Heizkosten aktiv und passiv sparen

Zunehmend gewinnen bei Gebäuden insbesondere die Heiznebenkosten an Bedeutung.

 

Je mehr die Kosten der Energie steigen und je länger die Winter und Kälteperioden dauern, um so mehr werden diese zum Kostentreiber bei den Gesamtkosten einer Immobilie. Da reicht es in Zukunft nicht mehr aus, wenn sich der Bewohner kostenbewußt verhält und alles Mögliche unternimmt um Wärme und somit Geld einzusparen. Zunehmend ist hier auch der Vermieter und Eigentümer gefragt, denn die weitergehenden Möglichkeiten eines Mieters sind mit seinem Verhalten in der Wohnung selbst erschöpft. Insbesondere, wenn der Mietmarkt viele Angebote an Wohnungen bereit hält, wird sich die Mieterschaft zunehmend nicht nur an der Lage und dem Umfeld der Immobilie orientieren, sondern die Energiekosten werden letztlich den Ausschlag geben. Folglich entscheidet bei den Kosten nicht nur die reine Kaltmiete über die Vermietbarkeit sondern immer häufiger auch der Kostenfaktor Heizen.

  

Energieverbrauch ein Kostenfaktor

So geraten die neueren Gebäude mehr in den Entscheidungsrahmen, da diese in der Regel über ausreichende Dämmmaßnahmen verfügen und somit schon einmal den Energieverbrauch spürbar absenken. Allein dadurch spart der Mieter erhebliche Kosten ein, denn hier kann der Unterschied gegenüber einem schlecht gedämmten oder gar nicht gedämmten Altbau das Drei- bis Vierfache an Energieeinsparungen und somit schon geringere Kosten bedeuten. Ist der Altbau hingegen aufwändig saniert worden und mit einer entsprechenden Wärmedämmung versehen worden, gerät dieser oft wieder in Vorteil, da er häufig in der besseren Wohnlage steht und ein anderes Ambiente innehat, das Individualisten besonders schätzen.

  

Vergleich durch Energieausweis

Der Energieverbrauch lässt sich heut zu Tage relativ leicht durch den Energieausweis vergleichen, der ähnlich dem Verbrauch beim Auto angibt, wie viel Energie in dem jeweiligen Gebäude pro Quadratmeter jährlich verbraucht wird. Seit 2008 ist dieser Pflicht und muss auf Verlangen vom Vermieter oder Verkäufer dem Interessenten vorgelegt werden. Diese wird in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter im Jahr angegeben. Je niedriger, um so besser. Dabei gelten folgende Werte. Im Neubau sind bei einem Mehrfamilienhaus 100 kWh ein guter Wert, beim Einfamilienhaus 150 kWh. Der Wert eines Niedrigenergiehauses beginnt bei 50 kWh und weniger. Das Optimum ist das Nullenergiehaus.

 

Passive Energiekosteneinsparmaßnahmen

Die Energieeinsparmaßnahmen sind durch die Gebäudeausstattung zu erzielen, der sogenannten passiven Maßnahmen. Dazu gehören neue Fenster, dabei können auch Dreifachverglasungen gewählt werden, Dämmaßnahmen durch Außenisolation in Form von gleich eingebauten Dämmmatten hinter einer Verklinkerung, Gasbetonsteine mit außen aufgebrachter zusätzlicher Verbunddämmung in Form von Dämmplatten, die verputzt und gestrichen sind oder nachträglich aufgebrachter Dämmung bei Altbauten als Wärmedämmverbundsystem(WDVS), das nur von qualifizierten Handwerkerbetrieben aufgebracht werden sollte, damit hier nicht schon die ersten Probleme auftreten. Wird die Dämmung nicht sachgerecht angebracht, kann es schnell zu Schimmel und Feuchtigkeit kommen.

 

Aktive Energiekosteneinsparmaßnahmen

Darüber hinaus gibt es aber weitere Möglichkeiten, Kosten bei der Energie zu sparen. Eine wesentliche Möglichkeit, die bisher von vielen Eigentümern und Vermietern noch zu wenig genutzt wird, ist der Einkauf der Energie. Was oft beim Heizöl schon gemacht wird, lässt sich bei Gas und Strom inzwischen auch sehr gut anwenden. Durch Preisvergleiche bei verschiedenen Anbietern im Internet können pro Jahr oft mehrere einhundert Euro eingespart werden. Dabei gilt der Grundsatz, je höher der Verbrauch, um so größer das Einsparpotential. Insbesondere Hausverwaltungen haben hier sehr gute Möglichkeiten, viel Geld für die Eigentümer und Mieter heraus zu holen, da sie viele Objekte verwalten und für den Energieeinkauf zuständig sind. „Wir haben für die nächsten zwei Jahre einen großen Teil unserer Verwaltungsobjekte zu einem Versorgungsverbund zusammen geschlossen und konnten so bei einer Gesamtmenge von ca. 1 Million kWh Gas pro Jahr eine erhebliche Einsparung von teilweise 400 bis 1000, -€ pro Gemeinschaft heraus holen. Und wir haben durch die lange Laufzeit von zwei Jahren eine langfristige Preissicherheit erreicht,“ berichtet der Geschäftsführer der Immobilienverwaltung Konzept Immobilien GmbH aus Minden.

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