Innenstadt soll sich weiter entwickeln

Minden. Ein deutliches Signal an Investoren geben und Möglichkeiten zur Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel in der Innenstadt schaffen – das sind wesentliche Ziele des am vergangenen Donnerstag (23. Januar) vom Haupt- und Finanzausschuss gefassten Grundsatzbeschlusses. Mit großer Mehrheit stimmten die Mitglieder des Gremiums für die Bestätigung, Fortschreibung und Konkretisierung der bereits gefassten Entwicklungsziele. „Wir wollen auf der Basis des Masterplanes Klarheit schaffen und für interessierte Investoren Zeichen setzen“, machte Bürgermeister Michael Buhre deutlich.

 

Den Anlass für den jetzt gefassten Grundsatzbeschluss bildete die Absage des Hamburger Investors ECE Ende September 2013, im Wesertor-Quartier ein Shopping-Center zu entwickeln. Ziel war es, den innerstädtischen Einzelhandel zu stärken, um die Funktion Mindens als regionales Zentrum mit einem Einzugsbereich von 500.000 Einwohnern auch dauerhaft ausfüllen zu können. „Wir können hier auf vorhandene planerische Grundlagen aufbauen, müssen aber gleichzeitig unsere bisherigen Strategien überprüfen und gegebenenfalls neu ausrichten“, so der Bürgermeister.

 

Fortgeschrieben werden soll die Zielsetzung, das Wesertor-Quartier weiter zu entwickeln sowie die teilweise ungenutzten und leerstehenden Einzelgebäude zu beleben. Das Quartier ist der ausgewiesene Bereich für die Entwicklung von großflächigem Einzelhandel. Weiterverfolgt werden soll auch die Planung, den Johanniskirchhof und die Passage aufzuwerten.

 

Die Entwicklung im Rathaus-Quartier sieht vor, dass das zu sanierende Rathaus weiter Bestandteil des „städtebaulichen Gesamtgefüges“ sein soll, am Scharn aber eine Verkaufsfläche von bis zu 8.000 Quadratmetern entstehen könnte. Dafür müsste der jetzige Gebäudeteil A der Stadtverwaltung freigezogen und veräußert werden. Denkbar wäre auch, laut Grundsatzbeschluss, eine konzentrierte Entwicklung entlang des Scharns zusammen mit der derzeit leerstehenden Wehmeyer-Immobilie und den Erweiterungsflächen des Hagemeyer-Areals.

 

Die Obermarktstraße und das an einen Investor verkaufte Obermarktzentrum sollen ihr bestehendes, typisches Profil weiterentwickeln. Der Schwerpunkt dieser 1b-Lage sollte in der Stärkung der individuellen Prägung mit einem hohen Besatz von inhabergeführten Geschäften liegen, so der Grundsatzbeschluss. Ergänzt wurde dieser auf Antrag der CDU-Fraktion um den Passus, dass die Stadt Minden die nicht mehr genutzte Stadthalle für die Weiterentwicklung der Obermarktpassage zur Verfügung stellt.

 

Das Thema „Wohnen“ hat in der Oberen Altstadt Priorität, im Bereich des Deichhofquartiers soll jedoch neben Wohnen auf der Südseite auch – in Ausrichtung auf die 1A-Lage Bäckerstraße – eine zusammenhängende Entwicklung von großflächigem Einzelhandel ermöglicht werden. Diese Zielsetzungen sind bereits im Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Nördlich Mariensteg“ vom Juni 2013 formuliert.

 

Mit dem jetzt gefassten Grundsatzbeschluss seien die bestehenden Rahmenpläne – wie der Masterplan Innenstadt und das Einzelhandelskonzept – bestätigt worden, so Michael Buhre im Haupt- und Finanzausschuss. Die Schaffung von Möglichkeiten zur Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel müsse als Konsequenz der gesammelten Erfahrungen verfolgt werden, da in der Vergangenheit mangels dieser Flächen keine Investoren gewonnen werden konnten. Mit diesem Grundsatzbeschluss bestehe nun auch die Gelegenheit, ein deutliches Signal an Investoren zu geben, um vorhandene Interessen nicht zu hemmen, so der Bürgermeister abschließend. Als nächster Schritt sollen die in Aufstellung befindlichen Bauleitpläne – soweit erforderlich – angepasst werden.

 

Bildquelle: Stadt Minden
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