Minden. Viele Tausend Menschen in der Bundesrepublik Deutschland werden sich am 19. Dezember an den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt vor einem Jahr auf dem Breitscheidplatz (Berlin-Charlottenburg) erinnern. Auch Minden wird am übernächsten Dienstag zum Zeitpunkt des Anschlags einige Minuten innehalten. Um 20.02 Uhr werden auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt für zehn Minuten die Lichter heruntergefahren, die Musik ausgestellt und Kerzen entzündet. Das haben Bürgermeister Michael Jäcke und der Geschäftsführer der Minden Marketing GmbH, Dr. Jörg-Friedrich Sander, der auch für den Mindener Weihnachtsmarkt verantwortlich ist, jetzt vereinbart. Zudem werden die Glocken der Evangelischen Ratskirche St. Martini läuten.
„Damit wird allen Anwesenden am 19. Dezember um kurz nach acht Uhr, Gelegenheit zum Innehalten und Gedenken gegeben“, so Bürgermeister Michael Jäcke, der Ende November einen Brief vom Bürgermeister des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, Michael Naumann, erhalten hat. Darin hat Naumann alle Partnerstädte eingeladen „als Ausdruck der Verbundenheit“ am 19. Dezember, sich dem Moment des Gedenkens, auch auf den eigenen Weihnachtsmärkten anzuschließen. „Diesem Aufruf sind wir ohne langes Zögern nachgekommen“, berichtet Jäcke. Minden hat seit 1968 eine offizielle Städtepartnerschaft zum „Wilmersdorfer Kreis“ – zunächst mit dem Bezirk Wilmersdorf, dann mit Charlottenburg-Wilmersdorf.
Am Jahrestag des Anschlags ist der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz geschlossen. An diesem Dienstag wird ein Mahnmal eingeweiht: Ein 14 Meter langer, drei Zentimeter breiter „Goldener Riss“ soll an die zwölf Menschen erinnern, die der Tunesier Anis Amri am 19. Dezember 2016 mit einem Sattelzug tötete. Ihre Namen sollen in die Stufen der Gedächtniskirche eingeschrieben werden. „Im Beisein der Angehörigen sowie des Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin soll das Mahnmal abends eingeweiht werden. Um 20.02 Uhr wird es zehn Minuten des Innehaltens und Gedenkens geben, während die beeindruckende Große Kirchenglocke der Gedächtniskirche läutet“, heißt es in dem Schreiben von Bezirksbürgermeister Naumann.
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