Neue Station liefert digitale Fotos für den Ausweis

Bürgermeister Michael Jäcke testet als einer der ersten Nutzer das neue Gerät im Bürgerbüro
Bürgermeister Michael Jäcke testet als einer der ersten Nutzer das neue Gerät im Bürgerbüro. (© Pressestelle der Stadt Minden)

Minden. Einfach zu bedienen und seit dem 1. März im Einsatz: die neue „SpeedCapture-Station“ im Bürgerbüro der Stadt Minden. Wie selbsterklärend das Verfahren ist, davon konnte sich als einer der ersten Nutzer Bürgermeister Michael Jäcke überzeugen. Er probierte die Station bei einem Pressetermin zur Vorstellung am Montag, 4. März, gleich aus und war begeistert. Das moderne Gerät liefert ein digitales Foto, Fingerabdrücke und Unterschrift für einen neuen Personalausweis, Reisepass, vorläufige Dokumente oder für einen elektronischen Aufenthaltstitel direkt an den Arbeitsplatz der Sachbearbeiterin oder des Sachbearbeiters.

„Die biometrischen Daten können sofort nach der Erstellung abgerufen werden“, erläutert Daniel Schollmeyer, Leiter des Bereiches Bürgerdienste, den Vorteil. Das spart vor allem Zeit in der Bearbeitung, aber auch Papier und Toner. Die Daten stehen den Mitarbeiter*innen im Bürgerbüro und in der Ausländerbehörde in digitaler Form umgehend zur Verfügung, so dass diese ohne Medienbruch in den entsprechenden Fachverfahren weiterverwendet werden können. Foto und Fingerabdrücke werden selbstverständlich zur Sicherheit aber noch einmal am Arbeitsplatz der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters abgeglichen.

„Wenn Kundinnen und Kunden für die Beantragung eines Ausweises zum Beispiel kein Foto dabei haben, kann dieses gegen eine Gebühr von 6 Euro gleich gemacht werden“, ergänzt der Koordinator des Bürgerbüros, Berndt Bornemann. Schnell und unkompliziert liefert das Gerät auch für vorläufige Dokumente ein Sofortbild. Das Foto gebe es aber nur digital und nicht als Ausdruck, wie beim Fotografen, so Bornemann. Wer ein Personaldokument benötigt, kann wie bisher auch das bestehende Angebot von Fotografen wählen. Die Stadt sehe die neue Station als „ein ergänzendes Angebot“, macht Erster Beigeordneter Peter Kienzle deutlich.

Bis Montagnachmittag gab es schon 19 Nutzer*innen. Das Bürgerbüro rechnet mit einem guten Zuspruch. Pro Monat werden hier rund 1.500 Ausweisdokumente beantragt und ausgehändigt. Nicht eingerechnet sind die Dokumente, die die Ausländerbehörde ausstellt. „An Tagen mit hoher Frequenz, wie Montag und Donnerstag, können Kunden und Mitarbeiter Zeit sparen, wenn die neue Station zum Einsatz kommt“, weiß Schollmeyer.

Die Station der Firma SpeedBiometrics GmbH aus Ratingen ist mit Stellwänden von den Blicken anderer Kunden geschützt. Das Gerät leitet die Kundinnen und Kunden in sechs Sprachen, darunter Russisch, Türkisch und Englisch, leicht verständlich durch das Verfahren. Dabei werden das Lichtbild und auch die Fingerabdrücke vorab auf die notwendige Qualität, wie beispielsweise die Blickrichtung, Ausleuchtung und weitere Qualitätsansprüche, geprüft. Fehler werden sofort erkannt. Das System geht dann einen Schritt zurück und leitet den Kunden weiter an. Die abschließende Prüfung der aufgenommenen Daten obliegt den Mitarbeiter*innen jedoch weiter selbst, betont Schollmeyer.

Die abgerufenen Daten werden nach zwölf Stunden, nicht abgerufene Daten nach sieben Tagen datenschutzkonform aus dem System der SpeedCapture-Station gelöscht. Nach dem Abruf stehen diese Daten im Fachverfahren der Stadt Minden weiter zur Verfügung und werden nicht an Dritte weitergegeben, streicht Schollmeyer heraus.

Die neue Station wurde der Stadt von dem Unternehmen aus Ratingen zur Verfügung gestellt. Dieses erhält dafür einen Teil der eingenommenen Gebühren. Die SpeedCapture-Station sei bereits in rund 80 Städten bundesweit im Einsatz und habe sich vielerorts bewährt, berichtet Daniel Schollmeyer. Sie erleichtere nicht nur die Arbeitsprozesse bei der Erfassung und Erstellung von Ausweisdokumenten, sondern „bringt die Stadt Minden gleichzeitig auch auf dem Weg zu digitalen Prozessen weiter voran“, so der Bereichsleiter abschließend.

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