In diesem Jahr jährt sich die Pogromnacht des 9./10. November 1938 gegen jüdische Familien, Geschäfte, Friedhöfe und Synagogen zum 75. Mal. Vielfältige Aktivitäten – von Ausstellungen und Diskussionen über Lesungen, Konzerte und Vorträge bis hin zu Gebeten, Gedenkveranstaltungen und die Verlegung von weiteren Stolpersteinen – von unterschiedlichsten Akteuren und Religionsgemeinschaften in der Stadt Hannover zeugen vom erheblich gewachsenen Engagement in der Gesellschaft, sich mit den einzigartigen Verbrechen des nationalsozialistischen Staates auseinanderzusetzen.
Zu den Gedenkveranstaltungen besuchen in diesem Jahr erstmals neun Familienmitglieder der hannoverschen Familien Alter / Maissner, die rechtzeitig aus der Stadt emigriert sind, aus Kanada, England und Israel Hannover. Ihr Besuch steht in engem Zusammenhang mit einer Ausstellung vom 10. November bis zum 8. Dezember zum Leben und Wirken Israel Alters, Oberkantor von 1925 bis 1935 an der Neuen Synagoge, in der Villa Seligmann sowie der Wiederbelebung des musikalischen Werkes dieses großen Konzertsängers, der auf seinen Tourneen unter anderem auch in der Carnegie Hall auftrat. Bei diesem Konzert am 12. November treten die angereisten Nachkommen Alters gemeinsam mit Prof. Andor Izsák auf. Die Gäste aus Übersee werden auch an der Verlegung von Stolpersteinen in Erinnerung an ihre Vorfahren am 12. November teilnehmen.
Zu einer zentralen Gedenkveranstaltung lädt die Stadt für den 11. November, 12 Uhr, zum Gedenkort zerstörte Synagoge, Rote Reihe, ein. Nach einer Darbietung von SchülerInnen der Heisterbergschule, die den Bericht eines Zeitzeugen über die Geschehnisse in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 und das Schicksal einer Familie in der Folgezeit vortragen, folgt der Vortrag von Kantor Benjamin Z. Maissner aus Kanada. Er trägt das Seelengebet vor. Mit der anschließenden Kranzniederlegung endet das Gedenken.
Alle “Gedenkveranstaltungen anlässlich der Pogromnacht vor 75 Jahren in Hannover” sind in einem gleichnamigen Flyer zusammengefasst. Der Flyer steht auch im Internet unter www.erinnerungskultur-hannover.de.
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