Erfolgreiche Vierteljahresbilanz nach Wiedereröffnung

Beinahe drei Jahre war das Mindener Museum für eine umfangreiche Sanierung geschlossen. Ein Vierteljahr nach Wiedereröffnung am 6. Oktober 2012 wird das Mindener Museum von der Bevölkerung sehr gut angenommen, obwohl der erste Teil der neuen Dauerausstellung zur 1200jährigen Stadtgeschichte erst ab Frühjahr 2013 präsentiert wird. Inklusive des Tages der offenen Tür am Eröffnungswochenende besuchten bis Jahresende insgesamt 5.068 Menschen die in neuem Glanz erstrahlende denkmalgeschützte Museumszeile in der Oberen Altstadt Mindens.

 

Die mit der Sanierung und Modernisierung einhergehende konzeptionelle Neuausrichtung des Mindener Museums scheint von der Bevölkerung gut angenommen zu werden“, zogen Museumsleiter Philipp Koch und seine Stellvertreterin Dr. Marion Tüting eine zufriedenstellende Bilanz des ersten Vierteljahres nach Wiedereröffnung des traditionsreichen Hauses. Zwei Drittel der Besucherinnen und Besucher waren Erwachsene, besonders beliebt ist das Museum auch bei Kindern (11%) und Familien (8%). Stark nachgefragt war der „Notfallkoffer“ für Familien, mit dem die aktuelle Sonderausstellung „Roter Hahn, Schwarzer Tod und Jahrhundertflut. Katastrophen als Katalysatoren der Entwicklung in Minden und der Region“ eigenständig von Kindern mit Eltern oder Großeltern erkundet werden kann. Bereits 165mal nutzten Familien dieses Angebot. Der Start der übrigen museumspädagogischen Programme und Führungen verlief ebenfalls erfolgreich. Nach gelungenem Auftakt mit einer Ferienspielaktion in den Herbstferien nutzen im November und Dezember bereits zahlreiche Kindertagesstätten und Schulen die verschiedenen Programme rund um die aktuelle Sonderausstellung und die allgemeine Museumsarbeit zu den zentralen musealen Arbeitsbereiche des Sammelns, Bewahrens, Forschens und Vermittelns. Aufgrund der aktuell großen Nachfrage wurde das Programm zum Papierschöpfen bis zum 8. März verlängert.

 

Beleg für den gelungenen Neustart seien neben den Besucherzahlen viele positive Rückmeldungen, die die Besucherinnen und Besucher im Gästebuch hinterließen oder der Zuspruch im direkten Gespräch mit dem Museumsteam. Vereinzelte Kritik gebe es allerdings daran, dass zurzeit nur die aktuelle Sonderausstellung und ansonsten leere Räume zu sehen seien. Dies könne man zwar nachvollziehen, so Koch, trotzdem lohne die leere Museumszeile aus dem 16. Jahrhundert als begehbares „Ausstellungsobjekt“ einen Besuch, weil sie voller Überraschungen stecke. So können Besucherinnen und Besucher in einem der herausragenden Gebäudeensembles der Weserrenaissance in Nordwestdeutschland nicht nur viele eingemauerte bauliche Überreste aus dieser Zeit, sondern auch eine einzigartige Stuckdecke oder ein Hebewerk (Kran) aus dem 16. Jahrhundert besichtigen.

 

Die öffentlichen Führungen zur Bau- und Hausgeschichte würden gut angenommen, auch stehe sonntags eine ehrenamtliche Mitarbeiterin für individuelle Fragen und Führungen zur Verfügung. „Die meisten Besucherinnen und Besucher äußerten angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt Minden ihr Verständnis dafür, dass das Museum die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung erst schrittweise verwirklichen könne, weil es weitgehend auf die Unterstützung durch Sponsoren, Spender und vor allem seine Fördergesellschaft angewiesen sei,“ so der Museumsleiter. Die Vorbereitungen für die Realisierung des ersten Teils der künftigen Dauerausstellung laufen zurzeit mit Hochdruck. Bis Frühjahr 2013 soll ein „Schaufenster zur Stadtgeschichte“ mit 35 Objekten der Mindener Stadtgeschichte fertig gestellt sein, das den chronologischen Einstieg der neuen Ausstellung bilden wird. Das Stadtmodell, das die ehemalige preußische Festung in ihrer Stadtentwicklung im Jahre 1873 zeigt, wird multimedial und interaktiv erweitert.

 

Zusätzlich wird das Mindener Museum im ersten Halbjahr 2013 neben der laufenden Ausstellung allein fünf weitere Sonderausstellungen zeigen, die sich mit den Themen Straßenkunst in Minden, „entarteter“ Musik im Nationalsozialismus, jüdischen Sportlerinnen und Sportlern vor und nach 1933 sowie der westfälischen Fotografie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert auseinandersetzen. Vom 4. Mai bis 15. September 2013 zeigt das Mindener Museum dann eine Wanderausstellung des Neanderthal Museum Mettmann unter dem Titel „Galgen, Rad und Scheiterhaufen. Einblicke in Orte des Grauens“.

Weitere Informationen entweder telefonisch unter 0571 / 9724010, im Internet unter www.mindenermuseum.de oder per e-mail museum@minden.de.

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