Minden. „Ehrenamtliches Arbeiten muss gewürdigt werden, aus dem Grund sind wir heute alle hier.“ Mit diesem Satz begrüßte Bürgermeister Michael Jäcke am vergangenen Mittwochabend (15. November) rund 80 Jugendliche und junge Erwachsene sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen, Verbänden, Institutionen sowie Mitglieder des Jugendhilfeausschusses im Großen Rathaussaal. Auch Eltern hatten für diesen besonderen Anlass ihre Kinder begleitet.
Die Stadt Minden hatte Mitte November erneut zu einer „Fetten Dank-Veranstaltung“ eingeladen, um das Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit auszuzeichnen. Das Rahmenprogramm gestalteten der Deutsch-Russische Kulturverein mit seiner Kindertanzgruppe, Friedrich Kasten als Vorsitzender des Jugendrings sowie das „Improtheater Spek Spek“. Anschließend gab es einen lockeren Ausklang mit Imbiss und Getränken.
„Ehrenamt – das bedeutet engagieren, helfen und unterstützen, das bedeutet freiwillig, uneigennützig und für andere“, so Jäcke weiter. Etwas für andere tun sei nicht nur erfüllend für einen selbst und mache glücklich, sondern fördere dabei auch den Zusammenhalt der Gesellschaft. Es stärkt das „WIR-Gefühl“. Diese Art von Engagement sei sehr wichtig und unentbehrlich. Es gebe sehr viele Möglichkeiten in Minden, sich einzubringen und auch „Großes zu schaffen“, strich der Bürgermeister heraus, der sich viel Zeit genommen hatte und später auch für Selfies mit den Geehrten bereit stand.
In den vergangenen zwei Jahren haben zum Beispiel 57 Jugendliche die städtischen JuLeiCa-Kurse (Jugendleiter*in) absolviert. Allein im Freizeitmitarbeiterclub (FMC e.V.) sind ca. 150 Ehrenamtliche organisiert. Darüber hinaus gibt es noch viele junge, ehrenamtlich engagierte Menschen in den helfenden Organisationen (JRK, Malteser, THW, Feuerwehr), im Sport, in den kirchlichen Organisationen sowie in vielen anderen Vereinen und Verbänden. Rund 100 von ihnen wurden nun zu der „Fetten Dank-Veranstaltung“ eingeladen. 80 nahmen ihre Urkunde im Rathaus persönlich entgegen.
„Um dieses ehrenamtliche Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit zu honorieren und zu fördern, machen sich die Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit stetig Gedanken, wie man den Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit dafür danken könnte und die ehrenamtliche Arbeit weiter ausweiten kann“, so Jugendamtsleiter Eckhard Mohrmann. Der Bereich Jugendarbeit/Jugendschutz beteiligte sich zum Beispiel – mit ganz vielen Kooperationspartner*innen – im Jahr 2014 das „Jahr des jungen Ehrenamtes“. Das damit in Verbindung stehende „Goldene E“ steht dabei symbolisch für die Aufwertung des Ehrenamtes in der Kinder- und Jugendarbeit.
Das Jugendamt der Stadt Minden sowie die in Minden ansässigen Jugendverbände organisieren zum Beispiel jährlich vielfältige Angebote zur Aus- und Weiterbildung für die jungen Engagierten. Neben pädagogischen Grundlagen geht es dabei ganz praxisnah um Bewegungsangebote, Erlebnispädagogik, Demokratiebildung sowie die Vermittlung von Werten und Normen. Mit verschiedensten Dankeschön-Aktionen, wie zum Beispiel einer Fahrt zum Freizeitpark oder aber der Veranstaltung im Rathaussaal wollen Verantwortliche sich bei den Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.
Daraus sei im Jahr 2014 die Idee zur regelmäßig stattfindenden „Fetten Dank“ Veranstaltung in Minden geboren, berichtet Bereichsleiterin Daniela Thoring. Junge Ehrenamtliche aus mehr als 16 Institutionen wurden an diesem Abend im Großen Rathaussaal geehrt. Sie engagieren sich im TSV Hahlen, im Schützenverein „Ruhe siegt“ Aminghausen, im SC International Minden e.V., in der KSG Minden e.V., der Jugendfeuerwehr, der Chorschule Christuskirche, im CVJM Rothenuffeln-Haddenhausen – Dekanat Herford, bei der DJK Dom Minden e.V., im Jugendfreizeit Minden e.V., im Deutsch-Russischen Kulturverein e.V., und in den fünf Jugendeinrichtungen.
Um diese Urkunden, die eigens für junge Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Minden-Lübbecke erstellt und sowohl von Landrat Ali Doğan als auch von Bürgermeister Michael Jäcke unterschrieben wurden, erhalten zu dürfen, müssen die Ehrenamtlichen folgende Voraussetzungen erfüllen:
• 16 bis 26 Jahre alt
• seit mindestens einem Jahr aktiv in der Kinder- und Jugendarbeit tätig
• im Besitz der Jugendleitercard (oder ähnliche Ausbildung) sein
Manche Ehrenamtliche erhielten bereits zum 2. Mal diese Auszeichnung, da sie sich auch in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie besonders um die Kinder- und Jugendarbeit verdient gemacht haben, so Thoring.
Die „Fetten Dank-Veranstaltung“ fand bereits zum 4. Mal statt. Eingeladen waren neben den zu Ehrenden und ihren Verbandsvertreter*innen auch die Verwaltungsspitze sowie die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses. „Wir als Stadtgesellschaft können sehr stolz darauf sein, dass es so viele engagierte und am Gemeinwohl interessierte junge Menschen hier bei uns in Minden gibt“, so Jäcke abschließend.
