Kampagne PLASTIKFREI Wir sind dabei! gestartet

Plastikfrei - wir sind dabei

Minden. Wir können auch ohne Plastik sagten sich die Akteure von GreenFairPlanet und organisierten innerhalb von zwei Wochen die Kampagne „PLASTIKFREI Wir sind dabei.“ Mit ihrer Idee rannten sie offene Türen ein und mobilisierten kurzum eine Heerschar an Unterstützern ganz nach dem Motto: Just do it.

Plastik ist heute wortwörtlich in aller Munde. Von 1964 bis 2014 hat sich die globale Plastikproduktion verzwanzigfacht. Plastik ist überall – und es wird immer mehr: Coffee-To-Go-Becher, Tüten, Flaschen, Lebensmittelverpackungen, Plastik im Meer, im Essen, in Medikamenten, in unserem Blut. Kein Lebensbereich, in dem wir nicht auf Plastik treffen. Plastikfrei im Alltag ist mit Umdenken und bewusstem Handeln umsetzbar. Veränderungen sind auch im Kleinen für jede*n möglich, sagen die Initiatoren der Kampagne. Mit der Kampagne zeigen wir, wie man mit Ideen und Gemeinschaftssinn viel erreichen kann, davon sind die Initiatoren überzeugt.

In Deutschland werden durchschnittlich jede Minute 10.000 und weltweit jährlich etwa eine Billionen Plastiktüten verbraucht. Die Gebrauchsdauer einer Tüte beträgt durchschnittlich nur gerade mal 25 Minuten. Plastikmüllberge wachsen an und landen leider dort, wo sie nicht hingehören. Meere, Strände, ländliche Regionen und Städte sind regelrecht von der Müllflut betroffen. Als negative Folge für die Umwelt birgt es zusätzlich gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier.

Der Verein aus Minden möchte mit Kampagne für das Thema Plastikmüll und seine Auswirkungen auf die Umwelt sensibilisieren und alternative Wege zeigen, wie sich Bürgerinnen und Bürger gemeinsam aktiv an einer Lösung der Müllbekämpfung beteiligen können. „Kommunikation zwischen Kitas, Schulen, Vereinen, Bürgern, Netzwerkakteuren, mit Medien und der Politik ist das Herzstück unseres Projektes“, berichtet Elisabeth Schmelzer, GreenFairPlanet-Pressesprecherin. „Wir schaffen nicht nur die Basis für nachhaltiges Handeln, wir handeln auch nachhaltig mit der Basis“. Die Kampagne Plastikfrei Wir sind dabei! wird unterstützt aus den Bereichen Integration, Kinder- und Jugendarbeit, Bildung, Natur – und Umweltschutz, Sport, Kultur, Einzelhandel und engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Die Start-Akteure sind im Einzelnen:

das Kinder- und Jugendforum Rechte Weserseite. Das Forum ist ein Zusammenschluss vieler Institutionen der rechten Weserseite Mindens, u.a. Familienzentrum Arche, Jugendclub Alte Schmiede, PAcKT an, Ortsvorsteher, DRK Ortsverein Dankersen, KiTa Leteln. Mit ins Boot geholt haben die Initiatoren auch den Interkulturellen Elterntreff, die Nähstube Diakonie Stiftung Salem und engagierte Bürger*innen. Aktuell sind mehr als 200 Personen – als Partner eingebunden. Sie bieten u.a. Informationen über die Plastikmüllproblematik, dienen als gutes Beispiel für ihr Umfeld, zeigen, dass mit einfachen Mitteln bewusste Plastikreduktion im Alltag möglich ist, mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie z.B. während der Trendnacht in der Stadtbibliothek, der Mini Make Faire Messe, auf dem Wochenmarkt, im Einzelhandel und Projektwochen, Workshops im Rahmen der Kampagne in Schulen, Vereinen und KiTa’s.

„Ziel ist es, sinnlosen Plastikmüll zu reduzieren, die Problematik bewusst zu machen und so – ausgehend vom unmittelbaren Lebensumfeld – ein Umdenken im Umgang mit Verpackungen aus Plastik zu bewirken“, sagen Christina Speer und Michael Grötzinger, Projektleitung PAcKT an. So werden zurzeit in verschiedenen Gruppen Obst- und Gemüsebeutel aus gebrauchter Tisch- und Bettwäsche genäht, plastikfreie Frischhaltetücher aus Stoffresten hergestellt, alte Marmeladengläser für den verpackungsfreien Einkauf auf dem Wochenmarkt kreativ gestaltet. Startersets mit Beutel, Wachstücher, Küchenpapier ohne Plastik sowie Infos, was jede*r beim Einkauf und im Haushalt selber machen, um Plastikmüll zu vermeiden, werden während der Aktionen verteilt.

