Minden. „Toll, schön, gelungen und kindgerecht“ – die Komplimente für die neue Kindertageseinrichtung am Erbeweg, die „Kita Krokodil“ waren bei der offiziellen Eröffnung am vergangenen Freitag (26. Juni 2015) zahlreich. Der Vorsitzende des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Kai Abruszat, bezeichnete die Einrichtung gar als „Deutschlands schönsten Kindergarten“. Der Entwurf für dieses außergewöhnliche Haus stammt von Eberhard Daske, Architekt und Mitarbeiter in der städtischen Gebäudewirtschaft. Ziel der Planungen war es, einen „richtungsweisenden Bau zu entwickeln, der Strahlkraft hat, was absolut gelungen ist“, lobte Bürgermeister Michael Buhre. Er sei sich sicher, dass Minden mit diesem schönen Gebäude noch von sich reden machen wird.
Nach rund 14 Monaten Bauzeit konnte Buhre die Kita, die durch ihre interessante Bauweise und in der Farbe an ein Krokodil erinnert, jetzt an den Träger übergeben. Das DRK betreibt die Einrichtung mit 21 Plätzen für Kinder unter drei Jahren und 44 bis 49 Plätzen für Kinder über drei Jahren. Der moderne Bau mit 810 Quadratmetern Nutzfläche auf einem 4.100 Quadratmeter großen Grundstück verfügt über vier Gruppenräume mit den dazugehörigen Nebenräumen, über ein großes, lichtdurchflutetes Turn- und Tobe-Areal , einen Raum für Sprachförderung, einen Betreuungsbereich für die Unter-Dreijährigen (U3), einen farbenfrohen Sanitärbereich mit Wasch- und Spiellandschaft, Räume für Leitung und Personal sowie einen großzügig bemessenen Außenbereich.
Neben Grußworten und viel Lob gab es am vergangenen Freitag auch Geschenke. Für das Spiel- und Tobe-Areal überreichte der DRK-Ortsverband Lahde einen großen Boxsack und die dazugehörigen Handschuhe. Für den Außenbereich spendeten die Chefärzte und Apotheker des Johannes Wesling-Klinikums ein Holzkrokodil zum Spielen, das eigens von einem heimischen Handwerker individuell angefertigt wurde. Es hat bereits einen Namen und wurde „Konrad“ getauft. Die Kita-Kinder und kleinen Gäste hatten ihren Spaß daran.
Mit dem Neubau schließt die Stadt Minden eine Lücke im Stadtgebiet der wohnortnahen Versorgung mit Kitas. Die Einrichtung liegt im direkten Einzugsbereich von „Zollern“ im Stadtbezirk Rodenbeck und ist für Kinder und deren Eltern fußläufig erreichbar. Die Kita soll auch Mädchen und Jungen aus dem benachbarten, neuen Wohngebiet aufnehmen. Mit dem Johannes Wesling-Klinikum wurde im Dezember 2014 eine Kooperation geschlossen. Für dessen Mitarbeiter/innen stehen hier 15 Plätze zur Verfügung. Der „nicht unerhebliche Betrag“, den das Klinikum für die Belegungsrechte gezahlt hat, komme in vollem Umfang der Kita – zum Beispiel für die Gestaltung des Außenbereiches und Beschaffungen – zugute, wie Bürgermeister Buhre berichtete.
Erste Überlegungen für eine neue Kita im Bereich Zollern wurden seitens der Stadt bereits Anfang 2012 angestellt. Vor der Realisierung der Maßnahme wurden viele Abstimmungsgespräche seitens der Stadt Minden (Vorstand, Jugendamt, MEW und Gebäudewirtschaft) und mit dem Landesjugendamt in Münster geführt werden. Auch musste ein geeignetes Grundstück gefunden werden. Dieses hat die Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (MEW), eine 100-prozentige Tochter der Stadt Minden, von einem Privatmann erworben. Nach entsprechender Vorbereitung durch das Jugendamt hat der Jugendhilfeausschuss (JhA) in seiner Sitzung am 11. September 2013 das Projekt begrüßt und die Verwaltung mit dem Bau beauftragt. Ebenfalls im September 2013 wurde das Auswahlverfahren für die zukünftige Trägerschaft der Kindertageseinrichtung gestartet. Am 4. Dezember 2013 bekam dann das Deutsche Rote Kreuz (Kreisverband) die Trägerschaft nach einem Beschluss des JhA übertragen.
Im September 2013 haben die Planungen für den Neubau begonnen. Mitte März 2014 sind die Bauarbeiten gestartet und Mitte Juni 2014 konnte das Baustellenfest gefeiert werden. In Betrieb gegangen ist die neue Einrichtung bereits Anfang Mai – mit zunächst einer Gruppe. Zum 1. August starten zwei weitere Gruppen, die vierte und letzte dann im Laufe des nächsten Kindergartenjahres. Das Projekt wurde mit Fördermitteln des Landes zur Schaffung von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in Höhe von 357.000 Euro unterstützt. Insgesamt hat die Stadt Minden hat rund 1,85 Millionen Euro in den Neubau investiert. „Wirklich gut angelegtes Geld für die Zukunft der Mindener Kinder. Denn frühe Förderung bedeutet auch bessere Bildungs-Chancen“, hob Bürgermeister Michael Buhre hervor.
Er bedankte sich bei allen „Mitwirkenden“: den Architekten, Ingenieuren, Handwerkern, dem Architekturstudio PM, das die Bauleitung gehabt hat, sowie bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MEW, der Gebäudewirtschaft und des Jugendamtes. Letztere haben im Anschluss an eine entsprechende Bedarfsermittlung gemeinsam mit den Kollegen der MEW das passende Grundstück für die neue Kita gesucht und gefunden. Er dankte auch dem Deutschen Roten Kreuz, das die Kita künftig nutzen und betreiben wird.