Achteckiger Anbau der Kita Sieben Bauern kann Ende August bezogen werden

Minden. Sehr weit fortgeschritten ist der neue Anbau an die Kindertagesstätte Sieben Bauern. Nach nur acht Monaten Bauzeit soll der neue Gruppenraum mit seinen beiden Nebenräumen Ende August bezugsfertig sein, wie Bauleiter Christoph Gleffe, Gebäudewirtschaft der Stadt Minden, bei einem Ortstermin berichtet. Darauf freuen sich nicht nur die Kita-Leitung, sondern auch viele Eltern in Bärenkämpen. Denn in dem überwiegend dicht besiedelten Stadtbezirk wohnen und leben viele Familien mit kleinen Kindern. Mit der Einrichtung einer weiteren, wohnortnahen Kita-Gruppe solle vor allem die Integration der Kinder aus Flüchtlings- und Migrantenfamilien erleichtert werden. Gleichzeitig werde jedoch auch der kontinuierliche U3-Ausbau mit zusätzlichen Plätzen gedeckt, so Gleffe weiter.

90 Prozent der mit 475.000 Euro berechneten Herstellungskosten werden vom Land Nordrhein-Westfalen getragen. Das Geld kommt aus dem Sonder-Förderprogramm „Hilfen im Städtebau für Kommunen und zur Integration von Flüchtlingen“ des Landes Nordrhein-Westfalen, so Stadtkämmerer Norbert Kresse. Die Stadt Minden hatte sich hier erfolgreich mit einem Paket aus mehreren Projekten beworben und im März 2016 den Zuschlag für 2,6 Millionen Euro Förderung erhalten. Der größte Teil davon fließt nach Bärenkämpen, aber auch in das bereits bestehende Stadtteilmanagement im Bezirk Rodenbeck.

Der Kindergarten „Sieben Bauern“ wurde 2012 erbaut. Die Kita ist bisher mit vier Gruppen ausgestattet und befindet sich in direkter Trägerschaft der Stadt Minden. Der Standort bildet in städtebaulich integrierter Lage mit der Grundschule Mosaik-Schule, weiteren Kitas und dem städtischen Jugendhaus-Geschwister-Scholl eine Art „Campus für Erziehung, Jugendarbeit und Bildung“. Die Einbindung der Kita in die „Campus-Lösung“ mit den bestehende Einrichtungen und in unmittelbarer Nähe zu dem geplanten Stadtteilzentrum soll zu reibungslosen Übergängen von der Kita in die Grundschule und die weitere Jugendarbeit beitragen, so das Ziel der Stadt Minden.

Der eingeschossige Anbau an den Kindergarten bietet nun einer fünften Gruppe Platz und ist sowohl über die bereits existierende Tagesstätte als auch über mehrere ebenerdige Zugänge von außen barrierefrei erreichbar. Durch die achteckige Form des Gebäudes – im Zusammenspiel mit den großformatigen Fenstern und Türen sowie der Lichtkuppel in der Mitte des Gebäudedaches – werde eine „besonders freundliche, lichtdurchflutete Atmosphäre geschaffen, die den Lern- und Wachstumsprozess der Kinder fördern soll“, erläutert Architekt und Bauleiter Christoph Gleffe. Der an die Form eines Zirkuszeltes angelehnte Entwurf stammt von seinem Kollegen Eberhard Daske, Architekt und Bau-Ingenieur bei der Gebäudewirtschaft.

Bei dem Anbau sei zudem besonders auf die Akustik in den Räumen geachtet worden. So wurden ein neuer Bodenbelag mit zusätzlicher Trittschalldämmschicht, Lochgipsdecken sowie Wandabsorber in allen Aufenthaltsräumen verbaut. Die Außenwände sind wärmegedämmt und mit einer vorgehängten Fassadenplatte verkleidet. An den bodentiefen Fenstern wurden Sitzgelegenheiten für die Kinder geschaffen, die von hier ins Grüne schauen können. Eine Tür führt direkt in den Außenspielbereich.

Nach einer mehrmonatigen Planungsphase wurde im Januar 2017 zunächst ein Teil des vorhandenen Kindergartengeländes sowie ein Teil der bislang öffentlich zugänglichen Fläche des städtischen Grundstücks um den Kindergarten herum für den Anbau neu modelliert, so dass das neue Gebäude errichtet werden konnte und gleichzeitig das Außengelände des Kindergartens damit vergrößert wurde. Nach dem Einzug der Kinder in den neuen Gruppenraum Ende August steht noch die Außengestaltung an.

Ein besonderer Dank gelte, so Gleffe, der Belegschaft des Kindergartens „Sieben Bauern“ für die gute Zusammenarbeit während der Bau – und Planungsphase. Ebenfalls seien die Kinder der Tagesstätte zu loben, die sich stets interessiert gezeigt haben und trotz räumlicher Einschränkungen sogar Speiseeis mit den Handwerkern an heißen Sommertagen geteilt haben.

» Entwurf von Architekt Eberhard Daske

 

Bildquelle: © Stadt Minden

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