Bongo im Urlaub

Bongo im Urlaub

Bongo. Hallo, da bin ich wieder. Eine lange Zeit war ich sozusagen verschollen. Ich war im Urlaub. Ganz schön lange. Gut ein ganzes Jahr.
Ihr wisst ja, dass ich als Stofftier auch manchmal ganz schön gestresst sein kann. Heutzutage trifft das ja fast jeden. Der eine nennt das Überlastung, Stress der andere burn out. Und ich kann nicht immer machen was ich will. Da gibt es Verpflichtungen, denen selbst ich nicht aus dem Weg gehen kann.
Mein Chef ist auch immer gestresst und eigentlich sollte der mal in den Urlaub fahren.
Aber was macht der. Er schickt mich. Ausgerechnet mich, der eigentlich immer ganz entspannt nur immer den Chef begleitet. Er hat davon in der Zeitung gelesen.

Die Idee stammt, woher auch sonst, aus Japan. Ihr wisst vielleicht nicht, dass die meisten Japaner sich bei der Arbeit für unentbehrlich halten und fast gar nicht in den Urlaub fahren. Lieber arbeiten sie in ihrer Firma und machen Überstunden ohne Ende. Durchschnittlich maximal 14 Tage fährt der Japaner selbst in den Urlaub. So gehört es im Land der aufgehenden Sonne zum guten Ton, das geliebte Knuddeltier auf Wandertouren in die Berge oder an die See zum Baden zu schicken. Oder irgendwo anders hin. Nicht nur solch imposante Stofftiere wie ich werden da in den Urlaub verschickt, sondern alle anderen denkbaren Knuddeltiere wie Filzhasen, Stoffpferde, Lämmer aus Wolle und Teddybären, wer eben gerade zum engeren Familienkreis gehört.

Es gibt dort sogar extra die Reiseagentur Unagi Travel, http://unagi-travel.net/, die das alles organisieren und dafür sorgen, dass die zu Hause Gebliebenen immer erfahren, per Mail, Twitter oder Facebook, wo die reisenden Stofftiere gerade sind, und was sie so machen. Könnt Ihr Euch mal selbst im Internet ansehen.
Auch in Deutschland hat die Idee Fuß gefasst. Ein Kollege von mir, Felix, arbeitet für die SOS – Kinderdörfer, http://www.sos-kinderdoerfer.de/aktuelles/news/felix-hase-kinderbotschafter , und erzählt den Kindern, was er alles für Abenteuer erlebt hat. In Berlin gibt es die Agentur Teddy Tour Berlin, http://www.teddy-tour-berlin.de/3.html , die gestressten Bären Stadtrundfahrten durch die Hauptstadt inklusive Picknick und Rundumbetreuung organisieren, die Agentur Liligo, http://www.liligo.de/reisemagazin/pluschtiere-auf-reisen-13943.html , bietet Angebote für reiselustige Teddys und andere Stofftiere.

So war ich also auch im Urlaub und bin nach Argentinien gefahren, in die Hauptstadt Buenos Aires und etwas im Land herum. Das ist ja riesig groß , das Land des Tangos. In Buenos Aires allein wohnt schon fast ein Drittel aller Argentinier, eine riesige Stadt von über 13 Millionen Einwohnern, genau weiß das eigentlich keiner. Die offiziell nur 202 Quadratkilometer große Stadt bildet den Kern einer der größten Metropolregionen Südamerikas und erstreckt sich heute rund 68 Kilometer von Nordwest nach Südost und etwa 33 Kilometer von der Küste nach Südwesten aus. Hier befinden sich fast alle wichtigen Institutionen des Landes.

Entsprechend der Einwohnerzahl gibt es viele Straßen und Autoverkehr. Gäbe es nicht die vielen Gasfahrzeuge, wären die Leute an den Abgasen schon erstickt. Tags über stauen sich die Fahrzeuge in den Straßen und es dauert mitunter einen halben Tag um von einem Ende zum anderen in der Stadt zu kommen. Es gibt allein 48 Stadtteile. Und die Stadt ist voller Leute. Geschäfte reihen sich an Geschäfte und die Häuser sind meist nicht im besten Zustand. So sieht man sehr schöne Häuser, viele aus der vorletzten Jahrhundertwende, doch sehr dem Verfall preisgegeben, andere sind restauriert, aber deutlich in der Minderheit. Die Stadt ist auch voller historischer Gebäude und von viel Kultur geprägt.

Da ist es ja zu Weihnachten Sommer und zwischen 30 und 40 Grad. Es ist schon witzig, im Sommer Weihnachten zu feiern. Es wird draußen gegrillt, im Schatten gefeiert und der Tannenbaum ist fast immer aus Plastik. Zum Abschluss des Weihnachtsfestes gibt es dann noch ein Feuerwerk wie Silvester auch. So eine vollständige Weihnachtsdekoration in der Stadt, wie wir das hier kennen, gibt es nicht. Man sieht nur in den Kaufhäusern und an einigen Stellen Weihnachtsschmuck. Sonst ist die ganze Stadt mit Werbung voll. Vielleicht berichte ich Euch von meiner Reise später mehr.

Jetzt bin ich erst einmal wieder da. Glücklich und erholt. Ich hoffe, mein Chef ist es auch. Es war eine lange Reise, 13 Stunden im Flugzeug. Ich freue mich auf Euch und dass ich wieder für Euch berichten kann.

Bis demnächst

Euer Bongo

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