Bürger gründen Initiative Stadtentwicklung

Petershagen: Anlass war der geplante Abriss von mindestens zwei unter Denkmalschutz stehenden und Stadtbild prägenden Gebäuden an der Hauptstraße in Petershagen.
 

Diese Gebäude sollen zugunsten eines Erweiterungsbaus des bestehenden Einkaufsmarktes E-Neukauf mit zusätzlichen Parkplätzen abgerissen werden. Bereits im letzten Jahr hat sich die Initiative Stadtentwicklung gebildet, deren Mitglieder es insbesondere stört, dass wieder einmal wie so oft in der Vergangenheit die Bürger an der Planung und Gestaltung ausgeschlossen wurden und vor vollendete Tatsachen gestellt werden sollen.

 

Stadtratentscheidungen verursachen Vermögensverluste bei Bürgern
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass die Politik sich für die Bürger in der Stadt einsetzt und diese einbindet, zumal von den deren Ratsentscheidungen finanzielle und existentielle Folgen für die Bewohner der Stadt ausgehen. Die bisherige Stadtpolitik hat jedenfalls dazu geführt, dass es einen immensen Wertverfall bei den Immobilienpreisen in der Stadt gegeben hat, so dass sich die Preise in den letzten 10 Jahren mehr als halbiert haben, mit weiterem Trend nach unten. So wurden in der so genannten 1A – Lage von Petershagen z.B. die Gebäude ehemals Busse an der Mindener Straße 3 für 50.000,- €, das ehemalige Gebäude Herrmann an der Hauptstraße 4 für 40.000,-€ versteigert. Bedingt durch hemmungslose Baugebietsausweisungen, Zersiedlung der Stadt und dem Bau von immer größeren Märkten sind die Kernorte wie insbesondere Petershagen grob vernachlässigt worden. Die Innenstadt, insbesondere Altstadt, verwahrlost und viele Läden sind verschwunden. Für viele Immobilieneigentümer bedeutet das einen gewaltigen Vermögensverlust und durch den Rückgang der Mietpreise zusätzlich einen Einnahmeverlust. Da bleibt nicht viel übrig für Investitionen und Sanierungen mit der Folge des Verfalls der Altbauten, Abrissen und dem Verlust der Identität und dem typischen Stadtbild, das die Lebensqualität einer Stadt ausmacht.

 

Stadtabriss für Investor statt Wohnen für die Bürger
Wenn dann noch der Rat dazu übergeht, Wohngebiete im Kernort von Petershagen in Gewerbegebiete zugunsten von Einkaufsmärkten umzuwandeln, nur weil solche außerhalb der Stadt nicht mehr erlaubt sind, muss man sich nicht wundern, wenn immer mehr Leute weg ziehen, weil die Lebensqualität nicht mehr stimmt. Da wird dann das vom Investor gewünschte Gewerbegebiet statt des Wohngebietes durch Abriss hergestellt. Das bestehende Desinteresse und Arbeitsniveau der Ratsmitglieder bezüglich einer sinnvollen und zukunftsweisenden Stadtplanung wurde in der entsprechenden Ratssitzung deutlich, als diese der Bebauungsplanänderung mit großer Mehrheit zugestimmt hatten, ohne die Pläne für den neuen Mark je gesehen zu haben.

 

Bürger greifen der Politik unter die Arme
Um solchen Entwicklungen Einhalt zu bieten und dem Verfall und Abriss der Stadt entgegen zu wirken, hat sich die Initiative Stadtentwicklung gebildet, die sich mit Ideen und konkreten Vorschlägen in die Stadtplanung einmischen und der Politik unter die Arme greifen will.

 

Initiative Stadtentwicklung

 Sprecher der Initiative 2. von links: Andreas Finke, 2. von rechts: Gerd Ksinsik

 

Ziele der Initiative
Dabei werden folgende konkrete Ziele verfolgt:
Erhalt von Denkmälern und dem typischen Stadtbild, Förderung einer positiven Infrastruktur, Entwicklung der Altstadt bei Erhaltung möglichst der gesamten alten Bausubstanz, Sicherung und Förderung eines kleinteiligen Einzelhandels, Entwicklung eines Zukunftskonzeptes für den Ort Petershagen unter Berücksichtigung der Tourismusmöglichkeiten und evtl. später für die gesamte Stadt, Förderung der Wohn- und Lebensqualität und des Stadtbildes, Schaffung von Arbeitsplätzen in der Stadt und Werterhalt der Immobilien.

 

Ansprechpartner
Zu den Sprechern der Initiative wurden Gerd Ksinsik und Andreas Finke bestimmt, die auch Ansprechpartner sind.
Kontakt: Ksinsik 05707 – 476 Mail: gerd.ksinsik@t-online.de
und Finke 05707 – 900812

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