Bongo macht ein Praktikum im Büro

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Leute, heute geht’s mal wieder um existenzielle Fragen. Irgendwie muss man ja nun sein Geld verdienen, und ich mache mir schon seit Monaten Gedanken, wie ich das am besten bewerkstellige.
Wenn man nur mal so für einige Wochen was macht, um Geld für den Urlaub zusammen zu bekommen, ist es vielleicht nicht ganz so wichtig, was man so arbeitet. Hauptsache, es bringt Geld. Viel Geld.
Dann kommt noch dazu, dass man erst einmal einen Job bekommen muss. Das ist auch nicht so einfach wie man immer denkt.
Es wird zwar immer getönt, wir hätten in Deutschland Arbeitskräftemangel, aber das ist nur teilweise richtig. Was fehlt, sind Leute, die gut ausgebildet sind und eine vernünftige Einstellung haben. Und auch was können. Sagte mir der Mann beim Arbeitsamt. Denn nur dann kann man auch richtig Geld verdienen.
Man kann gar nicht glauben, dass Leute weniger als 8,50 € Stundenlohn verdienen. Und das werden immer mehr. Wie kann man davon leben??
Da sitzen Leute beim Lebensmittelmarkt an der Kasse und verdienen nur 6,-€ die Stunde. Das sind im Monat bei einer 40 Std. Woche und 173 Stunden gerade mal 1040,-€ brutto.
Wenn dann noch die Sozialleistungen abgezogen werden hat man gerade mal 800,-€ übrig. Wie soll das gehen, wenn man Miete zahlen muss, Essen kaufen und Kleidung. Nee, da finde ich es schon richtig, wenn es bald mal einen Mindestlohn gibt. Und die Arbeit sollte ja auch noch Spaß machen, wenn man das länger machen muss.

 

Also schaue ich mich mal so um, was es sonst noch alles so gibt.

 

Nun bin ich in einem Büro gelandet, bei der Firma Konzept. Die verwalten Wohnungen und Häuser, vermitteln solche auch zum Kauf, Verkauf und zum Vermieten und kümmern sich um alles, was mit so einer Immobilie zusammen hängt.

 

Ich bin nun Assistent bei Frau Brand. Alle im Büro sprechen sich mit Vornamen an und so frage ich Tina, was sie alles machen muss und schaue bei der Arbeit zu. Sie ist ja eine ganz liebe und ich sag´s euch, es hat mir bei Ihr sehr viel Spaß gemacht. Wenn Tina ans Telefon geht, ist sie immer super nett und selbst wenn da einige schimpfen oder sich mit ihrer Sprache verheddern, sie bringt immer einen guten Ton in das Gespräch. Die Leute rufen oft an, wenn sie Probleme haben. Entweder geht die Heizung nicht, das Wasser ist nicht warm genug, das Treppenhauslicht ist ausgefallen, der Nachbar parkt wieder falsch, es wird nicht sauber gemacht, der Splitt vom Winter ist nicht entfernt worden, der Gärtner hat zur Mittagszeit gemäht und es ist ein Hund im Haus, obwohl nicht erlaubt. Die Mieterin von ober rechts hat nun schon zwei Katzen und bei Hempels stehen die Schuhe vor der Tür im Flur. Der Maler hat beim Streichen gekleckert und der Dachdecker ist nicht gekommen. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

 

Und dabei muss man immer ruhig bleiben, alles aufschreiben und versuchen, die Probleme zu lösen. Es werden dann Handwerker angerufen, die Nachbarn angeschrieben und der Gärtner befragt. Emails und Briefe werden geschrieben, Aushänge fertiggestellt und aufgehängt, und Pläne gemacht. Reinigungspläne, Winterpläne. Waschraumpläne. Was man sich alles so vorstellen kann.
Dann kommen noch die ganzen anderen Aufgaben. Rechnungen müssen geprüft, bezahlt werden, Handwerker überprüft und beauftragt, Geldvorgänge gebucht und irgendwann zum Anfang des neuen Jahres dann Abrechnungen erstellt werden.
Oft geht das Telefon dann auch noch ohne Ende.

 

Ich kann Euch sagen, da muss man den Überblick behalten. Und alles muss funktionieren. Sonst sind die Leute sauer.

 

Aber die Meisten sind immer sehr nett. Es kommen auch öfter einige vorbei, bringen Quittungen oder andere Papiere und machen ein Schwätzchen. Leider hat man nie genug Zeit dafür, aber das muss auch mal sein.

 

Man muss auch ganz schön aufpassen. Die Arbeiten müssen erledigt werden, bezahlt werden und die Kasse muss hinterher stimmen. Manchmal geht es um ganz schön viel Geld. Da müssen dann mal 20.000,- € plötzlich bezahlt werden für eine Baumaßnahme und das Geld muss dann auch da sein. Darum muss man sich vorher schon kümmern.

 

Es gibt ganz schön viele Aufgaben und ich hätte nie gedacht, dass mit der Verwaltung von Immobilien, Häusern, Wohnungen, Läden soviel zusammen hängt. Und ich kenne erst ein klein Bisschen der ganzen Arbeit!! Aber die Mädels und der Chef sind alle nett, kennen sich aus und die Stimmung ist immer gut. Das ist eigentlich noch viel wichtiger als die Höhe des Einkommens.

 

Wenn man mit Spaß zur Arbeit fährt, diese auch noch interessant ist, ist das Leben doch viel schöner. Ich werde Tina und die Arbeit vermissen, wenn mein Praktikum vorbei ist, denn es ist eine super interessante Arbeit und es macht Spaß mit allen dort.

 

Einen schönen Tag
Euer Bongo

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