Datenbank „Jüdisches Leben in Minden und Umgebung“ ab 27. Januar wieder online verfügbar

Jüdisches Leben in Minden

Minden. Nach längerer Pause geht die Datenbank mit Informationen zu den Juden aus der Stadt Minden und ihrer näheren Umgebung am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27. Januar wieder online. Ende 2013 hatte das Kommunalarchiv Minden die Datenbank unter dem Namen „Mindener Juden“ erstmals online gestellt. Die Gestaltung, Programmierung und Bereitstellung dieses Online-Angebots wurde zu 80 Prozent aus Mitteln des Förderprogramms »Archiv und Schule« des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Nach Eingaben von Hinterbliebenen bei dem Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (LDI NRW), in denen sich diese gegen die Veröffentlichung von Daten ihrer Angehörigen wandten, wurde die Datenbank Anfang 2015 bis zur endgültigen Klärung der Rechtslage offline gestellt.

Nach Presseberichten, die sich mit der Offline-Stellung der Datenbank beschäftigten, fand Ende März 2015 auf Einladung des ehemaligen Mindener Bürgermeisters Michael Buhre ein Gespräch mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen über die Zukunft der Datenbank statt. Hierbei wurde von verschiedenen Seiten das große öffentliche Interesse an der Datenbank betont und ein Neustart gewünscht. Der Landesdatenschutzbeauftragten wurde daraufhin Mitte 2015 nochmals die Rechtsauffassung der Stadt Minden dargelegt und ein Treffen mit den sich gegen die Datenbank wendenden Hinterbliebenen angeboten. Anfang November 2016 kam es zu dem Gespräch.

Bei diesem Termin erklärte sich die Landesdatenschutzbeauftragte unter bestimmten Auflagen mit einem Neustart der Datenbank einverstanden: Das Internetangebot wird in »Jüdisches Leben in Minden und Umgebung« umbenannt, die eigentliche Datenbank – mit allen greifbaren Daten – wird nur noch über einen archivinternen Server für dienstliche und wissenschaftliche Zwecke innerhalb des Kommunalarchivs Minden zugänglich sein, für das Internet wird daraus regelmäßig händisch eine separate Datenbank erzeugt, die ausschließlich Daten enthält, die nach Archiv- und Datenschutzrecht frei zugänglich sind und engen Angehörigen – Kindern und Ehegatten – wird die Möglichkeit eingeräumt, die Daten ihrer verstorbenen Angehörigen aus der Internet-Datenbank entfernen zu lassen. Allen entsprechenden Anliegen wird umgehend entsprochen.

Das Datum des Neustarts der Datenbank „Jüdisches Leben in Minden und Umgebung“ am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ ist vom Kommunalarchiv Minden bewusst gewählt. Schließlich soll die Datenbank neben der Erforschung des jüdischen Lebens im Raum Minden besonders dem Gedenken an die jüdischen Opfer der NS-Gewaltherrschaft aus den ehemaligen Kreisen Minden und Lübbecke dienen.

Die Datenbank ist unter folgendem Link erreichbar: http://juedisches-leben.kommunalarchiv-minden.de/.

Bildquelle: pixabay.de

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