Minden. Die ersten 14 Tage der Sommerferien nutzten rund 30 Mädchen und Jungen, um einen Schwimmkurs im Melittabad zu besuchen. Die Kurse sind zum einen für Nichtschwimmer da, um sich erst einmal an das Element Wasser zu gewöhnen. Zum anderen können Schwimmer*innen ihr Seepferdchen oder das Jugendschwimmabzeichen machen. Möglich ist das durch die Förderung des Landesprojekts „NRW kann schwimmen“. Dieses Projekt startete 2009 vor dem Hintergrund der steigenden Nichtschwimmerzahlen. Über den Ausschuss für den Schulsport des Kreises Minden-Lübbecke ist das Projekt in die Kommunen, bzw. zum Sportbüro der Stadt Minden gekommen. Seit dieser Zeit gibt es die Ferienschwimmkurse in Minden in Kooperation mit der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.).
Betreut wurden die Kinder von den engagierten ehrenamtlichen Rettungsschwimmer*innen der DLRG Minden. Das Programm spricht Kinder der 3. bis 6. Schuljahre an. Von den teilnehmenden Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren konnten 28 die Kurse mit dem Seepferdchen-Abzeichen abschließen. Vier von ihnen haben zusätzlich das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze abgelegt. Die DLRG Minden hat dazu zwei Wochen lang in drei aufeinanderfolgenden Kursen täglich mit den Kindern im Melittabad Minden trainiert. Mit viel Engagement der ehrenamtlichen Trainer*innen wurde den Kindern das Element Wasser mit Spaß und Spiel näher gebracht, sodass vorhandene Ängste abgebaut werden konnten.
Vor allem die individuelle Betreuung führte am Ende dazu, dass die meisten Kinder vom Beckenrand in das Wasser springen und mindestens 25 Meter schwimmen konnten. Zusätzlich beinhaltete die Prüfung zum Seepferdchen das Herausholen eines Ringes aus brusttiefem Wasser. Gerade diese Übung stellte für viele Kinder eine besondere Herausforderung dar. Durch die langjährige Erfahrung der DLRG im Bereich des Kinderschwimmens konnte aber auch diese Hürde genommen werden, betont Tanja Eichloff, Leiterin Schwimmen und Rettungsschwimmen bei der DLRG Ortsgruppe Minden.
Damit die Kurse zustande kommen, sind bestimmte Rahmenbedingungen durch das Land NRW vorgegeben, wie beispielsweise ein Kompaktkurs über zehn Stunden und eine Kursgebühr von zehn Euro pro Kind. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt auf zehn Kinder pro Kurs. Die Schwimmfähigkeit der Kinder wird über Erhebungsbögen vor Beginn und nach Ende des Schwimmkurses erfasst, so dass die Entwicklung jedes einzelnen Kindes nachgehalten wird. Das Land fördert die Kurse jeweils mit 250 Euro. Aber das Kontingent ist begrenzt. „Bisher wurden unsere Kurse immer berücksichtigt“, sagt Tanja Eichloff.
„Die Ferienschwimmkurse sind ein wichtiges Angebot vor dem Hintergrund der steigenden Zahlen von Nichtschwimmern“, so Annette Amann vom Sportbüro der Stadt Minden. Das Sportbüro suchte einen Sportverein als Kooperationspartner, in diesem Fall die DLRG Minden. Sobald das Land die Schwimmkurse genehmigt, werden die Schulen informiert und das Anmeldeverfahren startet. Die Schulen melden dem Sportbüro die Kinder, die teilnehmen möchten. Danach wird das Schwimmbad organisiert und die Kurszeiten werden abgestimmt. Für das Sportbüro ist die DLRG Minden ein verlässlicher Partner für die Ferienschwimmkurse, die mittlerweile fester Bestandteil der Sommerferien sind, streicht Annette Amann heraus.
Der Bedarf ist groß und wir möchten das Angebot in Zukunft auch erweitern, so Amann weiter. In diesem Jahr gab es eine sehr hohe Bewerberzahl für die Kurse, leider konnten nicht alle Kinder berücksichtigt werden. Da dem Sportbüro die Schwimmförderung weiterhin sehr wichtig ist, sind die Mitarbeiter*innen bemüht zusätzliche Maßnahmen zu initiieren. Weitere Förder-Möglichkeiten bietet beispielsweise das Landesprojekt KommSport.