Klima-Workshop „Verkehr und Mobilität“

Minden. Ein Ausbau des Radwegenetzes, Carsharing, Mitfahrzentralen sowie die Optimierung des ÖPNV – das sind nur einige der klimafreundlichen Lösungen, die Bürgerinnen und Bürger vergangenen Donnerstag bei dem Klima-Workshop der Stadt Minden zum Thema „Verkehr & Mobilität“ diskutierten. Der Termin fügt sich ein in eine Veranstaltungsreihe zur Erarbeitung eines Integrierten Klimaschutzkonzepts für das Stadtgebiet Minden. Der Prozess wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Die fachliche Begleitung erfolgt durch die „infas enermetric GmbH“.

 

Zum Einstieg in die Diskussion über „Verkehr und Mobilität“ stellte Jenny Althaus von der „infas enermetric“ die Energie- und CO2-Bilanz für die Stadt Minden vor. Rund ein Drittel der CO2-Emissionen pro Kopf in Minden, so betonte sie, werden durch Verkehr verursacht. Es gelte also, lokale Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen zu ergreifen.

 

Erste Impulse, wie solche Maßnahmen aussehen könnten, lieferte Dipl.-Ing. Peter Kröger vom Leo-Sympher-Berufskolleg in seinem Vortrag über „Energieeffizienz und Elektromobilität“. Er stellte das Projekt „Mobileo“ vor – ein vierrädriges Elektrofahrzeug, welches – unterstützt durch die heimischen Unternehmen WAGO und Denios – am Berufskolleg entwickelt wurde.

 

Durch Fakten und Beispiele inspiriert, diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Ideen und mögliche Maßnahmen. Im Bereich der „Verkehrsentwicklung“ regten sie an, stadtweit (mit Ausnahme der „Ringstraße“) Tempo 30 einzuführen und so die Infrastruktur für den Radverkehr zu verbessern.

 

Außerdem solle der ÖPNV attraktiver gestaltet und dadurch optimiert werden (bspw. Fahrradmitnahme verbessern, mehr Busverbindungen in den Abendstunden). Im Vorfeld sei es naheliegend, den Bedarf durch eine Befragung der Bürgerschaft sowie der Busfahrer zu erheben.

 

Zur Verbesserung der Fuß- und Radwegnutzung wurde sich dafür ausgesprochen, die „Radstellplätze“ attraktiver zu gestalten (z.B. in Citylage zu überdachen). Zudem, so forderten die Teilnehmer, sollten die Ampelschaltungen für Radfahrer und Fußgänger verbessert werden.

 

Im Aufgabenfeld „Öffentlichkeitsarbeit / Beratung“ seien darüber hinaus eine stärkere Kooperation mit der Wirtschaft einzugehen und Anreize zur Beruhigung und Verbesserung des Verkehrs zu schaffen.

 

Im Bereich des motorisierten Individualverkehrs könnte die Förderung von Mitfahrzentralen und Carsharing-Angeboten den Klimaschutz bedeutend vorantreiben. Außerdem, so forderten viele Teilnehmer, seien alternative Antriebe zu fördern und weiterzuentwickeln: Z.B. durch die flächendeckende Einrichtung von E-Ladestationen, die Bereitstellung von E-Fahrzeugen sowie durch überdachte und gesicherte Abstellanlagen für E-Bikes.

 

Die Ergebnisse des Workshops werden von infas enermetric zur der Erarbeitung des Klimakonzepts herangezogen. Die einzelnen Maßnahmen werden auf Machbarkeit und Effizienz überprüft, priorisiert und hinsichtlich des Zeit- und Kostenaufwands eingeschätzt. Ferner sollen bereits abgeschlossene Planungen (Verkehrsentwicklungsplan) und Ergebnisse von anderen Prozessen (Lokale Agenda 21) mit berücksichtigt werden.

 

So geht es weiter
Der erfolgreiche dritte Workshop stellt einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem Integrierten Klimaschutzkonzept dar. Der offene Prozess wird in weiteren Veranstaltungen fortgesetzt. Die letzten beiden Workshops finden am 18. April 2013, 18 Uhr, zu den Themen „Energieeffizienz in Unternehmen“ und „Öffentlichkeitsarbeit & Vorbildwirkung“ bei der E. ON Westfalen Weser AG (Hämelstraße 14) statt. Wieder sind alle Interessierten herzlich eingeladen, sich mit eigenen Ideen und Standpunkten zu beteiligen.

 

Anmeldungen nimmt Margaretha Masbaum, Tel. 89-607, Email: m.masbaum@minden.de, entgegen.

 

 

Bildquellennachweis: Pressestelle Stadt Minden

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