40 Jahre verheiratet: Die Rubinhochzeit hat Seltenheitswert

Schon der berühmte wiedensahler Dichter Wilhelm Busch hat eindringlich vor der Ehe gewarnt, als er in „Warnung vor der Ehe“ schrieb:“ Kinder, seid Ihr denn bei Sinnen? Überlegt Euch das Kapitel! Ohne die gehör’gen Mittel soll man keinen Krieg beginnen.“

 

Obwohl sich Wilhelm Busch hier hauptsächlich um das finanzielle Fundament einer Beziehung sorgt – ein Thema, das ihm in mehreren Hochzeitsgedichten augenscheinlich wichtig war – ist doch das Hauptmotiv die Gleichsetzung von Ehe und Krieg. Viele Paare in Deutschland scheinen allerdings diesen Krieg zu verlieren. In 2011 wurden 187.640 Ehen geschieden. Dem gegenüber stehen 377.831 Eheschließungen. Wenn mehr Ehen geschlossen als geschieden werden, so ist das doch eine positive Sache – oder etwa nicht? Experten sind sich bei dieser Frage einig. Sie beantworten sie meistens mit einem klaren „Nein!“ Glaubt man den Statistiken so hält „Der Bund fürs Leben“ bei den meisten Paaren kaum zehn Jahre. Es erscheint dieser Tage, in denen “Patchwork-Family“ und „wilde Ehe“ das Miteinander bestimmen, schon fast antiquiert, einem Partner über einen langen Zeitraum treu zu sein.

 

In guten wie in schlechten Zeiten

Nun zum 40. Hochzeitstag blickt ein Jubelpaar aus dem Mühlenkreis zurück auf ein Leben, dass so viele Hochs und Tiefs durchgemacht hat, dass sie aufzuzählen keinem der Beiden mehr gelingt. Doch ist das auch nicht wichtig. Zurückzublicken auf das, was mal war, ist schön und schwermütig zugleich. Schwermütig vermisst man all die Freunde und Familienmitglieder, die diesen besonderen Tag nicht mehr mitfeiern können. Doch umso schöner ist dann manche Freundschaft, die all die Jahre überdauerte. In guten Zeiten ist es immer einfach einander die Hand zu reichen und glücklich zu sein. Es sind die schlechten Zeiten, die den Unterschied ausmachen. Davonrennen ist leicht, sich nun die Hand zu reichen und gemeinsam über so manche Schlucht zu balancieren, ungleich schwieriger. Die Herausforderungen einer langen und glücklichen Ehe liegt, nach Meinung der beiden Jubilare darin, diesen Balanceakt hinzubekommen: In guten Zeiten Kräfte tanken, um in schlechten Zeiten stark genug für beide zu sein.

 

Für das Rubinhochzeitspaar steht indes eines ganz klar fest: Es gibt kein Allheilmittel, kein universeller Rat, den man Paaren mit auf den Weg geben könnte und der ihre Ehe zusammenhält. Letzten Endes dreht sich die Welt immer weiter und es gibt so viele Unwägbarkeiten im Leben, das einem unterm Strich nur bleibt, dankbar dafür zu sein, dass man nach 40 Jahren noch immer zusammen ist.

 


 
Bildquelle: Arne Beckmann

 

 

 

 

Print Friendly, PDF & Email

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*