Hannover erhält EU- und Bundesmittel

Hannover. Die Integration von europäischen EinwanderInnen, insbesondere aus Rumänien und Bulgarien, ist Ziel zweier Projekte, für deren Finanzierung sich die Stadt Hannover zusammen mit ihren lokalen PartnerInnen erfolgreich bei EU und Bund um Fördermittel beworben hat. 1,4 Millionen Euro stehen in den kommenden drei Jahren in Hannover aus dem neuen „Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen in Deutschland“ (EHAP) zur Verfügung.

 

Die beiden Projekte sollen auf dem Weg verstärkter Beratung und aufsuchender Sozialarbeit helfen,

1. den Zugewanderten den Zugang in die sogenannten Regelsysteme zu erleichtern

2. und mehr Kinder bis sechs Jahren an frühkindliche Betreuung und damit Bildung heranzuführen.

 

„Wir freuen uns sehr, dass unsere intensiven Bemühungen um Teilhabe an diesem Förderpaket Erfolg hatten. Das zeigt, dass neben der aktuellen Flüchtlingsdebatte auch andere notwendige Themenfelder im Blick der Sozialpolitik behalten werden“, unterstreicht Jugend- und Sozialdezernent Thomas Walter. „Für Hannover beweisen die beiden Projekte einmal mehr, wie tragfähig und konstruktiv die Zusammenarbeit zwischen Stadt, freien Trägern der Wohlfahrtspflege und Migrantenselbstorganisationen ist“, dankt Walter den PartnerInnen.

 

Die neuen Beratungsangebote bauen auf bestehender Infrastruktur der KooperationspartnerInnen auf und können daher zeitnah umgesetzt werden.

 

So werden zum Beispiel niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten wie Kleiderkammern, Mittagstische und Familienzentren genutzt, um BesucherInnen zu erreichen – und zielgerichtet über AnsprechpartnerInnen, Unterstützungsmöglichkeiten (Sprachkurse, medizinische Beratung und ähnliches) oder Antragsverfahren zu informieren.

 

Stärker aufsuchenden Charakter hat die Einführung sogenannter Teilhabe-Coaches. Sie sollen unmittelbar in den Quartieren auf Familien zugehen und bei ihnen gezielt für die Angebote der frühkindlichen Bildung (Kindertagesstätten, vorschulische und Freizeitangebote) werben.

 

In jedem Fall geht es darum, das besonders bei EinwanderInnen aus Rumänien und Bulgarien stark ausgeprägte Misstrauen und die Berührungsängste gegenüber Behörden oder institutionalisierter Kinderbetreuung zu überwinden. Der EHAP erfüllt eine „Brückenfunktion“ zwischen neu zugewanderten EU-Bürgern und bereits bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten des regulären Hilfesystems. Aus EHAP-Mitteln werden ausschließlich zusätzliche Personalstellen, insbesondere BeraterInnen, für aufsuchende Arbeit und in lokalen Beratungsstellen gefördert.

 

Durch die Förderung sollen in Hannover bis Ende 2018 insgesamt acht zusätzliche BeraterInnen vor allem in den Stadtbezirken Mitte, Linden sowie den Stadtteilen Sahlkamp, List und Mittelfeld arbeiten sowie Honorarkräfte eingebunden werden.

 

Die „Koordinierungsstelle Zuwanderung Osteuropa“ der Stadt Hannover ist Teil beider Projekte; im ersten kooperiert sie mit Can Arkadas e.V., Caritas Hannover e.V. und Diakonischem Werk Hannover, im zweiten mit AWO Region Hannover e.V., DRK Region Hannover e.V. und kargah e.V.

 

Bildquelle: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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