Einsatzmedaille im Großen Rathaussaal übergeben

Minden. Mit der Einsatzmedaille „Fluthilfe 2013“ der Bundesrepublik Deutschland und der „Fluthelfernadel 2013“ des Landes Sachsen-Anhalt sind am Dienstagabend (27. Januar 2015) im Großen Rathaussaal 160 Mitglieder der Feuerwehr Minden (Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr) ausgezeichnet worden. Sie waren als Helfer/innen beim Elbehochwasser im Juni 2013 in Mindens Partnerstadt Tangermünde und in Schönebeck (beide Sachsen-Anhalt) im Einsatz. Bürgermeister Michael Buhre und der Tangermünder Bürgermeister, Dr. Rudolf Opitz, sprachen in ihren Grußworten die großartige Hilfeleistung und den freiwilligen Einsatz der Mindener Feuerwehrleute beim Hochwasser an. Dadurch konnten Menschenleben gerettet und Häuser vor der Überflutung gesichert werden.

 

Schnell und unbürokratisch“ habe er nach einem Anruf seines Amtskollegen Dr. Opitz und nach Rücksprache mit Feuerwehrleiter Heino Nordmeyer die sofortige Hilfe Mindens zugesagt, als am 5. Juni in den Städten und Gemeinden Sachsen-Anhalts an der Elbe Katastrophenalarm ausgelöst wurde, so Bürgermeister Buhre. Er würde jederzeit in einer solchen Situation wieder so entscheiden, machte Buhre unter dem Applaus der Feuerwehrleute deutlich. Niemand habe damit gerechnet, dass es nach 2002 eine erneute „Jahrhundertflut“ der Elbe gebe. Schon elf Jahre zuvor hätten Mindener Einsatzkräfte und Bürger/innen mit Spenden den Tangermündern geholfen. Seit 1990 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Tangermünde und Minden. Seit fast 25 Jahren ist dort Dr. Rudolf Opitz Bürgermeister.

 

Der Leiter der Feuerwehr Minden, Heino Nordmeyer, und Stadtwehrleiter Michael Classe aus Tangermünde riefen den Großeinsatz, der vom 5. bis 13. Juni lief, in Erinnerung. Daneben liefen auf einer Leinwand Fotos von dem Einsatz. Bereits am Vormittag des 5. Juni trafen erste Einheiten der Feuerwehr Minden – überwiegend waren dieses Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr – vor Ort. Sandsäcke mussten befüllt und transportiert, die Kläranlage der Stadt Minden vor der Flut beschützt werden. Die Mindener Helfer/innen übernachteten in Turnhallen. Ein Shuttledienst wurde eingerichtet, um Helfer/innen vom Einsatzort wieder an ihre Arbeitsplätze und umgekehrt neue freiwillige Helfer/innen nach Tangermünde zu fahren, so Heino Nordmeyer. 40 bis 50 Kameradinnen und Kameraden aus Minden seien ununterbrochen – Tag und Nacht – im Einsatz gewesen.

 

„Als in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni der Elbedeich bei Fischbeck brach, sank der Wasserstand in Tangermünde spürbar“, berichtete Dr. Opitz. Luftbilder machten dann deutlich, warum und zeigten das Ausmaß der Katastrophe: Fischbeck, Kabelitz und die Umgebung standen vollkommen unter Wasser, die Bewohner/innen mussten evakuiert werden. In dieser Situation mussten Retter aus Berlin, die eine Landwirtsfamilie vom Dach ihres Hauses mit einem kleinen Schlauchboot aus der Notlage befreien wollten, wiederum von den Kräften aus Minden bei starker Strömung gerettet werden, erinnert der Tangermünder Bürgermeister an eine bewegende und gefährliche Szene.

 

Den römischen Rechtsgrundsatz „Not kennt kein Gebot“ zitierte Bürgermeister Michael Buhre im Zusammenhang mit der Kritik des NRW-Innenministeriums, das die Rechtmäßigkeit der spontanen Hilfsaktion der Mindener für ihre Partnerstadt Tangermünde in Frage stellte. Am Ende habe sich herausgestellt, dass der Einsatz überhaupt nicht mit dem Innenministerium abgestimmt werden musste, da die Feuerwehr zu jeder Zeit in Minden einsatzbereit war und zusätzlich auch Kontingente für Unterstützungsleistungen im Katastrophenfall bereit standen, die dann auch für den Einsatz in Schönebeck abgerufen wurden, so Buhre.

 

 

Bildquelle: Pressestelle Stadt Minden
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