Dachverband aller Gewerbevereine

Petershagen:(HN) Der Niedergang des Einzelhandels und Gewerbes in Petershagen soll durch den Zusammenschluss aller Gewerbevereine gestoppt werden. 

 Als große Neuigkeit wurde in der Einladung zu der Veranstaltung des Gewerbevereins im Alten Amtsgericht Petershagen der Zusatz Tourismus hervorgehoben. Als Gastredner war Dr. Axel Berger vom Einzelhandelsverband OWL geladen.

 

Knapp 50 Personen waren erschienen, und es hätten weitaus mehr Platz gefunden, denn der Saal war nur gut halb voll und ganze Stuhlreihen leer. 

 

Initiator Hermann Wunsch als Vorsitzender des Gewerbevereins Petershagen führte durch die Veranstaltung und musste am Schluss feststellen, dass eine Diskussion nicht entstehen wollte, nur zwei Wortmeldungen von Politikern führten zu weit ausholenden Beantwortungen.
Die Bürgermeisterin Schmitz-Neuland tat das was sie immer macht, sie lobte die Initiative und fand natürlich alles gut. Der Ortsvorsteher von Petershagen, Hermann Kleinebenne, ist gar nicht erst gekommen.
 
Sechs Nachrichten als Ergebnis  

Die erste und gute Nachricht war: die einzelnen Gewerbevereine von Petershagen reden miteinander und treffen sich sogar auf Petershäger Boden.
Die zweite Nachricht war: wenn einem Nichts mehr einfallt, gründet man einen Verein oder Verband.
Die dritte Nachricht war: es gibt sonst nichts Neues.
Die vierte Nachricht war: trotz großer Ankündigung wurde über Tourismus nur in zwei bis drei Nebensätzen gesprochen.
Die fünfte Nachricht war: Es gibt ein neues Logo, natürlich von einem einheimischen Unternehmer, der dann auch gleich seinen politischen Ambitionen freien Lauf ließ.
Die Sechste und letzte Nachricht war: viele Besucher äußerten, sie hätten lieber zu Hause bleiben sollen, das wäre sinnvoller gewesen.

 

Keine Visionen, kein Konzept
Die großen Visionen blieben aus und die kleinen gab es auch nicht.
Wie schon die Jahre zuvor erschöpfte sich die Aktivität der Handelnden in Formalismen, wie auch die eine von zwei Fragen des Ortsvorstehers von Windheim, Humbke, zeigte, der wissen wollte, wer denn nun was entscheiden dürfe.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Vereinsgründungen oder gleichartige Institutionen in denen dann auch noch oft die selben Leute sitzen, die einzigen Antworten sind, die den Politikern und Vorsitzenden dieser Gruppen in Petershagen einfallen. Stadtmarketing GmbH, Kulturverein, Gewerbeverein, Petershäger Initiative, Frauengruppen, xy-verein usw. sind der Ausfluss dieser Initiativen, aber ändern können sie nichts und Ideen gehen unter im Gezänk der Würdenträger.

 

Der Vortrag des Dr. Berger ergab dann auch nur die Aufzählung bekannter Daten und die Einlassung, dass er zum Tourismus, was ja eigentlich das wirklich Neue sein sollte auf dieser Veranstaltung, nichts sagen könnte, da er nur für den Einzelhandel zuständig sei.
So erschöpfte sich sein Vortrag in der Erkenntnis, dass der Kuchen im Einzelhandel verteilt sei und Umsatzsteigerungen nicht mehr vorhanden sind. Es gehe nur noch darum, wie groß die einzelnen Tortenstücke sind, was letztendlich bedeutet, dass jeder versucht, den anderen möglichst große Anteile abzujagen, weil auf andere Weise Wachstum nicht mehr möglich ist. Und da wären eben die Discounter ganz vorn und der großfächige Einzelhandel auf Expansion zu Lasten des kleinflächigen Einzelhandels.
Speziell zu Petershagen warnte er eindringlich davor, die Fläche hinter dem Netto – Markt bis zur L 770 als weitere Fläche für Einzelhandel zu betrachten, da das eine extrem negative Auswirkung zur noch bestehenden Infrastruktur des Kernortes Petershagen haben würde.
Letztlich blieb es dann bei den üblichen Hinweisen, dass man seine Stärken hervorheben sollte und es viele Pfunde gäbe, mit denen man wuchern könnte. Leider hat er keine konkreten genannt. Das hätte vielleicht schon weiter geholfen.
Dass alles eine Frage der Infrastruktur sei, war nun auch nicht gerade die Nachricht, auf die man gewartet hatte und so plätscherte der Vortrag seinem Ende entgegen.

 

Sportplatzbebauung der Wunsch von Wunsch
Zum Abschluss ließ der Gewerbevorsitzende von Petershagen, Wunsch, nochmals durchblicken, dass aus seiner Sicht der Ort Lahde mit Märkten ausreichend ausgestattet worden ist, während Petershagen da deutlich benachteiligt worden sei, was wohl auch eine Politische Angelegenheit wäre. Aber das müsste man eben akzeptieren, denn in Peterhagen gäbe es die Flächen nicht.
Der einzige Zurufer aus dem Publikum, Herr Pohlmeier, wollte dann am Schluss vom Gewerbevorsitzenden von Petershagen, Wunsch, wissen, ob er die Weserseite gewechselt hätte, als dieser äußerte, dass er die Hoffnung nach einem großflächigem Einzelhandel in Petershagen selbst fast schon aufgegeben hätte.
Das veranlasste diesen, nochmals auf die vorhandenen Flächen zu verweisen, wie z.B. die Sportplätze, wo er sich schon immer gern einen großflächigen Einzelhandel gewünscht hätte was durch die politischen Umstände bisher nicht möglich war. Aber er würde hoffen, dass da noch mal was zu machen sei.

 

Petershäger Spezialtreffen
Zum Schluss ließ es sich der Gewerbevereinsvorsitzende von Frille, Bernd Lohmeyer, einst der Inhaber des ehemaligen Geschäftes von Mann und Mode in Lahde, nicht nehmen, eine Anekdote zum Besten zu geben. Vor Jahren wurde der Versuch gestartet, mit dem damaligen Petershäger Gewerbevereinsvorsitzenden, Busse, ein Treffen aller Gewerbevereine zu arrangieren, um einen Zusammenschluss anzustreben. Es sei nicht möglich gewesen, dieses Treffen in einem der Orte von Petershagen durchzuführen wegen verschiedenster Befindlichkeiten, so dass man auf neutralen Boden ausweichen musste und sich letztendlich in Minden traf. So sei man heute doch schon ein Stück weiter gekommen.

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