Freiherr-von-Vincke-Realschule wird vierzügig ausgebaut

Minden: Freiherr-von-Vincke-Realschule

Minden. Mehr Raum für die Freiherr-von-Vincke-Realschule: Stetig steigende Schülerzahlen, der politische Beschluss zum Ausbau der Vierzügigkeit sowie die Verbesserung der räumlichen Situation im Ganztagsbetrieb machten eine Erweiterung notwendig. Die Schule an der Zähringerallee erhält zwei Anbauten und wird im Bestand ertüchtigt. Jörn Schunk, Leiter der Gebäudewirtschaft, stellte nun im jüngsten Ausschuss für Bildungsarbeit die Entwurfsplanungen der Stadt Minden vor. Unter Berücksichtigung des Schulraumprogramms der Stadt Minden fehlen der Realschule rund 3.000 Quadratmeter.

Nach dem Ratsbeschluss vom 13. Juli 2017 über den vierzügigen Ausbau der Freiherr-von-Vincke-Realschule geht es nun in die Umsetzung der Maßnahme, die 2022 abgeschlossen sein soll. Die ersten europaweiten Ausschreibungen für Planungsleistungen laufen bereits. Im Dezember soll der Bauantrag fertiggestellt sein. Drei Bauabschnitte sind vorgesehen. Zunächst sollen die beiden Neubauten im südlichen Bereich des jetziges Komplexes entstehen. Der eine ist ein Anbau , der direkt an die jetzige Schule „andockt“, der zweite Bau ist für eine gemeinsame Nutzung der Realschule und des benachbarten Besselgymnasiums vorgesehen. „Wir haben hier bereits für die Zukunft geplant und schaffen zusätzliche Räumlichkeiten, für den Fall, dass sich das Elternwahlverhalten von der Realschule zum Gymnasium entwickeln sollte“, so Bildungsbeigeordnete Regina-Dolores Stieler-Hinz. Das war auch eine der Vorgaben der Schulentwicklungsplanung.

8,575 Millionen Euro sollen in die Gesamtmaßnahme investiert werden. Mit den Neubauten und der Teilsanierung im Bestand wird auch das pädagogische Konzept der Schule umgesetzt. Diese erhält zum Beispiel neue Gruppenräume und mehr Platz für den Ganztag. Auch werden künftig im Obergeschoss die Jahrgangsgruppen räumlich zugeordnet. Dies bedeutet, dass die Klassen der einzelnen Jahrgangsstufen zukünftig nicht mehr im gesamten Schulgebäude verteilt sind sondern vielmehr räumlich in einem definierten Bereich nahe beieinander angeordnet werden, erläutert Schunk.

Der gesamte Schulbereich ist ab 2022 barrierefrei. Jeder Bauabschnitt – beginnend 2019 – soll rund ein Jahr dauern. Die Maßnahme wird im laufenden Betrieb abgewickelt. Durch die Bauabschnittsbildung sollen die Belastungen für die Schule weitgehend abgemildert werden. „Unterm Strich überwiegt bei allen Beteiligten die Freude, dass ein gemeinsam erarbeiteter Plan nunmehr in die Umsetzung geht“, hebt Stadtkämmerer Norbert Kresse hervor.

Auch in der Vergangenheit wurde an der Freiherr-von-Vincke-Realschule viel gebaut. Zuletzt erhielt die Schule einen neuen Mensa-Trakt. Davor – 2002 bis 2007 – standen umfassende Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten an. Und auch die Sporthalle im Hahler Feld ist 2006 neu entstanden. Das Grundgebäude stammt aus dem Anfang der 1970er Jahre. Hier war zunächst eine Grundschule und danach eine Hauptschule untergebracht. Seit 1991 wird das Gebäude von der Realschule genutzt – zunächst nur von den Klassen 5 bis 8 und ab 1994 nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus von allen Jahrgängen.

Bis 2024 sollen insgesamt 37,5 Millionen Euro in die Mindener Schulen investiert werden, darunter in die Erweiterung der Freiherr-von-Vincke-Realschule und in einen Neubau für die Käthe-Kollwitz-Realschule in Häverstädt. Weitere Entscheidungen bezüglich der Grundschule Dankersen und einer möglichen neuen Grundschule stehen für Herbst diesen Jahres an. Rund 90 Millionen Euro sind seit 2001 allein in Baumaßnahmen für Schulen und Sporthallen geflossen, so Kresse. „Hier sind wir gut aufgestellt, aber es gibt immer wieder neue Herausforderungen in der Schulentwicklungsplanung“, fasst der Stadtkämmerer abschließend zusammen.

Bildnachweis: Pläne und Ansichten (© Gebäudewirtschaft der Stadt Minden), Foto Mensa (© Stadt Minden)

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