Die Kleinen zeigen den Großen „ihren Stadtbezirk“

Minden. Ausgestattet mit Mini-Megaphon, Quietsche-Tieren und Kinder-Polizeikelle starteten am vergangenen Freitag-Nachmittag (3. Juni) fünf junge Rodenbeck-Expert*innen auf eine Tour durch den Stadtbezirk. Ihnen folgten neben Bürgermeister Michael Jäcke auch Vertreter/innen der Mindener Politik und der Stadtverwaltung, darunter der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Reinhard Kreil, und seine Stellvertreterin Sabine Fecht, die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Elke Kehrer, der Erste Beigeordnete Peter Kienzle, Stadtentwickler André Gerling und Stadtteilmanager Guido Niemeyer. Auch Medienvertreter/innen waren zu dieser besonderen Stadtführung eingeladen.

 

In grünen T-Shirts mit der Aufschrift „Guck‘ nicht! Komm mit!“ auf dem Rücken führten sie die „Promi-Gruppe“, die zuvor mit Touristen-Strohhüten ausgestattet wurde, durch „ihren Stadtbezirk“ – am Sportplatz, am Schützenhaus und am Bundeswehrgelände vorbei, an der Bastau entlang, zur Kirche, auf Spielplätze, in Lieblingsecken, zu Geheimverstecken und Kletterbäumen. An jedem Stopp gab es Informationen. Knapp 90 Minuten dauerte die Führung, die schließlich am Kinder- und Jugendtreff endete – dort, wo sie mit einer kurzen Einführung und Vorstellungsrunde auch begann. Zum Schluss gab es für die neuen Expert*innen ein Zertifikat der Stufe 1.0. „2.0 ist anzustreben. Daher sollten möglichst alle an der geplanten Fortsetzung teilnehmen“, so die Empfehlung.

 

Die Stadtteilführung der besonderen Art haben Mädchen und Jungen aus dem Kinder- und Jugendtreff „Westside“ am Piwittskamp ausgearbeitet. Den Anstoß für dieses Projekt hat Julia Raphaela Müller vom Kulturbüro der Stadt gegeben. Sie hatte angefragt, ob es vielleicht interessant wäre, eine alternative Stadtteilführung anzubieten. Das konnten sich die Verantwortlichen nicht so recht vorstellen und fragten die Kinder, die dann die Idee dahingehend weiter entwickelten, selbst eine Tour für Erwachsene auszuarbeiten.

 

„Dafür sind wir viele Stunden durch Rodenbeck gelaufen, um interessante Punkte zu finden, die gezeigt werden können und die den Kindern wichtig sind“, berichtet Sandy Kranich, Sozialpädagogin und Mitarbeiterin im Kinder- und Jugendtreff. Profi-Tipps zu Sprache, Präsentation und Ausführung gab es in der „Ausbildung“ zudem von Julia Raphaela Müller. Und auch Deborah Hupe aus dem Bereich Jugendarbeit/Jugendschutz wirkte aktiv an dem Projekt mit. Die zunächst noch zweieinhalb Stunden lange Führung musste dann auf etwas mehr als eine Stunde „eingedampft“ werden, so Sandy Kranich.

 

Neben Lieblingsorten wurden auch Probleme und finstere Ecken angesprochen. „Hier ist es abends immer sehr dunkel. Da fehlen Lampen“, so ein Hinweis der Kinder, der Gehör bei den Teilnehmern fand. Nicht schön auch die Hundehaufen, die sich immer wieder auf dem Sportplatz finden. Als verbesserungswürdig wurden auch einige Spielgeräte auf einem Spielplatz eingestuft, aber es gab auch Lob für gute Spielmöglichkeiten, die sich zahlreich in Minden-Rodenbeck bieten. So werden selbst kleine Hügel im Winter zum Rodeln genutzt und auf der Bastau fand auch schon ein Plastikenten-Rennen statt. Die Teilnehmer/innen erfahren, woran man erkennen kann, wer mal Schützenkönig/in war, wo es leckere Salate gibt und wo man Süßigkeiten kaufen kann. Bürgermeister Michael Jäcke zeigte sich beeindruckt und bedankte sich für „diese tolle Führung“, die interessante Einblicke aus einer ganz anderen Sicht bot.

 

Die Rodenbeck Expert*innen können Interessierte auch für eine Tour buchen. Anmeldungen werden dienstags bis samstags ab 15 Uhr im Kinder- und Jugendtreff „Westside“ unter Telefon 0571 9726264 oder E-Mail kjtwestside@gmail.com entgegengenommen.

 

 

Bildquelle: Stadt Minden – Pressestelle
Print Friendly, PDF & Email

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*