veranstaltungen die Kultur Japans zu vermitteln.
  • Der Freundschaftskreis Hannover Hiroshima Yukokai e.V. wurde von Gastfamilien eines Jugendaustauschprogramms mit der Partnerstadt Hiroshima gegründet, pflegt die Verbindungen zwischen Hannover und Hiroshima und bietet zahlreiche deutsch-japanische Kursangebote an.
  • Der Judo Club Sakura Hannover e.V. lehrt fernöstliche Kampfkünste.
  • Der Kinderchor der Südstadtschule tritt regelmäßig auf dem Kirschblütenfest auf.
  • Die Teemeisterin und Kulturbotschafterin aus Hiroshima Hiroyo Nakamoto.
  • Und einige mehr.

 

Die Städtepartnerschaft und das Kirschblütenfest im Hiroshima Hain

Die Städtepartnerschaft zwischen Hiroshima und Hannover besteht seit 1983. Als Zeichen der Verbundenheit mit der japanischen Partnerstadt wird in Hannover seit mehr als 20 Jahren das Kirschblütenfest im Hiroshima Hain auf der Bult gefeiert.

110 Kirschbäume wurden im Hiroshima Hain zum Gedenken an die 110.000 Einwohner*innen Hiroshimas gepflanzt, die beim Atombombenabwurf am 6. August 1945 ums Leben kamen. Jeder Kirschbaum steht symbolisch für 1.000 Menschen, die bei der Explosion unmittelbar starben.

Seit Jahrhunderten werden in Japan Kirschblütenfeste veranstaltet, um die Schönheit der in Blüte stehenden Bäume zu feiern. Dazu treffen sich Familien und Freund*innen zu einem Picknick unter den zahlreichen Kirschbäumen im ganzen Land zum „Hanami“ (Blüten betrachten). Und das wird alljährlich auch in Hannover gefeiert.

Es gelten die aktuell gültigen Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

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