Jeder kennt das ja, wenn man nicht mehr bei Mama wohnt. So gegen Mittag nimmt das Gefühl der zunehmenden Leere im Magen zu und beim Blick in den Geldbeutel tut sich da ebenfalls eine gewisse Leere auf. Und das ist kein gutes Gefühl.
Da kam mir der Zufall doch zur Hilfe, denn ohne dass ich das so richtig wusste, war doch neben dem Büro, wo ich neulich war, ein kleines Bistro, wo man fast alles bekommt, sogar Essen. Wer hätte das gedacht, denn das sah man auf den ersten Blick gar nicht. So ist das nämlich mit den Geheimtipps. Davor parkte öfter mal ein Auto mit der Werbung General – Store und ein Schild ganz hinten hatte die selbe Bezeichnung.
Morgens schon stehen da die ganzen Handwerker mit ihren Fahrzeugen, und das habe ich schnell heraus gefunden, die frühstücken dort und trinken Kaffee. Manche nehmen auch belegte Brötchen mit.
Geheimtipp für Essen fassen
Da bin ich dann auch mal rein gegangen und sehe, dass einige auch Mittag essen. Eintopf, Bratwürste mit Sauerkraut, Spagetti, Schnitzel, Fisch und vieles mehr aus der klassischen Deutschen Küche stand auf der Karte.
Ständig kamen auch Leute herein, die sich Essen holten und scheinbar schmeckte es auch allen.
Da habe ich auch erst mal bestellt und ich sag Euch, es schmeckte absolut gut. Ein Nachbar, der fast jeden Tag kommt, erzählte, dass die Speisen alle fast vollständig selbst nach alten Regeln der Hausmannskost hergestellt werden. Nix mit Fertiggerichten! Da werden die Kartoffeln noch selbst geschält, die Schnitzel selbst paniert und gebraten, Soßen selbst hergestellt und alles frisch auf den Tisch gebracht.
Der Laden ist kein Luxusrestaurant, nicht mal ein Restaurant, aber man kann da sehr gut essen. Sagen alle. Viele lassen sich das Essen auch reservieren und holen es später ab, so nach der Arbeit. Montag bis Freitag kann man unter 5,- € ein lecker Gericht bekommen und da kann man nicht selbst für kochen. Vor allem nicht als Alleinstehender.
Seit 31 Jahren dabei
Die beiden Inhaber, Helga und Bernd Kempa hängen sich richtig rein. Die machen was aus ihrem kleinen Laden. Sie haben nie aufgegeben, sondern sich immer mitentwickelt, so wie sich alles verändert hat.
Das haben mir die beiden beim Essen erzählt. Ganz früher, so vor 31 Jahren, war das ein reines Zeitschriften- und Tabakfachgeschäft. Das lief dann irgendwann nicht mehr, es wurde weniger geraucht und auch wurden weniger Zeitschriften gekauft. Tja, da muss man was machen, haben sich die Beiden überlegt, denn zumachen hieße Arbeitslosigkeit. Es gibt ja auch immer mehr Alleinstehende und Leute, die den ganzen Tag arbeiten. So haben sie mit dem Essen kochen angefangen und bieten sogar inzwischen einen Partydienst an.
Den Namen General – Store haben sie gewählt, weil man wie in Amerika alles bei Ihnen bekommen kann. Was sie nicht selbst vorrätig haben besorgen sie. Und wenn es notfalls eine Waschmaschine ist. Das ist Service pur. So bestellen Leute von der Bundesbahn, Post, Handwerksbetriebe und alle möglichen Anderen das Essen dort, weil es gut und preiswert ist. Tja, die Beiden müssen sich schon was gefallen lassen. Wer macht das heute noch. Von morgens bis abends Kochen, Einkaufen, Ausliefern und was sonst noch anfällt. Aber sie haben Arbeit und ihr eigenes Einkommen.
Das haben mir die beiden so erzählt, während ich meinen Eintopf aufesse, und der Bernd hatte gleich mit gegessen. Hatte super geschmeckt.
Solltet ihr auch mal ausprobieren.
Was? Wo das ist?? General – Store, Hohenstaufenring 69 in 32427 Minden
Tel: 0571 – 26784
mail: bernd_kempa@teleos-web.de
Ach ja, noch was. Als Werbesymbol lacht da ein Pferd auf der Visitenkarte. Das ist da, weil es früher auch mal Pferdewürste gab. Das hat aber viele Pferdenarren gestört, weil sie befürchteten, dass sie eventuell ihr Lieblingspferd aufessen könnten. Also gibt es die dort nun nicht mehr. Man gut, dass es nicht so viele Schweine-, Kuh- und Lammfreunde gibt. Dann wäre es irgendwann vorbei mit Fleischgerichten. Was manche auch wieder gut finden würden. Man kann es eben nicht allen recht machen.
Einen schönen Tag und gute Appetit
Euer Bongo
Antworten