Wie smarte Abfallbehälter helfen, das Müllaufkommen zu analysieren

Smarte Abfallbehälter
Machen Abfallbehälter „schlau“: (v.l.) Jens Edler aus dem Digitalisierungsbüro der Stadt Bielefeld, Marcus Lufen von den Stadtwerken Bielefeld und Stefan Meyer vom Umweltbetrieb. Foto: Stadt Bielefeld

Bielefeld. Durch Füllstandinformationen den Zustand öffentlicher Mülleimern erfassen, analysieren und geeignete Maßnahmen ableiten: Das alles erhofft sich der Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld von einer smarten Lösung, mit der eine Auswahl an öffentlichen Abfallbehältern und Straßenpapierkörben der Stadt „schlau“ gemacht werden. 60 Sensoren zur Überwachung der Füllstände, die mit der Funktechnologie LoRaWAN (Low-Power-Wide Area Netzwerkprotokoll) arbeiten, haben das Digitalisierungsbüro und die Stadtwerke Bielefeld nun an den Umweltbetrieb übergeben.

Die optischen Sensoren, die an den Abfallbehältern angebracht werden, tasten durchgehend die Oberfläche des Abfalls ab und ermitteln so den genauen Füllstand. Per LoRaWAN werden die Daten an eine Plattform übertragen, auf der diese erfasst und visualisiert werden. „Es ist also möglich, den Füllstand aller Abfallbehälter, die mit Sensoren ausgestattet sind, aus der Ferne zu überwachen. Dies ermöglicht, dass ein genaues Bild des jeweiligen Müllaufkommens erzeugt wird, welches auf Basis der Daten dann im Detail analysiert werden kann“, erläutert Marcus Lufen, Leiter für Marketing und Innovation bei den Stadtwerken Bielefeld. Entsprechend interessiert zeigt sich der Umweltbetrieb an der neuen, smarten Technik. „Gerade für weit entfernte Müllbehälter in den Außenbezirken bieten die Sensoren einen Mehrwert: Müllbehälter mit einem geringen Füllstand müssen nicht mehr angefahren und unnötige Fahrtstrecken können eingespart werden“, sagt Stefan Meyer, Abschnittsleiter für Grünflächenpflege des Umweltbetriebs der Stadt Bielefeld.

Die Überwachung der Füllstände kann zum Wegfall von Fahrten führen, bietet aber in erster Linie eine neue Möglichkeit zur Auswertung von Daten an. So ist anhand der Füllstände genauer erkennbar, an welchen Stellen mehr beziehungsweise weniger Abfall eingeworfen wird. Aufgrund der steigenden Müllmengen, mit denen der Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld konfrontiert wird, sind diese Daten von hohem Wert. So können sie eine Entscheidungsgrundlage für die Initiative „saubere Stadt“ bieten oder auf die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Müllverhaltens hindeuten.

Abschließend ergänzt Jens Edler, Leiter des Digitalisierungsbüros der Stadt Bielefeld: „Bei diesem Projekt wird sichtbar, wie Digitalisierung und Technik echte Mehrwerte für die Menschen in Bielefeld schaffen. Denn darum geht es in einer Smart City.“

Wie geht es jetzt weiter?

Digitalisierungsbüro, Stadtwerke und Umweltbetrieb haben sich im gemeinschaftlichen Projekt zunächst auf eine Aufrüstung von 60 Abfallbehältern und Straßenpapierkörben geeinigt. Nach Bewertung der Ergebnisse und Mehrwerte durch die Projektleiter Jan-Marvin Keilig (Stadtwerke Bielefeld), Christoph Wessel (Umweltbetrieb Stadt Bielefeld) sowie Projektleiterin Tatjana Dzepina (Digitalisierungsbüro Stadt Bielefeld) wird eine Ausweitung der Technologie auf weitere Behälter im Stadtgebiet geprüft.

Was ist LoRaWAN?

Die Funktechnologie LoRaWAN (Low-Power-Wide Area Netzwerkprotokoll) bietet viele Anwendungsbereiche. Die in dem Netz verwendeten Sensoren schicken Messwerte an Gateways, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Diese Geräte leiten ihre Informationen auf eine LoRaWAN-Datenplattform innerhalb der geschützten Umgebung der IT der Stadtwerke Bielefeld weiter. Von hier aus erhalten die Kunden, je nach Bedarf, Zugang zu den gewünschten Daten.

 

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