Minden. Als Jahrgangsbester schloss Hendrik Steffen seine dreijährige Ausbildung zum Straßenwärter mit der höchsten Punktzahl ab. 86,9 von 100 Punkten erreichte der 31-Jährige und freut sich sehr über seinen Gesellenbrief. „Es ist das letzte Mal, dass ich zur Schule gehe und da wollte ich zeigen, was ich kann“, so der Mindener. Bei der sogenannten Lossprechung bekamen 67 junge Straßenwärter aus ganz NRW ihre Zeugnisse überreicht.
Die Gesellenprüfung bestand aus einem Theorieteil und einer praktischen Aufgabe. Dazu musste eine Pflasterfläche angelegt werden. „Die praktische Aufgabe habe ich bei Deula in Warendorf absolviert, denn hier habe ich meine überbetrieblichen Lehrgänge gemacht“, so Steffen. Die theoretische Prüfung bestand aus Fragen zu verschiedenen Themengebieten. Mit dabei waren unter anderem Recht, Politik und Grünflächen. Würde man ehemalige Lehrer fragen, ob in der Schulzeit schon abzusehen war, dass Hendrik Steffen einmal Jahrgangsbester sein wird, würden sie ja sagen, aber nur wenn er einen handwerklichen Beruf ergreift, sagt der ehemalige Azubi mit einem Augenzwinkern.
Nach dem Schulabschluss an der Freiherr-von-Vincke-Realschule wusste Hendrik Steffen bereits, dass ein Bürojob für ihn nicht in Frage kommt. „Ich arbeite gerne draußen.“ So absolvierte er eine Ausbildung zum Zimmermann. Sein Traumjob, wie er sagt. Im Anschluss verpflichtete sich Steffen für acht Jahre bei der Bundeswehr. 2005 bis 2012 war er in der Mannschaft und später als Oberstabsgefreiter beschäftigt. Sogar vier Monate Auslandseinsatz liegen hinter ihm. Nachdem sein Zeitvertrag bei der Bundeswehr ausgelaufen war, stand fest, dass er in Minden arbeiten möchte. „Ich bin ein sehr heimatverbundener Mensch und nach der Bundeswehr suchte ich nach einer festen Anstellung, etwas Langfristiges“, so Steffen. Und das „Langfristige“ war für ihn die Ausbildung zum Straßenwärter bei den Städtischen Betrieben Minden (SBM).
„Freunde von mir arbeiten bei der Stadtverwaltung und meinten, dass der Job bei den SBM genau das richtige für mich wäre“ und es hat mit der Bewerbung auch tatsächlich geklappt. Die Ausbildungszeit ist nun nach drei Jahren zu Ende gegangen. Nicht nur über den Gesellenbrief kann sich der Straßenwärter freuen, mit einer Festanstellung bei den SBM hat Steffen das erreicht, was er wollte.
Während seiner Ausbildungszeit hat der Straßenwärter einiges gelernt. Bei den Aufgaben, die ein Straßenwärter hat, steht die Verkehrssicherheit im Vordergrund. Sie räumen Hindernisse von den Straßen, befreien Fahrbahnen von Schnee und Eis, beseitigen Schlaglöcher, mähen Gras, reinigen Straßenentwässerungen und sichern Baustellen. „Wenn ich mit meiner Kolonne unterwegs bin, dann komme ich auch in Hahlen vorbei. Es ist schön, wenn man beruflich auch etwas für sein Heimatdorf tun kann.“