Segeln auf dem Steinhuder Meer

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Ganz schön kippelig, so ein Boot. Durfte bei Dirk und Gerd auf der Jolle mit segeln.

Das Wetter war spitze und der Wind ganz schön stark. Am Abend gab es sogar Sturmwarnung. Dann blinken an den Ufern solche gelben Lampen, wie auf einen kleinen Leuchtturm.

 

Wir waren auf dem Steinhuder Meer, ein Binnensee direkt vor der Haustür der Landeshauptstadt Hannover. Das Steinhuder Meer ist ein Paradies für Wassersportler. Es ist der größte See Nordwestdeutschlands mit 32 Quadratkilometern Wasserfläche. Hier kann man nach Lust und Laune Segeln, Surfen und Baden. Um den See kann man auch gut mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen. Das Steinhuder Meer ist auch Teil des gleichnamigen Naturparks mit einer ungemein reizvollen Abfolge von Dünen, Mooren, Wiesen und Wäldern.

 

Auf dem See waren wir jedenfalls mit einer 420ziger Jolle, die so heißt, weil sie so lang ist. Sie wird angetrieben durch den Wind mittels zweier Segeln, einem Vorsegel, dem Focksegel, und einem Hauptsegel, dem Großsegel.

 

Um mal los zu fahren, braucht man erst mal Wind, und dann müssen noch die Segel hochgezogen werden, damit das Boot vorwärts gepustet wird. Außerdem hat man noch ein Schwert, das ist in der Mitte des Bootes so ein Brett, das im Wasser mit fährt und verhindert, dass das Boot einfach seitlich abgetrieben wird. Um das alles unfallfrei hin zubekommen, muss man erst mal raus aus der Box, wo das Boot immer liegt, wenn es Pause hat. Dazu paddelt man zu einem Pfosten, der weiter draußen ist und macht das Boot da fest.

 

Wenn man dann alles fertig hat, muss man sehen, woher der Wind weht um dann die Segel so auszurichten, dass es vorwärts geht und man nicht umkippt.

 

Umkippen, das heißt bei den Seglern kentern, kann schnell. Als wir draußen auf dem Wasser waren, lagen drei Boote auf der Seite. Es war nämlich ganz schön viel Wind und ich hatte erst mächtig Muffensausen.

Aber die beiden Jungs hatten das Boot im Griff und so sausten wir über das Wasser. Ab und zu mussten wir auch mal die Richtung wechseln. Das war nicht so einfach wie beim Auto. Man muss das vorbereiten. Taue und Schoten, das sind die Stricke auf dem Boot, ordentlich auslegen, und der Mann am Ruder gibt dann das Kommando. Klar zur Wende heißt es dann und mit einem Mal dreht das Boot in eine andere Richtung, die Segel schlagen um, und der Wind bläst nun von der anderen Seite in die Segel. Das muss schon reibungslos funktionieren, will man nicht kentern.

Jedenfalls klappte das alles sehr gut und wir hatten so viel Winddruck, dass man sich schon über die Bootsseite hängen musste, um das auszugleichen und ein Kentern zu vermeiden. Das Boot legte sich dann mächtig zur Seite und wer da nicht so die Erfahrung hat, sieht sich schon im Wasser liegen. Das Wasser spritzte dann auch häufig ins Boot, so dass man froh sei konnte, dass es Klappen im Boden gab, wo das Wasser wieder heraus gesogen wurde. Lenzklappen heißen die. Nach 5 Stunden waren wir dann alle etwas nass, aber es hat super Spaß gemacht. Hätte nie gedacht, dass man so schnell mit einem Boot fahren kann.

 

Tja, ich hatte mich dann mal anfangs am Mast festgebunden, denn das war mir alles nicht so geheuer. Aber hinterher durfte ich sogar mal an die Pinne, das ist das Ruder, und das war schon ein schönes Gefühl, mal der Chef zu sein. Die mussten dann alle machen was ich wollte. Leider wusste ich nicht immer, was nun jeweils zu tun war, da habe ich mal Widerspruch akzeptiert. Wissen ist doch Macht.

 

Einen schönen Tag

Bongo

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