Fürs Klima die richtigen Entscheidungen treffen

Bild von Tumisu auf Pixabay

Verbraucherzentrale NRW. Beim Kühlschrank kommt es auf die Pluszeichen an. Gegen den Klimawandel, der spätestens diesen Sommer auch in MindenLübbecke spürbar wurde, wollen viele Menschen hier vor Ort etwas tun. Ein Ansatzpunkt von vielen ist dafür der eigene Umgang mit Strom und Heizwärme. Doch was genau ist der wirksamste Schritt? „Gerade bei Entscheidungen, die Geld kosten, gilt: Nur wer gut informiert handelt, holt mit der Investition für sich selbst und das Klima das Beste raus“, sagt Michaela Prelle Energieberaterin für die Verbraucherzentrale NRW.

„Ein üblicher Verdächtiger für hohen Stromverbrauch ist etwa ein alter Kühlschrank“, berichtet Prelle. In die Jahre gekommene Geräte bringen den Stromzähler mehr auf Touren als aktuelle Modelle. Wer sich deshalb nach neuen Kühlschränken umschaut, findet auf allen Effizienzlabels Angaben, die positiv wirken: „Effizienzklasse ‚A+‘ zum Beispiel – das klingt nach Spitzenklasse, quasi nach Schulnote Eins Plus“, schildert Prelle. „Tatsächlich aber ist ‚A+‘ bei Kühlschränken die schlechteste Klasse, die überhaupt noch erlaubt ist. Das ist also allenfalls eine knappe Note Vier.“ Auch mit „A++“ ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Erst das A mit drei Pluszeichen kennzeichnet die sparsamsten Geräte.

‚A+++‘- Modelle sind oft teurer als ihre Verwandten mit weniger Pluszeichen. Doch die Mehrkosten machen sich laut Prelle nicht nur fürs Klima bezahlt, sondern durch geringere Stromkosten oft auch finanziell. „Wer auf ‚A++‘ setzt, tut sich damit langfristig meist keinen Gefallen und holt auch fürs Klima nicht das Beste raus“, so die Expertin. Eine Rechenhilfe für den Kühlschrankkauf, die die langfristigen Kosten eines Geräts anhand der Daten auf dem Effizienzlabel überschlägt, bietet die Verbraucherzentrale NRW unter www.verbraucherzentrale.nrw/kühlschranktausch.

Bleibt die Frage, wann ein Kühlschrank eigentlich reif ist für den Austausch. Ein pauschales Alter lasse sich nicht benennen, erklärt Prelle. Nach zehn Jahren könne man aber anfangen, darüber nachzudenken. Sie empfiehlt: Einfach mal eine Woche lang messen, was das bisherige Gerät verbraucht. Dann den hochgerechneten Jahreswert mit Neugeräten vergleichen und selbst entscheiden, ob es sich lohnt. Strommessgeräte verleiht die Verbraucherzentrale kostenlos in ihrer Beratungsstelle Minden. Dort können die Ergebnisse nach Anmeldung auch in einer ebenfalls kostenlosen Energieberatung besprochen werden.

Die Möglichkeit zur Anmeldung für persönliche Beratungen vor Ort und in der Beratungsstelle Minden, Portastraße 9 gibt es unter 0571 / 38637906, unter 0211 / 33 996 555 und unter www.verbraucherzentrale.nrw/entscheidungen.

Tiefere Einblicke ins Thema Strom sparen gibt ein Vortrag, den Energieberaterin Michaela Prelle am Dienstag, 26. November in der VHS Minden hält. Ab 19:00 Uhr erklärt sie, wo echte Stromfresser lauern und wie jeder Haushalt seinen Verbrauch senken kann. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.

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