Landesgartenschau in Höxter an der Weser

Landesgartenschau 2023 Höxter

Höxter. „Schön hier – komm gucken“ lockt das Fachwerkstädtchen im Weserbergland vom 20. April bis zum 15. Oktober seine Gäste. Höxter präsentiert sich als Stadt am Wasser und Stadt mit Geschichte. Das weitläufige Gartenschau-Gelände verbindet Wall, Weserpromenade und Welterbe Schloss Corvey.

Unter den Doppeltürmen des Westwerks aus der Zeit Karls des Großen gedeiht allerhand: Rosen-Schönheiten, seltene Stauden, duftende Sträucher, süße Beeren und fast vergessene Gemüsesorten. Im Remtergarten lebt im Schutz hoher Klostermauern das Wissen der Benediktiner wieder auf – hier wachsen Heilkräuter und Arzneipflanzen, aber auch massenhaft Geophyten wie Alium oder Iris. „Der Remtergarten ist ein botanisches Schatzkästchen“, schwärmt Magdalene Winkelhorst, bei der Höxteraner Gartenschau zuständig für alles Grünende und Blühende.

Im Archäologiepark wird eine versunkene mittelalterliche Stadt sichtbar gemacht – das „Pompeji Westfalens“. An diesem Ort praktizierte einst der berühmte Chirurg von der Weser – einer der ersten Augenärzte überhaupt. „Bei Grabungen wurde sein Operationsbesteck gefunden, mit dem er damals schon den Grauen Star stach“, erzählt Gartenschau-Archäologe Ralf Mahytka. Die Rekonstruktion des historischen Hellwegs führt durch eine bunte Blühwiese, ein lila Lavendelmeer und ein Hanflabyrinth zur barocken Obstplantage, die von einem meterhohen Hopfenspalier umgeben ist – nur einer von vielen Ruheorten auf dem Gelände.

Entlang der üppigen Weseraue geht es vorbei am Lilien-Tal und einer 160 Meter langen Flechthecke – einem natürlichen Zaun aus Weidezweigen. Ein Stück weiter auf der Landschaftsscholle rastet man hoch über dem breiten Flussstrom in der Sonne. Die Aussicht lädt zum Genießen, während Kinder über kleine Klippen aus Wesersandstein tollen. An der Flanier-Promenade reichen Stufen bis hinunter ans Wasser und Treidelpfade verlaufen direkt am Ufer. Hier entsteht mit 70 Metern die längste Sitzbank NRWs. Wie wäre es mit Dampfer und Schiffe beobachten?

Nur ein Katzensprung ist es bis zum Wall, der ein blühendes Band um die Altstadt bildet und im Schatten alter Bäume die Hausgartenbeispiele und die Beiträge der Friedhofsgärtner birgt. Das verwunschene Gemäuer mit seinen Türmchen und Winkeln ist gesäumt von Staudenbeeten. Ein Lesegarten erinnert an den Corveys berühmten Bibliothekar Hofmann von Fallersleben.

Auf drei außergewöhnlichen Spielplätzen tauchen Kinder in die Welt des Mittelalters und der Märchen ein. Im Weserbogen wird ein altes Sägewerk zum Abenteuerland – mit einem 17 Meter hohen Kletterturm, der früher ein Späne-Silo war.

Mehr als 1000 Veranstaltungen machen die Landesgartenschau Höxter auch abseits der Ausstellungen und blühenden Flächen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das bunte und vielfältige Programm mit Konzerten, Lesungen, Theateraufführungen, Sportangeboten, Thementagen und Workshops hält unzählige Highlights für alle Altersklassen bereit. Hinzu kommt das große Kulturprogramm „Stadt Land Fluß – Luftikuss“, das bekannte Künstlerinnen und Künstler nach Höxter bringt.

31 Hektar groß ist das Gartenschaugelände mitten in Deutschland – im Eck zwischen NRW, Niedersachsen und Hessen. Auf der Fläche verteilen sich 60 Ausstellungsbeiträge, darunter allein 34 Themen- und Galeriegärten. Vom April bis Oktober 2023 erwartet Höxter hunderttausende Besucherinnen und Besucher. Das Weserbergland bietet noch mehr Attraktionen: Das Porzellanschloss Fürstenberg, der Weserradweg oder der Freizeitsee Godelheim sind ganz nah.

www.landesgartenschau-hoexter.de

Alle Bilder copyright www.it-service-minden.de

REMTERGARTEN:

WESERBOGEN / WESERSCHOLLE:

WALLANLAGE:

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