Ferienspiele waren wieder sehr beliebt: 550 Mädchen und Jungen haben teilgenommen

Ferienspiele im Jugendhaus Alte Schmiede (Bildnachweis: Stadt Minden)

Minden. „Die Ferienspiele sind in Minden schon seit langem sehr beliebt. Und auch in diesem Jahr waren wieder viele Kinder mit dabei“, unterstreicht Daniela Thoring, Koordinatorin Jugendarbeit/Jugendschutz bei der Stadt Minden. Insgesamt haben an den sieben unterschiedlichen Orten 550 Kinder teilgenommen. In den Sommerferien wurde gespielt, gebastelt und Musik gemacht, es gab Tagesausflüge und Übernachtungsfahrten. An den Standorten ging es morgens um 10 Uhr los. Bis 17 Uhr gab es für die teilnehmenden Kinder ein buntes Programm. Wer wollte, konnte die Frühbetreuung ab 7.30 Uhr in Anspruch nehmen. Die Mensa der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule (KTG) hat jeden Tag ein warmes Mittagessen für alle gekocht.

Im Jugendhaus Alte Schmiede drehte sich alles rund um das Motto „Tiere – Menschen – Dschungel“. Die sechs Ehrenamtlichen haben jeden Morgen eine Szene aus dem Film „Das Dschungelbuch“ gespielt und den Kindern eine Aufgabe gestellt. So sollten sie beispielsweise wie Affen klettern oder so schnell wie ein Tiger rennen, sagt Timo Möhle, Mitarbeiter des Jugendhauses. Passend zum Motto wurden Tiermasken oder Fernrohre aus Pappe gebastelt. Der Tagesausflug ging nach Osnabrück in den Zoo. Dort konnten die Kinder ihre Lieblingstiere beobachten. Besonderes Highlight ist bei allen Standorten die Übernachtungsfahrt. Nachtwandern, Lagerfeuer, gemeinsames Grillen, eine große Party – das kommt immer gut an. „Das ist jedes Mal wie in den Urlaub fahren und für einige Mädchen und Jungen auch die einzige Möglichkeit in den Ferien weg zu sein. Wir können damit den Kinder etwas Tolles bieten, die diese Chance sonst nicht haben“, so Möhle.

Ohne die Unterstützung von vielen Ehrenamtlichen wäre es gar nicht möglich die Ferienspiele in der Form anzubieten. Über 100 Freiwillige sind in den fünf städtischen Jugendhäusern, im Gemeindehaus Leteln und in der KTG im Einsatz. Der Betreuungsschlüssel liegt bei 1:5. Das ist ein Standard, den wir seit Jahren halten, hebt Daniela Thoring hervor. Die Mischung aus „alten Hasen“ und neuen Freiwilligen macht die Tage interessant und abwechslungsreich. Ausgebildet werden die Jugendlichen vom Freizeitmitarbeiterclub Minden e.V. (FMC). Zu Beginn eines jeden Jahres gibt es zwei Grundkurse. Hier lernt man rechtliche Grundlagen, Erste Hilfe, verschiedene Spiel- und Bastelangebote kennen aber auch was es heißt in einer der Offenen Türen der Jugendhäuser ehrenamtlich zu arbeiten.

Bei den Ferienspielen wird das Gelernte dann in die Tat umgesetzt. „Für die Freiwilligen ist das eine gute Bestätigung, denn wenn eine Idee bei den Kids ankommt, dann stärkt das das eigene Selbstbewusstsein und das positive Feedback tut einfach gut“, hebt Steffen Gronow, Vorstand des FMC, hervor. Celina Bieber, ebenfalls aus dem Vorstand, ergänzt: Durch die freiwillige Arbeit haben schon einige ihre Berufung und ihren Beruf oder den passenden Studiengang gefunden. Die nächsten Grundkurse zur Ausbildung von Jugendleiter*innen für das Frühjahr 2020 werden jetzt schon vorbereitet.

Für die Anmeldung zu den Ferienspielen hat die Stadt Minden einen neuen Weg eingeschlagen. Zum ersten Mal konnten die Familien auf der Online-Plattform www.unser-ferienprogramm.de/minden die Angebote einsehen und die Kinder direkt anmelden. Auch die Angebote von Vereinen, Verbänden und anderen Institutionen waren auf der Seite zu finden. Diese reichen von längeren verlässlichen Betreuungsangeboten bis hin zu kleineren Halbtags-Aktionen. Viele Filterfunktionen machten es außerdem leicht, genau das Passende für jedes Kind zu finden. Ein großer Vorteil des neuen Systems ist es, dass das teilweise lange Warten am Anmeldetag komplett weggefallen ist. „In diesem Jahr wurden knapp 600 Kinder angemeldet und 73 Prozent der beteiligten Eltern haben den neuen Service des Online-Anmeldeverfahrens ausprobiert. Weil das Angebot so gut angenommen wurde, wird es zukünftig für alle Ferienzeiten eingesetzt“, verdeutlicht Daniela Thoring.

Seit Jahrzehnten gibt es die Ferienspiele in Minden. Jedes Jahr stehen sie unter einem anderen Motto, das sich die Ehrenamtlichen ausdenken. Danach werden die Spiel- und Bastelangebote ausgerichtet. In jeder Einrichtung gibt es dieselben Standards. Die Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren werden von sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter*innen betreut. Das ist für viele Eltern wichtig zu wissen, hebt Timo Möhle hervor. Ferienspiele bedeutet Freude, Spaß, Ausflüge und neue Freunde finden. Insgesamt bietet die Stadt Minden in jedem Jahr 650 Plätze in den Sommerferien an. Der Teilnahmebetrag für ein Kind liegt bei 80 Euro, ermäßigt sowie für das zweite Kind sind es 50 Euro und das dritte Kind ist frei. Die Stadt Minden trägt pro Platz einen Kostenanteil von rund 100 bis 130 Euro. „Das ist richtig gut investiertes Geld. Nur so ist es möglich, dass viele Kinder einte tolle Zeit verbringen können“, unterstreicht die Koordinatorin.

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