Grüne IT-Infrastrukturen zum Schutze des Klimas

Seit Januar 2015 bietet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kleinen bis mittelgroßen Kommunen an, die Infrastruktur ihrer Informationstechnik (IT) energie- und ressourceneffizient umzugestalten. Jetzt stehen die acht Gemeinden fest, welche die DUH mit ihrem Projekt GreenITown unterstützen wird. Der Stromverbrauch und die Umweltbelastung bei der Produktion von Bürogeräten belasten die Umwelt zunehmend. Deshalb entwickelt die DUH zusammen mit professionellen IT-Beratern maßgeschneiderte Ansätze für Kommunen zur Optimierung ihrer IT.

 

Rainau in Baden-Württemberg ist mit 3.250 Einwohnern die kleinste Modellkommune. Hier werden zehn PC-Arbeitsplätze und ein Server optimiert. Ganz anders in Emmendingen in Baden-Württemberg: Die Stadt gehört mit 27.000 Einwohnern zu den größten der ausgewählten Kommunen. Insgesamt umfasst die IT-Infrastruktur der Stadt 350 PC-Arbeitsplätze und zehn Server. Im Zuge der Modernisierung der IT-Landschaft soll ein ganz neues Backup-Rechenzentrum eingerichtet werden, welches von Anfang an „grün“ gestaltet wird.

 

Neben Emmendingen und Rainau sind auch Unterföhring (Bayern), der Flecken Steyerberg (Niedersachsen), Schenefeld (Schleswig-Holstein), Dierdorf (Rheinland-Pfalz), Friedrichsdorf (Hessen) und Hohen Neuendorf (Brandenburg) als Modellkommunen mit dabei. „Ein besonderes Augenmerkt bei der Auswahl haben wir auf die Vielfalt der Gemeinden gelegt. Dadurch sollen die Erfahrungen und Ergebnisse auf möglichst viele Kommunen in Deutschland übertragbar sein“, erläutert Robert Spreter, Leiter kommunaler Umweltschutz bei der DUH.

 

Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten und Gemeinden mit bis zu 30.000 Einwohnern fehlt oft das passende Fachpersonal, um eigenständig im IT-Bereich Einsparpotenziale aufzudecken und Optimierungen durchzuführen. „Genau diese Lücke wollen wir mit GreenITown füllen“, erklärt Steffen Holzmann, Projektleiter GreenITown. „Mit unserem Grundlagenwissen helfen wir besonders kleinen Kommunen, eigenständig zu erkennen, wo ein konkreter Handlungsbedarf besteht.“

 

Die Vielfalt der ausgewählten Gemeinden hinsichtlich Größe und Lage garantiert, dass sich die entwickelten und klimaschonenden IT-Strategien großflächig auf andere Kommunen übertragen lassen. Schließlich sollen im Sinne des deutschlandweiten Klimaschutzes alle Städte, die sich für den Klimaschutz engagieren möchten, von dem Projekt GreenITown profitieren.

 

Hintergrund

Der Stromverbrauch der IT in kommunalen Verwaltungen liegt laut einer Studie des Fraunhofer Institutes für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) bei 1200 GWh pro Jahr. Mit steigenden Anforderungen an die IT wird dieser Wert weiter wachsen, insbesondere für Rechenzentren und die Rechenzentrumsinfrastruktur in Kommunen wird eine Steigerung des Stromverbrauches erwartet. GreenITown zielt jedoch nicht nur auf die Verringerung des Stromverbrauches beim Betrieb der Geräte ab, sondern vor allem auf eine lange Standzeit der Geräte, eine Verringerung ihrer Anzahl sowie der eingesetzten Ressourcen in der IT-Infrastruktur. Das Projekt wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

 

Bildquelle: I-vista / pixelio.de

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