Interkulturelle Schulassistent*innen“ helfen ukrainischen Schüler*innen

Schule Integration und Teilhabe
© Pixabay

Hannover. Ukrainische Schüler*innen im Schulalltag zu unterstützen, das ist das Ziel einer neuen Maßnahme der Landeshauptstadt Hannover, die nach den Herbstferien in einigen Schulen der Stadt startet. Dazu wurden siebzehn ukrainisch beziehungsweise russischsprachige Schulassistent*innen ausgebildet. Sie unterstützen Schüler*innen und Eltern in ihrer Muttersprache im Schulalltag und sind auf die gebotene Sensibilität im Umgang mit traumatisierten Geflüchteten vorbereitet worden.

Nach dreitägiger Schulung, in der sowohl Informationen zum niedersächsischen Schulsystem vermittelt wurden, als auch der Umgang mit kultureller Vielfalt und Hilfen zur Unterstützung der Eltern, erhielten die neuen „Schulassistent*innen“ ein Zertifikat, dass Hannovers Sozialdezernentin Sylvia Bruns und Rita Maria Rzyski, Dezernentin für Familie, Jugend und Bildung der Landeshauptstadt Hannover heute, 28. September, gemeinsam verliehen haben. Mit dem Zertifikat können sie sich an den Schulen bewerben, die im Vorfeld den Bedarf angemeldet haben. Zur Abdeckung möglichst vieler Schulen mit ukrainisch sprachigen Schüler*innen werden die Schulassistent*innen im Rahmen eines Poolmodells eingesetzt, das zielgerichtet und stadtteilorientiert passende Schulstandorte verknüpfen wird. Die Einsätze starten planmäßig nach den Herbstferien.

„Echte Teilhabe kann nur funktionieren, wenn die Menschen, in diesem Fall die Kinder Integrationsangebote erhalten, die es Ihnen ermöglichen vollumfänglich am Alltagsleben hier in Hannover teilzunehmen – die Maßnahme ist absolut notwendig und kommt genau zur richtigen Zeit“, so Sylvia Bruns, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Hannover.

„Die interkulturellen Schulassistent*innen werden eine große Unterstützung für die Schüler*innen aus der Ukraine sein und ihnen den Einstieg in das deutsche Bildungssystem maßgeblich erleichtern. Der Bedarf genau an diesen praxisorientierten Angeboten ist immens groß“, sagte Rzyski aus diesem Anlass.

Das neue Angebot ist eine Maßnahme des neu aufgelegten lokalen Migrations- und Teilhabeplans „WIR 2.0“. Die Idee der interkulturellen Schulassistenz fußt auf dem früheren Programm der interkulturellen Bildungslots*innen, die basierend auf dem vormaligen Lokalen Integrationsplan geschult und an Grundschulen für die Elternarbeit eingesetzt wurden. 2015 wurde dieses Konzept modifiziert, um geflüchtete Schüler*innen aus Syrien an ausgewählten Schulen zu unterstützen.

Das Programm wurde 2021 von der Expert*innengruppen „Bildung“ des WIR 2.0 Prozesses erneut nachdrücklich empfohlen und aus Anlass des Krieges in der Ukraine zur Unterstützung der Menschen kurzfristig gestartet. Aufgrund der Kürze der Qualifizierung sind weiterführende Schulungsbausteine und regelmäßige Treffen parallel zum Einsatz der Schulassistent*innen für die Programmlaufzeit geplant.