Energieanbieterwechsel nicht immer einfach

Die Wechselmaschine darf nicht aus der Spur geraten.

Hat man endlich den Entschluss gefasst, den Energieanbieter zu wechseln, kann man ohne Weiteres an einer bürokratischen Abwicklungsmaschine scheitern. Solange alles den vorgesehenen formulargerechten Weg geht, kann man nach zwei Monaten mit dem Bezug der günstigeren Energie rechnen. Aber sobald etwas anders läuft, greift Murphys Gesetz: „Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen.“ („Whatever can go wrong, will go wrong.“) http://de.wikipedia.org/wiki/Murphys_Gesetz.

 

 

Die Tücke der Materie

Beim Wechselversuch wurden der Immobilienverwaltung Konzept Immobilien GmbH aus Minden, die diverse Objekte betreut, die Tücken des Wechsels bei einem Objekt aufgezeigt, der letztendlich dazu führte, dass die Anmeldung beim ursprünglich ausgewählten Unternehmen nach einem Zeitraum von ca. 6 Monaten scheiterte und dann aufgrund der veränderten Preissituation zu einer Anmeldung bei einem anderen Unternehmen führte, dass immerhin auch volle 4 Monate braucht, bis es die Energie Gas liefern konnte.

 

Zwei Mal geklappt, dass dritte Mal misslungen

Nachdem es bei zwei Anbieterwechsel relativ problemlos funktionierte und die Gaslieferung nach ca. 2 Monaten zu dem preisgünstigen Tarif der Fa. Goldgas erfolgten, klappte es beim dritten Mal bei der selben Firma nicht“, berichtet der Geschäftsführer der Verwaltungsfirma Konzept Immobilien GmbH, Gerd Ksinsik. „Eine Abweichung vom Schema des Formulars im Internet führte dazu, dass eine normale Anmeldung nicht mehr möglich war. Allein aufgrund eines Eingabefehlers wurde die Anmeldung nicht bestätigt und wir waren davon ausgegangen, dass die Anmeldung gelöscht wurde. Ich hatte mich fälschlich nicht mit der Adresse als Bezieher angemeldet, mit der das Objekt auch bei E.ON gemeldet ist. Das führt dazu, wie man mir mitteilte, dass E.ON dann die Abmeldung nicht akzeptiert. Nach der Änderung im Formular brachte ich das System an seine Grenzen. Es wollte mich nicht als Neukunde annehmen und meldete: der Kunde existiert bereits“. Nach diversen Neuversuchen und Telefonaten mit der Firma Goldgas kam man dann überein, dass die Anmeldung per Fax erfolgen sollte, was auch geschah. Trotzdem schickte das System ständig Erinnerungen per E-mail, ich sollte die Bestellung abschließen, was ich ja nicht wollte, wegen des Eingabefehlers. Wieder erfolgten Anrufe und mir wurde versichert, dass ich diese Meldung nicht mehr bekommen würde. Das Gas von dieser Firma kam allerdings auch nicht. Nach einer telefonischen Rückmeldung im Mai 2010 teilte man mir mit, dass man den Auftrag nicht mehr finden würde. Wir haben daher verzichtet“.

 

Anderer Anbieter auch mit Problemen

Da inzwischen die Preise gestiegen waren, wurde als neuer Anbieter eprimo gewählt. Sicherheitshalber wurden die Unterlagen per Fax geschickt und die Bürokratiemaschine setzte sich in Gang. Bereits einen halben Monat später kam die Mitteilung: „Sie sind auf dem besten Weg zur sicheren und günstigen Gasversorgung durch eprimo. Als Schlusssatz wurde mitgeteilt: Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit, eprimo – Prima Preise, Prima Service“. Einen weiteren halben Monat weiter teilte dann das Unternehmen am 30.06.10 mit, dass der Gasliefervertrag zum 31.07.10 beim jetzigen Gaslieferant E.On gekündigt sei und eprimo sich als künftiger Gaslieferant beim örtlichen Netzbetreiber E.ON zum 01.08.10 angemeldet hätte. Gut einen weiteren Monat später, am 05.08.10 teilte das Unternehmen mit: „Der Auftrag konnte noch nicht realisiert werden“ und berichtete: „Wie wurde vorgegangen? Eingang Ihrer vollständigen Unterlagen. Kündigung bei Ihren Energieversorger E.ON zum 30.09.10. Fristgerechte Anmeldung bei Ihrem Netzbetreiber zum 01.10.10.“ Somit wurden locker zwei Monate vertrödelt und der Preisvorteil hierfür vertan. Weiterhin wurde die Frage gestellt: „Was ist passiert? Die Antworten. Kündigungsbestätigung vom bisherigen Lieferanten beim Netzbetreiber mit Terminänderung noch nicht erfolgt. Somit Reaktion des Netzbetreibers: Ablehnung. Was macht eprimo jetzt? Erneute Anmeldung beim Netzbetreiber“. Am 13.08.10 rief der Geschäftsführer bei eprimo an: „Nach Überwindung der Warteschleife bot der Telefonist an, dass umgehend Jemand zurück rufen würde, da alle Plätze belegt seien. Immerhin drei Tage später rief tatsächlich noch eine Sachbearbeiterin an und teilte mit, dass jetzt doch eine Bestätigung von E.ON vorläge und ich nicht mehr aus dem Vertrag heraus könnte, da dieser nun bis 30.09.2011 laufen würde. Aber ich würde bald ein Begrüßungsschreiben erhalten und das würde mir bestätigen, dass der Vertrag gültig ist und ich nun Gas ab dem 01.10.2010 von eprimo erhalten würde. Eine Kündigung müsse ich mindestens 5 Wochen vor Ablauf des Vertrages vornehmen.“ Nun gibt es immerhin Gas von eprimo statt von E-ON. Ist doch alles eprimo: Prima Preise, Prima Service, Alles Prima.

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