Blick in die Zukunft und Lob für das Ehrenamt in Minden

Dankesworte Klinikumseelsorge. © Pressestelle der Stadt Minden

Minden. Erneut volles Haus beim Neujahrsempfang der Stadt Minden: Rund 400 Bürgerinnen und Bürger, Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft konnte Bürgermeister Michael Jäcke am 10. Januar in der Bürgerhalle des Rathauses begrüßen. Der Empfang wurde im offiziellen Teil mit einem Interview, einer Rückschau auf 2019 in Bildern und einer spannenden Verleihung des Preises für ehrenamtliches und freiwilliges Engagement bereichert. Für die musikalische Begleitung des Abends sorgte das „Maria Stocka Trio“. Zuvor gab es einen Ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Minden.

„Ihre Arbeit ist nicht hoch genug zu bewerten“, lobte Bürgermeister Jäcke die vielen anwesenden Ehrenamtlichen zu Beginn seiner Laudatio für drei Preisträger*innen. Den Einzelpreis 2019 erhielt Jutta Alabi, die sich im Schwerpunkt in Bärenkämpen in der Arbeit mit Flüchtlingen, für die „Bunte Kuh“, im Gemeinschaftsgarten Tausendschön und auch für die Martin-Luther-Gemeinde engagiert. Gerührt nahm sie im Beisein ihres Mannes Olaturji Baba Alabi Urkunde, Blumenstrauß und das Preisgeld von Bürgermeister Michael Jäcke entgegen. In ihrer Dankesrede betonte sie, dass sie das alles, was sie seit 2006 geleistet habe, nur mit großer Unterstützung schaffen konnte.

Der Gruppenpreis ist nach 2018 erneut geteilt. Die Jury, die im November aus insgesamt 24 Vorschlägen die Ausgezeichneten gewählt hatte, entschied, den Preis gemeinsam an die „Grünen Damen und Herren“ im Johannes Wesling Klinikum sowie an die Ehrenamtlichen der evangelischen und katholischen Krankenhausseelsorge im Johannes Wesling Klinikum zu vergeben. Die Freude bei beiden Gruppen war riesig und der Applaus des Publikums lang. „Sie kümmern sich um Menschen in einer schweren Phase ihres Lebens und verdienen zweifelsfrei den Gruppen-Preis 2019“, hob Bürgermeister Michael Jäcke hervor.

Die rund 30 Ehrenamtlichen in der Gruppe der „Grünen Damen und Herren“ stehen Kranken und behinderten Menschen während ihres Klinikum-Aufenthaltes zur Seite. Sie führen Gespräche, geben Hilfestellungen und erledigen Einkäufe. „Ein sehr wichtiger Dienst. Denn längst nicht alle Patientinnen und Patienten im Klinikum haben Angehörige und Freunde in der Nähe, die sie regelmäßig besuchen und die ihnen mal das eine oder andere mitbringen oder besorgen“, so Jäcke weiter. Die „Grünen Damen und Herren“ nehmen sich Zeit für die Patienten, begleiten sie auch zum Friseur oder bei Gängen durchs Gebäude, stellen Kleidung zur Verfügung und besorgen Lektüre.

Ebenfalls im Johannes Wesling Klinikum sind die Ehrenamtlichen der evangelischen und der katholischen Seelsorge aktiv. Auch sie geben Trost und Unterstützung, wenn eine Patientin oder ein Patient dieses wünscht. Sie sind da, wenn ein Mensch sterbenskrank ist oder sein Leben bedroht ist. Sie begleiten Patienten auch in den Tod und sprechen mit Angehörigen in schweren Situationen. „Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die oft einen anstrengenden und harten Dienst versehen, haben sie stets ein offenes Ohr“, fasste der Bürgermeister in seiner Laudatio zusammen. Die Ehrenamtlichen in der Klinikumsseelsorge absolvieren vor ihrem Einsatz eine Qualifizierung. Sie betreuen meist wöchentlich eine Station. „Auch diese ehrenamtliche Arbeit ist sehr wertvoll und wichtig“, lobte Michael Jäcke abschließend.

Ausblick auf 2020 und Blick in die Zukunft

Vor der Vergabe der Ehrenamts-Preise gab Jäcke einen Ausblick auf die Projekte des Jahres 2020, die trotz der schwierigen Haushaltslage auf den Weg gebracht, fortgesetzt oder abgeschlossen werden sollen. Als Beispiele nannte er die Schulentwicklungsplanung, die Rathaussanierung, die weitere Entwicklung der oberen Altstadt und des Rechten Weserufers, die Verabschiedung des Pflege- und Entwicklungskonzeptes für das Glacis sowie die Beratungen und den Beschluss eines Integrationskonzeptes für Minden.

Auch werden sich Politik und Verwaltung mit der Neugestaltung der Weserpromenade, mit den Planungen für einen Aufzug und eine barrierefreie Rampe an der Martinitreppe, mit der Umsetzung von weiteren Projekten im „Handlungskonzept Wohnen“ und der Multifunktionshalle beschäftigen, kündigte Jäcke an. Zudem sei in 2020 eine Kommunalwahl „zu stemmen“, für die am 13. September und bei der Stichwahl am 27. September rund 600 freiwillige Wahlhelfer*innen benötigt werden. Michael Jäcke dankte allen, die dazu beigetragen haben, Minden auch 2019 weiter voranzubringen – darunter auch der Politik, der Wirtschaft, der Verwaltung und den vielen engagierten Bürger*innen.

Zusammen mit Frank Heinze vom Büro „Heinze und Partner“ in Dortmund wagte der Bürgermeister in einem Dialog am Stehtisch den Blick in die Zukunft. Denn: Die Welt ist in Bewegung – auch in Minden. „Da müssen wir uns die Fragen stellen: Was ist mit der näheren Zukunft und wo wollen wir hin?“, so Jäcke. Für die Neuausrichtung der strategischen Leitziele habe die Verwaltung daher ein Büro verpflichtet, dass Minden dabei unterstützen soll.

Ziel dieses Prozesses sei es, gemeinsam Zukunftsaufgaben herauszuschälen, Ziele zu präzisieren und die Zielumsetzung vorzubereiten. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen in einem Zukunftsforum, das noch terminiert wird, mitwirken. Die wesentlichen Herausforderungen für Minden sieht Frank Heinze in den Mega-Trends Klimaschutz/Ökologie, Digitalisierung/Künstliche Intelligenz, Lebenslanges Lernen und im Sog der Metropolen, dem sich Minden als Mittelstadt mit oberzentraler Funktion mittelfristig stellen müsse. Für Minden wurden zuletzt 2009 „Strategische Ziele“ formuliert und festgelegt.

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