Die MITMACHER erhalten Material zur Kenntlichmachung im Laden, am Auto, in Einrichtungen oder Büro, um das Thema sichtbar in den Fokus aller zu bringen. Schulen, Vereine, KiTa‘s, Institutionen und Gruppen werden „Plastikfreie Feste“ feiern und somit ein gutes Beispiel für ihre Gäste und die kommende Party und Grillsaison sein. Seifen- und Reinigungsmittel plastikfrei und unverpackt gibt es am 24. März von 14-17 Uhr während der Saatgut und Pflanzen Tauschbörse im Gemeinschaftsgarten Tausendschön. „Mit dem Gesamtkonzept wollen wir uns gemeinsam der Plastikmüllproblematik stellen und auf lokaler Ebene schnell unsere erprobten und schon erfolgreich umgesetzten Lösungen umsetzen“, sagt Nicole Kallus, Projektkoordinatorin. „Zurzeit benötigen wir Topflappenwolle und Baumwollstoffe“, fährt sie fort. Kontakt: GreenFairPlanet Tel.: 0571-93415707, E-Mail: plastikfrei@greenfairplanet.net.

Statements von Akteuren der Kampagne

Heinz Bartels Vorsitzender des DRK Ortsverein Dankersen e.V.: Es ist uns wichtig diese Kampagne zu unterstützen, weil wir möchten ein lebenswertes Leben für die nachfolgenden Generationen erhalten.

Bernd Winkler Ortsvorsteher Rechtes Weserufer: Plastik als großes Problem für die Umwelt wird gerade weltweit diskutiert. Es ist mein Ziel, das die Rechte Weserseite plastikfrei wird.

Christian Sperr Projektleiterin von PAcKT an: Wir sind für einen bewussteren Umgang mit Plastik. Deshalb packen wir es jetzt gemeinsam an.

Nicole Kallus Projektkoordinatorin der Kampagne PLASTIKFREI Wir sind dabei!: Mit dem Gesamtkonzept wollen wir uns gemeinsam der Plastikmüllproblematik stellen und auf lokaler Ebene schnell unsere erprobten und schon erfolgreich umgesetzten Lösungen umsetzen.

Michael Grötzinger Projektleiter PAcKT an: Ziel ist es, sinnlosen Plastikmüll zu reduzieren, die Problematik bewusst zu machen und so – ausgehend vom unmittelbaren Lebensumfeld – ein Umdenken im Umgang mit Verpackungen aus Plastik zu bewirken.

Fakten und Hintergrund

Verpackungswahnsinn vermüllt die Meere. Wir produzieren global viel zu viel Plastikmüll und recyceln viel zu wenig – auch in Deutschland. Das bedroht die Umwelt, die Meere und am Ende auch uns, deshalb müssen wir jetzt handeln: Einwegverpackungen müssen teurer werden, Recyclingfähigkeit von Verpackungen belohnt werden, bestimmte Formen von Plastikprodukten – wie Mikroplastik in Kosmetik – gehören ganz verboten. Wir brauchen einen Masterplan gegen die Vermüllung der Meere und den Verpackungswahnsinn und zwar jetzt.

Quelle: https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/

Eine Plastikflasche braucht ca. 450 Jahre, um sich im Meer zu zersetzen. Deutschland ist Europas Nr. 1 im Plastikverbrauch. Jährlich 11,5 Mio. Tonnen Plastik werden benutzt, etwa 5 Mio. Tonnen davon wieder weggeschmissen. 2006: Ruanda verbietet Plastiktüten und baut eine Recyclingindustrie auf.Mit der App Beat the Microbead prüfen, ob ein Produkt Mikroplastik enthält: Barcode scannen – zack!

Weitere Informationen und Kontakt: Elisabeth Schmelzer, Presse-und Öffentlichkeitsarbeit, GreenFairPlanet e.V., Blücherstr.1, 32423 Minden, Tel.: 0571-93415707.

Bildnachweis: Detlef Müller

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