Stadt sucht Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge

Minden. Nahezu alle 2015 und 2016 in Minden angekommene Asylsuchende konnte die Stadt Minden in Wohnungen unterbringen. „Das sucht seinesgleichen in Nordrhein-Westfalen und war auch stets unser Ziel“, hebt Bürgermeister Michael Jäcke hervor. Er dankte den vielen Eigentümer, die Wohnungen zur Verfügung gestellt haben, und lobte die große Hilfebereitschaft in Minden insgesamt. Aktuell leben nach einer Übersicht des Bereiches Soziales 1220 Personen in den 320 von der Stadt angemieteten Wohnungen, einige noch in Gemeinschaftsunterkünften. Die Wohnungen wurden von Gesellschaften, von Investoren, viele aber auch von Privat-Vermietern zur Verfügung gestellt.

 

Das vorhandene Kontingent an angemieteten Wohnungen sei grundsätzlich ausreichend, so Achim Hermening, Leiter des Bereiches Soziales. Derzeit gebe es aber nur wenig Fluktuation. So müssten die rund 200 Flüchtlinge, die im September die Anerkennung für ihr Asylsuchen und damit auch ein Bleiberecht erhalten haben, nun aus den von der Stadt angemieteten Wohnungen ausziehen und sich selbst eine suchen. „Sie dürfen selbstverständlich solange bleiben, bis sich eine neue Lösung ergeben hat“, betont Hermening.

 

Ein entsprechendes Schreiben haben die Betroffenen bereits erhalten. Die meisten der 200 bekommen Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, worüber auch die Ersteinrichtung der neu bezogenen Wohnung finanziert wird. Die Stadt Minden und auch ehrenamtlich tätige Paten unterstützen die Flüchtlinge bei der Wohnungssuche. Der Bereich Soziales hilft bei der Vermittlung von Wohnungen an potenzielle Mieter*innen.

 

Die Stadt Minden wendet sich erneut an die Eigentümer von Wohnungen und Häusern. „Dieses Mal aber mit der Bitte, sich zu melden, wenn sie freien Wohnraum haben, den sie direkt an anerkannte Flüchtlinge vermieten wollen“, so Bereichsleiter Achim Hermening. Die Kosten für die Kaltmiete und die Nebenkosten – außer Strom – werden vom Leistungsträger (Jobcenter oder Bereich Soziales) übernommen. Gesucht und gebraucht werden vor allem Appartements und kleinere Wohnungen für drei- bis vierköpfige Familien und zwei bis vier Einzelpersonen als Wohngemeinschaft. Auch möblierte Zimmer, gerne mit Familienanschluss, können angeboten werden. Gefragt sind ebenfalls größere Einheiten bis zu 120 Quadratmeter.

 

Jede/r, der ein Zimmer, eine freie Wohnung oder auch ein Haus mit einer oder mehreren Einheiten hat, kann sich an Tobias Dreier, Bereich Soziales, Telefon 0571 89-404, E-Mail: t.dreier@minden.de wenden.

 

Nach einer längeren, ruhigeren Phase, wo es meist nur Familienzusammenführungen gab, hat die Stadt Minden nun in den vergangenen vier Wochen wieder knapp 100 neue Flüchtlinge zugewiesen bekommen. Alle Familien und auch einige allein reisende Frauen konnten als Gruppe in Wohnungen einziehen. „Weitere Einzelpersonen – das sind größtenteils junge Männer – wurden zunächst in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht“, berichtet Achim Hermening. Er rechnet damit, dass Minden bis Ende dieses Jahres noch weitere 100 Flüchtlinge erhält. Damit wären rund 400 in 2016 hier angekommen. 2015 waren es insgesamt 970 Asylsuchende.

 

Bildquelle: Pressestelle Stadt Minden
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