Hannover ist eine von zehn Kommunen in Niedersachsen, die eine komplette Landesförderung für einen Fußverkehrs-Check bekommen. Noch in diesem Jahr sollen dort die Wege von Bürger*innen und Mobilitäts-Expert*innen unter die Lupe genommen werden – dabei geht es unter anderem um Sicherheit und Barrierefreiheit.
Die MOBILOTSIN, die Beratungseinheit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), koordiniert die Aktion. LNVG-Geschäftsführer Christian Berndt sagte: „Die Checks werden aus Landesmitteln bezahlt – aber die Ergebnisse werden eine Erwartungshaltung wecken, mit der man vor Ort umgehen muss. Sie gehen jetzt den ersten Schritt und wir sind gespannt, was der Zweite und der Dritte sein werden. Immerhin sind die eigenen Füße ja das sicherste, individuellste, klimaneutralste und pünktlichste Verkehrsmittel.”
Offizieller Auftakt war nun in Hannover: Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Verkehrsministerium, hat Oberbürgermeister Belit Onay und Stadtbaurat Thomas Vielhaber jetzt die Unterlagen für den „Fußverkehrs-Check” überreicht. Doods sagte: „Gute Fußwege braucht jeder, das gilt vor der eigenen Haustür und ist erst recht wichtig für die Attraktivität von Ortszentren.” Schon jetzt werde etwa ein Fünftel aller Wege zu Fuß zurückgelegt. Das könne noch mehr werden, dafür sei es dann aber auch wichtig, für gute Wege zu sorgen: „Gehwege sind sicher keine Verfügungsmasse mehr, die man auch für andere Zwecke heranziehen kann. Wichtig für attraktive Fußverkehre sind sichere und barrierefreie Angebote.”
Bei der Veranstaltung im Verkehrsministerium gab es für die Kommunen, die dabei sind, jetzt Impulse für das Projekt. Belit Onay dazu: „Ein Fußverkehrs-Check ist ein entscheidendes Instrument zur Bewertung und Verbesserung der Fußgänger*innen-Infrastruktur in Städten und Gemeinden. Ein solcher Check ist nicht nur ein Mittel zur Förderung einer fußgängerfreundlichen Umgebung, sondern auch ein Beitrag zur Schaffung inklusiver, nachhaltiger und lebenswerter Städte für alle Bürger*innen.” Einzelheiten würden jetzt mit der Beratungseinheit MOBILOTSIN und dem Planungsbüro Planersocietät – Frehn Steinberg Partner GmbH geklärt.
Ab Spätsommer soll es dann in Hannover konkret werden. Unter anderem soll es zwei Begehungen mit Bürgerinnen und Bürgern geben. Dabei werden Fragen wie „wo kann man gut und sicher zu Fuß gehen”, „wo fehlt Platz”, „wo könnten vielleicht Sitzbänke einen Fußweg attraktiver machen”, „wo gibt es weitere Probleme wie mangelnde Sichtbeziehungen zu Autofahrern?”, thematisiert. „Uns ist wichtig, die Einwohnerschaft breit zu beteiligen, wir werden jetzt auch auf Vereine und Verbände zugehen – und alle rechtzeitig informieren, wie und wann sie sich beteiligen können”, sagt Thomas Vielhaber.