Minden. Vom 12 . April bis 19. Oktober 2014 präsentiert das Mindener Museum die Wanderausstellung „Ein Himmel auf Erden – Das Geheimnis der Himmelsscheibe von Nebra“ des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle an der Saale.
Was verbindet Minden mit der Himmelsscheibe von Nebra, der weltweit ältesten konkreten Darstellung astronomischer Phänomene, die wir kennen? Die Frage ist schnell beantwortet, denn Minden ist die Geburtsstadt Friedrich Wilhelm Bessels (1784-1846), eines der renommiertesten deutschen Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Dem Astronomen, Mathematiker und Vermesser gelang 1838 die erste erfolgreiche Entfernungsmessung eines Fixsterns. Vor dem Hintergrund seiner Leistungen ist das astronomische Wissen unserer Vorfahren vor 3600 Jahren umso erstaunlicher. Die Himmelsscheibe von Nebra zeigt Elemente des Tag- und Nachthimmels, die sich vor einem abstrakten Sternennetz vermischen. Sonne und Mond werden nicht nur in ihrem Himmelslauf abgebildet, sondern auch erklärt. Zwischen den Horizonten erscheint ein Schiff in nächtlicher Fahrt über den Himmelsozean. Es ist hier zum ersten Mal als zentrales mythisches Symbol in Europa überliefert. Die Himmelsscheibe, einer der bedeutendsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts, gibt uns einen Einblick in das Wissen über den Weltenlauf und seine religiöse Deutung vor 3600 Jahren.
Die Ausstellung „Ein Himmel auf Erden – Das Geheimnis der Himmelsscheibe von Nebra“ nimmt Besucher mit auf eine abenteuerliche Reise von der Entdeckung der Himmelsscheibe durch Raubgräber und der spannenden Rückgewinnung durch Polizei und Landesdenkmalamt, über die zeitliche Einordnung der Scheibe und ihrer Befunde, bis hin zur verständlichen Erläuterung der Funktion der Himmelsscheibe und der auf ihr verschlüsselten Informationen. Tauchen Sie ein in die Vorstellungen und das Wissen der Welt von vor 3600 Jahren!
Zahlreiche museumspädagogische Angebote für Familien, Kinder, Schulen und Gruppen können begleitend zur Ausstellung gebucht werden. Auch Kindergeburtstage lassen sich rund um die Himmelsscheibe von Nebra im Mindener Museum feiern.
Eltern, Großeltern und Kinder oder Enkel ab 6 Jahren können an den kommenden drei Sonntagen, 13., 20. und 27. April, jeweils um 15:00 Uhr am Familienworkshop „An der Kette“ teilnehmen. Ohne vorherige Anmeldung werden sie zunächst durch die Ausstellung geführt. Anschließend fertigen sie eigene Anhänger der Himmelsscheibe. Pro Kind kostet die ca. 90-minütige Aktion 5 €. Eltern zahlen zusätzlich 2 € Eintritt.
Die Osterferienangebote „Auf den Spuren der Himmelsscheibe von Nebra“ sind bereits ausgebucht. Hier bietet das Museum Kurzentschlossenen noch zwei zusätzliche Termine am Mittwoch, 16. April von 14 bis 17 Uhr und am 23. April von 9 bis 12 Uhr. Eine Teilnahme kostet pro Kind 6 €. Telefonische Anmeldungen sind unter 0571 9724020 möglich.
Für Grundschulklassen oder fünfte und sechste Klassen bietet die Ausstellung viele Anknüpfungspunkte an den Lehrplan. Die Kinder erfahren, welche Schätze ein Archäologe bei seiner Arbeit zu Tage bringt und entdecken Einiges über das Leben der Menschen zur Bronzezeit. Die Schüler lassen sich von den bronzezeitlichen Fundstücken inspirieren und fertigen eigene Schmuckstücke oder gestalten eine eigene Himmelsscheibe.
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung finden an jedem ersten Donnerstag im Monat (1. Mai, 5. Juni, 3. Juli, 7. August, 4. September und 2. Oktober) um 17 Uhr und dritten Sonntag (20. April, 18. Mai, 15. Juni, 20. Juli, 17. August und 21. September) um 14 Uhr statt.
Auch außerhalb der Öffnungszeiten können Gruppen oder Schulklassen Führungen oder museumspädagogische Angebote buchen.
Vorträge zur Sonderausstellung:
Di. 29.04.2014 „Ein Himmel auf Erden“,
Referent: Dr. Heinrich Wunderlich
Di., 27.05.2014 „Wem gehört(e) die Himmelsscheibe von Nebra? Der kulturelle Hintergrund“,
Referent: Dr. Bernd Zich
Di., 01.07.2014 „Ein Schiff auf dem Himmelsozean. Zur Deutung des gefiederten Goldbogens auf der Himmelsscheibe von Nebra“,
Referentin: Dr. Regine Maraszek
Beginn jeweils um 19.00 Uhr, von 18 – 19 Uhr besteht die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen;
Kosten: 5,00 € inkl. Vortrag, nur Vortrag: 2,00 €
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