Schicksal jüdischer Sportler/innen zur Zeit des Nationalsozialismum

Im Mindener Museum endet am kommenden Wochenende die Ausstellung „Vergessene Rekorde – Jüdische AthletInnen vor und nach 1933“. Die Präsentation erzählt aus verschiedenen Perspektiven die vergessenen Lebensgeschichten jüdischer Sportlerinnen und Sportler, die vor 1933 den deutschen Sport an führender Stelle mit gestalteten und prägten. Sie wurden 1933 von ihren Vereinen ausgeschlossen und traten oft jüdischen Sportvereinen bei, die ihrerseits ihr Fortbestehen nur den Olympischen Spielen 1936 in Berlin verdankten. Beispielhaft für die Schicksaale vieler jüdischen Athletinnen und Athleten steht die heute noch in New York lebende 99-jährige Gretel Bergmann. Obwohl sie 1936 den deutschen Hochsprungrekord in der Qualifikation egalisiert hatte, wurde ihre Startberechtigung kurz vor Beginn der Olympia-Wettkämpfe in Berlin mit der Begründung zurückgezogen, ihr Leistungsstand sei nicht ausreichend.

 

80 Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten steht ihr Schicksal beispielhaft für die systematische Zerschlagung und Verfolgung jüdischen Lebens während des NS-Regimes. Die kurze Scheinblüte des jüdischen Sports in Deutschland endete vor fast genau 75 Jahren mit dem Novemberpogrom 1938. Ausgewählte Biographien und Objekte jüdischer AthletInnen aus Minden und der Region ergänzen die Ausstellung, die ein Kooperationsprojekt der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Minden e.V., der Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen, des Kreissportbundes Minden-Lübbecke e.V. und des Mindener Museums ist. Der Begleitband zur Ausstellung ist im Museumsshop erhältlich.

 

Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen auf Anfrage. Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder www.vergessene-rekorde.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de

 

Bildquellennachweis: Universität Potsdam

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