Ein Anbau für die Kleinen, „ohne die gar nichts geht“

Minden. „Wir sind die Kleinen in den Gemeinden, ohne uns geht gar nichts, wir sind die Kinder“, singen rund 70 Mädchen und Jungen im Forum des Kindergartens Biberburg. Dafür gibt es begeisterten Applaus von Eltern, Erzieherinnen und vielen Ehrengästen. Denn heute, Dienstag, der 1. März, ist ein besonderer Tag, auf den sich die Kinder, die Kita-Leitung und das Team schon lange gefreut haben: Die Eröffnung des Anbaus für die vierte Gruppe. Nach nur sechs Monaten Bauzeit, konnte dieser jetzt offiziell in Betrieb genommen werden. Der stellvertretende Bürgermeister Egon Stellbrink und der Geschäftsführer der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (MEW), Claus-Dieter Cielobatzki als Bauherr, und übergaben einen symbolischen Schlüssel an die Kita-Leiterin Bettina Schick.

 

Bevor alle Anwesenden die neuen Räumlichkeiten aber in Augenschein nehmen können, hält Pfarrerin Beate Rethemeier für die Kirchengemeinde Dankersen, die auch Träger der Einrichtung ist, noch eine kurze Andacht. Der stellvertretende Bürgermeister Egon Stellbrink erinnert sich lebhaft an eigene Kindertage und würde am liebsten noch einmal mit herumtollen. „Kinder sollen nicht geformt, sie sollen zu freien Menschen erzogen werden“, so Stellbrink. Ortvorsteherin Renate Schermer gibt einen kurzen Einblick in die Geschichte des Kindergartens in Dankersen, der vor 55 Jahren im Haus an der Landwehr entstanden ist, und ab den 70er Jahren in einem Gebäude an der Olafstraße sein Domizil hatte, das dann aber vor 14 Jahren wegen Schimmelbefalls geschlossen werden musste.

 

Eine Übergangslösung wurde 2002 im Gemeindehaus „Arche“ geschaffen, bis schließlich vor zwölf Jahren das jetzige Gebäude an der Dankerser Straße von der MEW für drei Gruppen errichtet wurde. Für die vierte Gruppe gibt es nun den neuen Anbau. Durch die kurze Geschichte von Renate Schermer zieht sich ein roter Faden: Immer wurde es nach einiger Zeit eng. Und auch aktuell gibt es wieder eine große Nachfrage nach den nun insgesamt angebotenen 88 Plätzen, davon 76 für die Drei- bis Sechs-Jährigen und zwölf für Kinder im Alter von zwei Jahren, wie die Leiterin Bettina Schick berichtet. Als Geschenk für die Kita und das Team werden drei „westfälische Flachgeschenke“ (Umschläge mit Geld) überreicht, für die sich Bettina Schick herzlich bedankt.

 

Nach dem Lied „Wer will fleißige Handwerker sehen?“ schreiten einige Kinder schließlich zur Tat und schneiden das rot-weiße Baustellenband, das den Weg in den Anbau versperrt, mit einer Schere durch. Einen Augenblick später ist der neue Gruppenraum bereits in Beschlag genommen. Auf rund 80 Quadratmeter Fläche plus Schlafraum, Wickelraum und sanitärer Einrichtung haben die 20 Kinder der neuen grünen Gruppe nun viel Platz zum Spielen, Tollen, Malen und Verkriechen. Für die Ausstattung gab es, so Jugendamtsleiter Rainer Mohnfeld, Fördermittel vom Land. 240.000 Euro hat die MEW insgesamt investiert.

 

Für die kindgerechte und moderne Einrichtung gibt es beim Rundgang viel Lob und im anschließenden Ausklang großen Dank für die zahlreichen selbstgebackenen Kuchen und die von der MEW gesponserten, „berühmten“ Frikadellen eines benachbarten Fleischers. Nicht angeschnitten wird an diesem Tag die mit grünem Zuckerguss verzierte und mit einem Biber gekrönte Einweihungstorte. „Die ist so toll. Daran wollen wir uns noch ein paar Tage erfreuen“, so Schick.

 

 

Bildquelle: Pressestelle Stadt Minden
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