Interaktiv, offen, zielgerichtet

Minden. „Sie sind alle Planer und Berater“, begrüßte Andreas Jacob am Montagabend rund 180 Gäste in der Bürgerhalle – unter ihnen Bürgerinnen und Bürger, Anlieger des Quartiers Wesertor sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung.

 

Jacob, Geschäftsführer des unabhängigen Planungsbüros FIRU, moderierte die Bürgerversammlung, mit der die Stadt Minden und der Hamburger Investor ECE das Beteiligungsverfahren zur Quartiersentwicklung Wesertor starteten.

 

Gemeinsam definierten die verschiedenen Akteure wesentliche Rahmenbedingungen des weiteren Beteiligungsprozesses „Minden gestalten – gemeinsam Tore öffnen“, der im Laufe des Jahres in drei offenen Planungswerkstätten fortgesetzt werden soll. Das Verfahren wurde in der jüngsten Ratssitzung am 10. Mai mit großer Mehrheit beschlossen und soll neue Maßstäbe der Bürgerbeteiligung setzen.

 

„Wir interessieren uns für Ihre individuellen Wünsche, Ihre Befürchtungen und Ihre Fragen“, animierte Moderator Jacob die Anwesenden regelmäßig, sich zu Wort zu melden. Die im Dialog gesammelten Ideen, Anregungen und Erkenntnisbedarfe wurden auf Stellwänden notiert: Sie betreffen den weiteren Planungsprozess für das Quartier, aber auch Möglichkeiten der städtebaulichen Umsetzung sowie Auswirkungen auf das vorhandene Einzelhandelssortiment. Gerade die Funktionsanbindung an den Johanniskirchhof, die Integration historischer, denkmalgeschützter Bauwerke sowie die verkehrliche Erschließung beschäftigten viele Anwesende.

 

Auch Vertreter der Stadt Minden und der ECE brachten sich aktiv in die Diskussion ein, indem sie ihre Anliegen und Interessen vorstellten. „Wir wollen am Standort Wesertor ein funktionierendes Einkaufszentrum entwickeln“, betonte Nikolaus Thätner, Projektdirektor von ECE. Grundlage dafür sei gerade der befruchtende Ideenaustausch aller Akteure, wie die Bürgerversammlung ihn initiiere: „Helfen Sie uns Ihre Stadt zu verstehen, damit wir für Minden eine maßgeschneiderte Lösung finden“, so Thätner.

Bürgermeister Michael Buhre und Klaus-Georg Erzigkeit, Beigeordneter der Stadt Minden, erklärten, dass sich eine Quartiersentwicklung Wesertor in die im Masterplan „Innenstadtentwicklung“ niedergeschriebene Zielstruktur einfüge. Sie schließe sich an bereits erfolgte bzw. angestoßene Projekte – etwa den Bau des neuen ZOB, die Erneuerung der Bäckerstraße oder ein Konzept zur Barrierefreiheit – an.

 

Die in der Bürgerversammlung vorgebrachten Fragen und Anregungen werden von Prof. Wolfgang Christ aufgearbeitet. Der Architekt ist Lehrender der Bauhaus-Universität Weimar und Experte für städtebauliche Fragestellungen. Während des Planungsprozesses fungiert er als Berater.

 

Die im weiteren Beteiligungsverfahren vorgesehenen Planungswerkstätten wurden für den 30. August, 20. September und 24. Oktober angesetzt. Die Vorbereitungen dazu orientieren sich an den Ergebnissen der Auftaktveranstaltung, deren Auswertung bereits aufgenommen wurde. Um eine größtmögliche Transparenz und Offenheit des Verfahrens zu gewährleisten, wurde eine eigene Internetseite eingerichtet. Unter www.minden-gestalten.de wird künftig über aktuelle Entwicklungen und Termine informiert. Auch ein Protokoll der Bürgerversammlung wird in Kürze eingestellt.

 

 

Bildquelle: Pressestelle Stadt Minden

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